fig 01Am 27. September 2015, am Tag der Kirchweih („Kirito“) in Agendorf, wurde in der Berggasse eine besinnliche Gedenkfeier abgehalten. Um 14 Uhr war der Platz vor dem Museum in der Berggasse bis auf den letzten Stehplatz besucht. Der Agendorfer Gesangverein „Morgenröte“ sowie die Agendorfer Musikkapelle und die Mitglieder der Volkstanzgruppe waren vertreten. Frau Pfarrerin Eszter Heinrichs nahm die Segnung vor. Es war ja ein ganz besonderer Anlaß, der die vielen Menschen an diesem Nachmittag versammelte.

Wurde doch im Gedenken und zur Ehre von Andreas Böhm eine Gedenktafel an seinem Elternhaus angebracht und eingeweiht. Mit 1000 Fäden war Andreas mit der Berggasse, dem „Beri“ und seinem Elternhaus, in dem er ein Museum einrichtete, verbunden.

Die Bürgermeisterin von Agendorf, Frau Susanna Pék würdigte die Verdienste von Andreas Böhm in ihrer Rede und betonte, wie wichtig die Rolle Andreas Böhm’s im Dorf war. Er betrachtete es als seine Mission, die Bräuche der Vergangenheit der deutschen Nationalität wieder zu erwecken. Andreas fühlte eine hohe Berufung und  Verantwortung den Ungarndeutschen gegenüber. Die Kraft zu seiner Arbeit, die Motivation und die endlose Liebe schöpfte er aus seinen Wurzeln, seiner Kindheit.

Frau Susanne Pék betonte auch die wertvollen Kontakte, die Andreas fasst aus dem Nichts heraus geschaffen hatte und aus denen oft tiefe Freundschaften entstanden. Und dies nicht nur in Ungarn sondern auch in Österreich und Deutschland. Alle seine Freunde empfanden für ihn und seinem Bestreben gegenüber große Hochachtung und halfen ihm dabei, wo sie nur konnten.

Die Bürgermeisterin erinnerte sich an die Zeit, als sie noch Direktorin der Grundschule Agendorf war: „Es war im Jahre 1991, als ich zur Direktorin bestellt wurde. Andreas Böhm besuchte damals die Schule fasst jeden zweiten Tag“. Sie konnte sich anfangs gar nicht vorstellen, was dieser Mann mit seinen Besuchen eigentlich bezweckte, warum er die Schule so oft besuchte.

„Aber er ließ nicht nach, die Gespräche mit ihm wurden immer länger, er war neugierig und an allem interessiert. Eines Tages erschien er mit Büchern für die Schulbibliothek, mit Kassetten und Schallplatten Rekorder, also vielen Dingen, die wir in der Schule benötigten“. Diese großzügige Spende stammte von seinen Freunden im Ausland und den Kontakten zu ihnen.

Andreas Böhm hinterließ ein riesengroßes Erbe. Für seine Arbeit wurde er in Anbetracht seiner großen Verdienste  von der Deutschen Selbstverwaltung Agendorf im Jahre 2004 mit der hohen Auszeichnung „Für Agendorf“ geehrt.

Ihre Rede schloß die Bürgermeisterin mit Dank für die Aufmerksamkeit der Besucher  und einem Zitat von Magda Szabó: „Nur diejenigen sterben, die in ihrem Leben nichts getan haben.  Derjenige aber, der etwas tat, nicht für sich selbst sondern für Andere, für Alle, der verbleibt.“ 

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Euer rasender Reporter