Nach wechselvollen Kämpfen der Kurutzen, bei denen sie bald das ganze Land eroberten, bald wieder verloren, wurde eine ihrer wichtigsten Schlachten dieser Gegend bei Harkau geschlagen. Dr. Putz/Deutschkreutz schildert dieses Geschehen wie folgt: "Diese opferreiche Auseinandersetzung fand am 2. Oktober 1707 statt. Als Hinterhalt, in den die Kaiserlichen unter General Franz Nadásdy, einem Sohn des 1670 hingerichteten Franz Nadásdy, locken wollten, wählten die Kurutzen Deutschkreutz und seine unmittelbare Umgebung. Die Bereitschaftstruppe der provozierten Deutschen, die aus Ödenburg anrückte, wurde nach einem kurzen Gemetzel von der Deutschkreutzer Hauptgasse bis zum Kardwald fatal aufgerieben. Nadásdy, der das Geschehen vom Harkauer Kogel aus beobachtet hatte, eilte den Seinen mit zwei Regimenter Dragonern und Husaren zu Hilfe. Als er aber auf der Höhe des Waldes die 3000 Kurutzen erblickte, ritt er nochmals bis zum Harkauer Kogel zurück. Die Kurutzen sprengten ihm nach. Auf der Harkauer-Ödenburger Heide kam es zu einer Schlacht, wobei die Kurutzen bis in die Hauptgasse von Deutschkreutz zurückgedrängt wurden..?"

Uns Harkauer würde natürlich interessieren, wo sich diese "Harkauer-Ödenburger Heide" befand, auf der die Schlacht stattgefunden hat. Zwar nannten die Harkauer das Plateau zwischen Harkau und Ödenburg die "Heide", aber auf der linken Seite der Straße - von Harkau kommend - wo heute noch 400jährige Eichen einzeln stehen, war damals noch ein Wald. Konrad Kappel sen, gestorben 1942, erzählte mir, daß er als junger Bursche beim Roden des Waldes tätig war; es sollte ein Truppenübungsplatz werden. Rechts der Straße, am Fuße des Kogel- bergs, dort wo zuletzt der "Pulverfurm" stand, wo die Harkauer, "Kogelhutweiden" lagen, konnte die Schlacht eher stattgefunden haben. Es konnte aber auch die "Heide" ganz nahe beim Dorf, bei der Pauß-Lache, gemeint sein, wo mehrere Sandgruben sich befinden. Jedenfalls wird es für die damaligen Harkauer ein großer Schreckenstag, voller Angst und Furcht gewesen sein!

Bald darauf verließen die Kurutzen unsere Gegend endgültig, nachdem sie soviel Leid und Elend über die Bevölkerung gebracht hatten. Unsere Harkauer Vorfahren verloren nach all den Heimsuchungen den Glauben an die Zukunft nicht. Sie hatten die Kraft, Not und Entbehrung zu überwinden und gingen von neuem mit Fleiß und Tüchtigkeit an die Arbeit, bauten ihr Harkau wieder auf und brachten ihr Heimatdorf bald wieder zur neuen Blüte. Mit dem FriedensschluB von Satmar, im Jahre 1711, nahmen die Kurutzen-Kriege ein Ende.

Quelle:"Harkau - mein Heimatdorf ",
die Geschichte eines deutschen Bauerndorfes in Westungarn
Andreas Schindler (1987)