Wenn ma heut als a gsunda bold siebzig Joahr zöhlt
Und denkt a wenig zruck,wie sich g´ändert die Wölt,
man kann sich nur wundern, wos seither ist g´schehn,
wie heute das Leben is – und wias früher is gwein.
 
Die Häuser san groß und die Wohnungen schön,
af der Gossn viel Blumen, am Asphalt kann mangehn,
gemauert der Boch, verschwunden die Locken,
wenn´s die Tag auch regnt, die Schuach die ssan trocken.
 
Im Märzen der Bauer kein Rösslein einspannt,
der Traktor, der ackert und eggt heut das Land
und Küah auf der Wiesen, das kennt man nit mehr,
weil Rinderviech halt sich im Stoll kaum noch wer.
 
Vor rund 70 Joahrn, da gab es noch nicht
In den Häusern das hölle, elektrische Licht,
kein Fernsehn mit Blick in die ganz große Wölt,
aber d´Großmutter hat uns noch Gschichten erzöhlt.

Wir Kinder aus Geldnot woarn meistens zuhaus,
heut fliegt ma per Flugzeug in d´Wölt hinaus.
A Foahrrodbesitzer woar domols schon wer,
heut foahrt ma mit Ford und Mercedes daher.

Nicht Disco, Kassetten und was sunst noch modern,
aber Burschen konntobends man singen oft hörn.
Der Fortschritt hält Wohlstand und Glück uns bereit,
nur Reichtum an Kindern, der föhlt weit und breit.
 
Es gibt a Moral auch zu diesem Bericht,
auf den Fortschritt verzichten, das möchte ma ja nicht.
Die Angst ist nur heut, wia ma umadum hört,
mit dem Fortschritt wird die Natur schon zerstört.
 
Und ohne Natur gibt´s kua Glück und kua Leben.
Daß unsre Inder verschont bleibn, der Herrgott solls geben.
 
Autor: Johann Erhardt