Die Belagerung durch die Kuruzzen im Winter 1705/06 hatte schwere Schäden hinterlassen. Weite Teile der Stadt waren abgebrannt, Teile der Vorstadt lagen in Trümmern. Die Einwohnerzahl war beträchtlich geschrumpft, der Ausbruch der Pest unmitttelbar nach Abschluss des Friedens von Szatmár am 30. April 1711 kostete weitere Menschenleben. Die Pest beunruhigte die Stadt drei Jahre lang, auch wenn die Opferzahlen bei weitem nicht so hoch waren wie etwa in Wien oder Preßburg. Dazu trug auch eine Quarantänestation bei, die der damalige Bürgermeister Paul Johann Greiner beim Ungartor errichten ließ.

Jeder, der vom Osten her die Stadt betreten wollte musste volle 40 Tage in der Quarantäne verbringen. Die Stadt war schwer verschuldet und erholte sich nur mühsam. Im österreichischen Erbfolgekrieg mussten hohe Lasten übernommen werden. Die Stadt hatte 27 Berittene und 130 Fußsoldaten zu stellen und zu unterhalten. Vor allem die häufigen Stadtbrände waren ein Problem.

Haupterwerbszweig der Ödenburger war noch immer der Weinbau und der Weinhandel, der allerdings nur zum kleineren Teil in den Händen Ödenburger Familien war. Die schlesischen Weinhändler kauften direkt in der Stadt ein. Der Weinhandel erlitt durch den österreichischen Erbfolgekrieg und durch die beiden schlesischen Kriege, später durch den Siebenjährigen Krieg, schwere Einbußen. Die Handelswege nach Schlesien und Polen waren beeinträchtigt. Trotz allem blieb aber Schlesien auch weiterhin das wichtigste Absatzgebiet. Nur mühsam konnten einige Ersatzmärkte gefunden werden. So konnte der damals größte Ödenburger Weinhändler Gottlieb Wilhelm Edlinger einige Male nach Moskau liefern. In den 1770er-Jahren wurden Versuche unternommen, einen Weinmarkt in der Schweiz und in den Niederlanden aufzubauen, diese scheiterten jedoch. Schwer beunruhigt wurde die Stadt auch durch den Versuch der Esterhazy, in Neudörfl einen großen Weinmarkt aufzubauen und von dort aus die österreichischen Länder zu versorgen. Erst in den 1770er Jahren erholte sich die Stadt wieder, ohne allerdings den alten Wohlstand wieder zu erreichen. Die Handwerksbetriebe waren überbesetzt, neue Ansätze, neue Impulse jenseits des zünftischen Handwerkes gab es kaum. Außerhalb des zünftischen Handwerkes entstand eine Druckerei, eine Glocken- und Kanonengießerei , eine Blaufärberei und Ziegelöfen. 1753 wurde das Brennberger Kohlevorkommen entdeckt, mit dessen Abbau man bald darauf begann, zunächst im Tagbau und in kleinen Gruben. Die Kohle wurde mit Pferdewagen in die Stadt transportiert.

Brederetzky berichtet im 1. Band seiner berühmten „Beyrträge zur Topographie des Königreiches Ungarn“ am Ende des 18. Jahrhunderts über den Ödenburger Weinbau und erkennt äußerst scharfsinnig die strukturellen Schwächen, die einerseits in der schweren Absatzkrise nach dem Verlust Schlesiens wie auch in den Verschiebungen in der sozialökonomischen Struktur der Stadtbevölkerung lagen. Er bedauert, dass das Ödenburger Patriziat seine Weingärten zunehmend an kleine Weinbauern verkaufte oder verpachtete. Darunter, so meint er, würde die Qualität leiden.

Es gibt kaum Berichte über die soziale Situation in der Stadt. Einiges deutet darauf hin, dass einerseits das Durchschnittsvermögen der Bürger erheblich gesunken war, andererseits die Zahl der Armen, vor allem unter den Inwohnern der Vorstadt stark zugenommen hatte. Besonders der Bedarf an Taglöhnern in den Weingärten war stark zurückgegangen. Soziale und karitative Einrichtungen gab es zwar, doch kamen diese hauptsächlich den alteingesessenen Bürgern zu Gute. Das Bürgerspital, das aus dem Johanniterspital hervor gegangen war, und das Armenhaus der Christoph Lackner-Stiftung, beide von der Stadt verwaltet, boten für je 18 bis 28 Bedürftige Platz. (37)Quelle/Hinweis:
Maar, G.: Einführung in die Geschichte der westungarischen Stadt Scarabantia – Ödenburg – Sopron. Edition Praesens, Wien 2000. S. 119.
1772 wurde ein katholisches Waisenhaus aus der Stiftung des Ehepaares Voss in der Fischergasse errichtet.