Begrüßung:

Bürgermeister Bad Wimpfen Claus Brechter mit Frau
Altbürgermeister Rudolf Hirschler mit Frau

Polgármesteri köszöntő

Sehr geehrter Herr Bm Brechter, Herr Dekan, geschätzte Herren Pfarrer, Anwesende, liebe Heimatlandbesucher werte Soproner, die auch heute noch hier leben!


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Das Jahr 1946 war eines der krisenreichsten und erbarmungslosesten Jahre der Geschichte Soprons/Ödenburgs. In jenem Jahr wurden beinahe 6500 deutschsprachige Mitbürger aus unserer Stadt vertrieben. Die Vertreibung der deutschsprachigen Ödenburger war zwar nur ein Kapitel der Abschiebung deutschsprachiger Bürger Ungarns, traf aber die Stadt Ödenburg/Sopron genauso hart wie unser ganzes Land, dessen Minderheiten gegen ihren Willen über die Grenzen abgeschoben wurden. Statt ihrer wurden Ungarn aus den nun abgetrennten Landsteilen angesiedelt, die ihrerseits gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Wir merkten gar nicht, welche Quelle von Konflikten das war. Die Wut und der Schmerz im Herz derer, die sich von ihren Freunden, in vielen Fällen von Verwandten, von ihren Städten und verdienten Gütern trennen mussten, waren groß. Auch Ungarn verlor nur: unsere Stadt verlor ihre deutsche Gemeinde. Die deutschsprachigen Bürger von Ödenburg lebten schon seit dem 13-14. Jahrhundert unter diesen Mauern als Handwerker, Händler und Weinbauern. Nach dem Friedensvertrag von Trianon 1920 wurde Ödenburg/Sopron Ungarns größte Stadt mit Deutscher Mehrheit. Die Vertreibung der Deutschen schwächte die Ödenburger-Gemeinschaft, die sich aus dem Gemisch der Minderheitenkulturen gebildet worden hatte. Es verkehrte sogar die Konfessionsverhältnisse. Die Loyalität und der Patriotismus der Ödenburger war über Jahrhunderte hinaus nicht in Frage gestellt worden. Denken wir nur an den Erhalt des Ranges der Königlichen Freistadt oder an die Volksabstimmung 1921 nach dem Friedensvertrag von Trianon. Die Politik ließ diese Tatsachen außer Acht und versuchte vergeblich, viele Mitbürger zu retten. 6500 deutschsprachigen Ödenburgern wurde trotz ihrer Staatsbürgerschaft die beweglichen und unbeweglichen Güter entzogen und zwischen dem 27. April und 16. Mai 1946 vertrieben.
Als die Konferenz der Siegermächte im Schloss Cecilienhof in Potsdam am 17. Juli 1945 anfing, war die Vertreibung der Ost-Preußen, Schlesiendeutschen, Sudetendeutschen bereits im Gange. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien gaben – Fait accompli - der Forderung der Sowjetunion nach und steuerten der „Umsiedlung” der deutschsprachigen Bevölkerung bei. Marshall Woroschilow, der Vorsitzende des Kontrollausschusses der Alliierten forderte die ungarische Regierung bereits im Frühling 1945 auf, die Vertreibung der Deutschsprachigen in Ungarn vorzubereiten. Die Vertreter der Parteien nahmen die Verhandlungen diesbezüglich am 11. April auf, in Folge dessen schnell klargestellt wurde, dass die Meinungen voneinander abweichen. Die Kleinbauern und die Sozialdemokraten lehnten das Prinzip der kollektiven Verantwortung ab, aber die Kommunisten und die Bauernpartei wollten das heimische Deutschtum ausnahmslos vertreiben.
In dieser Zeit unterlag Ungarn, das den Krieg verlor, das zweidrittel seines Gebietes beraubt wurde, der Aufsicht der Kontrollkommission der Alliierten, auf seinem Gebiet waren die Truppen der Roten Armee stationiert.
Mit der Leitung der Kleinbauerpartei wurde mit der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Rathauses die Rettungsaktion gestartet, die davon ausging, dass das Geständnis der deutschen Muttersprache im tausendjährigen Ungarn keine Sünde ist. Die Treue des Ödenburger Deutschtums wird am besten durch die Volksabstimmung 1921 bewiesen, als die Mehrheit der deutschsprachigen Ödenburger Ungar bleiben wollte. Ein begeisterter Organisator der Rettungsaktion war der Hauptarchivar, Jenő Házi. Sein Antrag war leider nicht erfolgreich, da der Innenminister Rajk ihn nicht berücksichtigte, sogar die Linderung bedeutende Vereinbarung wurde nach der Vertreibung veröffentlicht.
Aufgrund der Angaben des „Volksbetreuungsamtes“, das zur Durchführung der Vertreibung eingerichtet wurde, entzog die ungarische Regierung zwischen 1948 und 1948 mindestens 185 Tausend deutschsprachigen Bürgern Ungarns die ungarischen Staatsbürgerschaft sowie die beweglichen und unbeweglichen Güter und vertrieb sie in das zerstörte und hungernde Deutschland: zwischen 1946 - 1947 ca. 135 Tausend Menschen in die von den USA besetzte Zone und bis Ende 1948 weitere 50 Tausend Personen in die von der Sowjetunion besetzte Zone. Nach den Angaben der Historikerin Ágnes Tóth kamen beinahe 248 600 ha. Land von den Ungarndeutschen in das Eigentum des ungarischen Staates. Wir kennen es aus der Geschichte unserer eigenen Familien, was nachher mit dem Boden und mit anderen Gütern in den kommunistischen Genossenschaften und der Verstaatlichung geschah! Es wirkt sich bis heute aus, wir leiden heute noch unter dieser Last. Daher gehört es sich als unsere Verpflichtung, dass wir der Vertriebenen würdig gedenken und ihnen ein Denkmal setzen. Möge dieses Denkmal nicht nur ein persönliches Gedenken sein, sonder auch Mahnung und Warnung: nie wieder Eingriff fremder Mächte in das Leben unserer Heimat. Möge dieses Denkmal das Beispiel der Vertriebenen für Heimatliebe und Lokalpatriotismus darstellen, da die Vertriebenen, in eine neue Heimat gezwungen, nie ihr Heimatland vergaßen, nie aus ihrem Herzen und Gedanken Ödenburg/Sopron strichen. Aus den wenigen, geretteten Gütern gründeten sie ein Heimatmuseum, und halfen, wo es nur möglich war, ihrer Stadt, besuchten Ödenburg.
Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Gedenkende!
Vielen Dank an unsere deutschen Freunde, dass sie die vertriebenen deutschsprachigen Ödenburger aufnahmen, und halfen, ein neues zu Hause zu finden. Ich bedanke mich im Namen von Ödenburg/Sopron bei unseren Freunden, die die deutsch-ungarische Beziehungen bis heute pflegen. Sehr geehrte Anwesende!
Ich danke, dass der Deutsche Kulturklub, die Minderheitenselbstverwaltung, die Evangelische Gemeinde und der Rotary Club Sopron den Löwenanteil der Organisation der Gedenktage und am Aufbau des Denkmals übernahmen! Als Bürgermeister kann ich mir nicht mehr wünschen, als dass, wenn wir später wiederkommen, wir an dieser Stelle den Vertriebenen würdig gedenken, unseren deutschen Brüdern, die auch in der Ferne Ödenburger blieben.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Lajos Ziermann, der damalige evangelische Dekan nahm mit den Gedanken Lackners Abschied von den Vertriebenen: Mergitur, non submergitur! Taucht unter versinkt aber nicht. „Die Bevölkerung Ödenburgs, die Vertriebenen tauchen unter, versinken aber nicht. Gott sorgt dafür.„ Mit dieser Hoffnung und an dem sachlichen Fleiß des Ödenburgers glaubend wünsche ich Ihnen ein würdiges Gedenken!