pinkerlball 01Am Samtag, dem 29. Jänner rief Magdi Krisch zum „Binkerlball“, und alle, alle kamen! Der Saal des Kinder- und Jugendzentrums am Elisabethpark in Sopron war knallvoll. Es ist ja ein ganz besonderer Ball, alle bringen etwas zu Essen und zu Trinken mit, da wird gekostet, angeboten, Rezpte und Winzeradressen ausgetauscht! Dass dabei auch die Menschen noch zum Tanzen kommen, ist schon ein Wunder. Aber diese Bewegung muss sein, sonst geht in die Mägen bald nix mehr rein.



Ja, man könnte vor Neid erblassen: hier sprechen die Kinder deutsch und ungarisch, natürlich wird auch englisch gelehrt und gesprochen – es Um 17 Uhr fand die Vollversammlung des Deutschen Kulturklubs statt. Die politische Lage in Ungarn ist ja im Moment nicht allzu rosig. Geld war und ist auch heute noch knapp – die Förderungen und Subventionen werden vom Staat ziemlich eingeschränkt. Leider ist davon auch der Kulturklub betroffen. Gott sei Dank sind keine großen Projekte vorgesehen. Für die alltägliche Arbeit reicht es gerade noch, die Hoffnung bleibt ja, dass es auch in Ungarn wieder einmal besser werden wird.

Im Anschluß an die Vollversammlung fand dann der Ball des Kulturklubs statt. Es sind hier großteils Menschen anwesend, die ihre wohlverdiente Pension schon einige Zeit genießen. Und wenn man nun glaubt, dass diese Fete ruhig und gemütlich abgefeiert wird, ist man schwer im Irrtum. Klar, hier gibt’s keine Disco-Klänge, keinen Rock, Pop oder Heavy Metall! Hier wird mitgesungen, getanzt, was die Füße hergeben – ob paarweise oder in Gruppen – egal, die Menschen zeigen ihre Lebensfreude, frei nach dem Motto: Freut Euch des Lebens, so lange noch das Lämpchen glüht“! Und wie es glüht – kein Lämpchen, nein, ein riesiger Halogenscheinwerfer ist hier noch am Leuchten.

Musikalisch „gefoltert“ wurden wir von Ernst Kostevc und Franz Horváth, die beiden spielen bei jeder Veranstaltung wie die Teufel. Man muss mitmachen, ob man will oder nicht. Bis 23.30 Uhr ging es rund im Jugendzentrum. Die 50 plus Jugendlichen legen schon noch was vor, wenn man sie läßt. Aber um Mitternacht war dann Schluß, jeder ging froh gelaunt nach Hause in dem Bewußtsein: die Freunde, die alten und die neu gewonnenen, sie können `s noch ganz gut. Und so hieß es auch beim Abschied: Hoffentlich bald wieder!