Anno 1704 Begebenheit  

Den 5 Jenner Welches war der Sontag vor heylligen drey König da Kommen vmb Müttag etliche husarn an dass Wienerthor Welche man aber nicht gleich herein gelassen sondtern haben Warden müssen Biss das sie ordre Bekommen haben von hr. Burgermeister, wie auch von Graff Forgatsch Welcher damall da war dieser Graff sagte allhier er Were gewiss dass der Feindt. alss Nemlich der Wertschiny herüber were gegangen auff Bapa vnd Wesprin, Were auch nicht änderst den die Donau hat gefroren an den armen wie auch die Rebze vnd die Rab vnd ist also den Sontag an heil drey König tag Ein solcher auflauff schon allhier worden alss wan der Feindt schon vor dem thor wäre da haben die Leudte Nachmittag so viel Wein auss der Vorstadt hinein geführt dass also kein Mensch darüber gedacht hätte.

Den 6 Jenner hat der Landag allhier sollen werden wegen der Rebellion aber es ist solches understöllig Blieben den die Rabauer Begehrten den Karolly auf diesenBoten herüber Welcher auch gleich ankommen war vndt wurde also dieser Landtag zu Nichte.

Den 22 dito als am freytag da Giengen vnsre Leute ihrer 54 hinab zum Seegen hüten vnd Bekamen eine Schöne Beute an Ochsen Wägen vnndt Rösern.

Der hr. Commentant Liese annoch alle Nacht die Trummel vnd Paucken schlagen vndt Trumppeten wie auch die Trummel rühren in allen Gassen.

Den 23 Febr. alss am Sambstag da fingen dieGruzen einen Steinberger Baurn ab henckten ihm eine Trompeten an vnd gäbe ihm der Karolly zu Wantorff Brieffe Welche er Bringen sollte an vnsre Stadt. Es Waren aber der Brieffe dreye Eimer lautet an hr. Commentant.

Diesen Sontag, alss am heil. Drey Königs Tage kommen gegen Abend 50 Teutsche Soldaten an, vor das Neustifft-Thorwelche man aber nicht hat herein gelassen, dieweil die meisten plessiret waren sind also dräussen blieben, vnd haben ein grosses Feuer gehaizt biss nach mitternacht hernach sind sie auch darvon.

Den 17 Jenner, war angekommen der Ocskay mit 500 Gruzen, vnd hat die Stadt aufgefordert, worauss aber nichts worden disen tag, er schickte aber zu vor herein den Tallian von Papa, gegen den Abend vmb 3 Vhr, da entstundt alssdan ein grosser Aufflauff vnter den Leuten. Er aber hr. Tallian kämme gerittener herein auffdasRathhauss, sambt etlichen Ungarischen Hr. von Adel, welchen man das Gewöhr praesentirte unter dem Rathhauss, der Ocskay aber ist diese Nacht noch mit seinen Völckern zu Kolmhoff liegen blieben, vnd käme erst den andern tag als den 18 dito, darauff mit wenig Hr. herein In die Stadt, trauete sich aber nicht in der Einvendigen Stadt zu logiren, sondern blieb, die Nacht heraust in Wierthss häusern; Erschien aber nicht auff den Rathhauss, sondern liess den Rath andeuten; Sie sollen nun Ja oder Nein sagen wegen der Huldigung, ess war ihm alless einss, vnd sey ihme nicht will daran gelegen; HerrKerserschiz aber, alss ein wakerer auffrichtiger Herr, der ess noch allezeit. Trey gemeinet hat. mit der Stadt, führte ihme zu gemüth, vnd sagte. Ess liese sich nicht gleich eilen mit einer solchen wichtigen Sache. Er wolle doch verwarten, noch biss auff morgen, in deme er Ocskay, auch wohl dencken soll, dass Ihro May. vnser gnädtigster König vnd Herr, eine solche Uralte Königl. Freystadt auch nicht wird gleich auff einmall zu grundt gehen lassen, vndt dise Stadt dem Vngerland disseitss der Donau auch vill helffen. Zugleich auch Schaden kan, worüber er den beweget worden, vnd noch verblieben biss auff den 19 Dito, alleine aber auff vnser Gefahr, den er drohete, wo fern ihme wass sollte begegnen, so wolte er ess an der Stadt rächen, vnd es also zerschlopffen lassen, dass kein stein auff den andern bleiben wird. Er gieng aber noch dise Nacht in die Stadt hinein, an ein gewisses Orth, allwo er waker danzete, vnd darauff in schlitten vmbher fuhr, der Wacht aber beym hintern vnd vordem thor hat Er ein guetes Trinkgeldt gespendieret, dass sie ihme ha¬ben auss vnd Ein lassen.

Den 19 Dito. kaufften vnsre Herrn Protectionales auff ihre Müllen, von Ocskay, vnd Kostete ein solcher Brieff 4 fl. Kays, sie haben den Brieff selber schreiben müssen lassen ungerisch, vndt Er hat sein Pettschafft darunter getrucket, vnd ist den Sontag darauff weg geraist von hier.

Den 21 Jenner darauff schickte die Stadt Zwen Herrn zum Károly, alss den Hr. Koaschiz dess Innern Rathss vnd den Herrn Reichenhaller.

Den 26 Jenner, Kammen in der Frühe 400 teutscheVölcker zu vnss her in die Stadt, da wurdauch widerum ein grosser Aufflauff, den die Gruzen kamen auch herbey, vnd schaueten wie die Kayserl. eingezogen sind, welches ihnen nicht gar woll gefallen, den sie vermeinten, sie würden Ödenburg auch woll noch unter ihre Huldigung bringen. Unter disen 400 Teutschen Man, waren zwen Hauptman, davon einer alls Herr Baron von Blumberg, Commendant wurde, der andere Herr Priquiz, Plazmajor.

Hierbey ist auch zu mercken, dass die Stadt auch den Herrn Ferdinand Dobner geschickt hat nach Vien, an ihro Kay. May. allda sich rathss zu erhollen, wie wir vnss halten möchten, denn wier wüsten nicht, wass wier thun sollten. ess war alless vnb vnss her schon gehuldiget, alss nemlich Günss Rust vnd Eisenstadt, ja der Palatinus Selbsten mit allen seinen Güettern, ausser Forchtenstein vnd Landsee, alss nun vnssere Deputirte Herrn an Kay. Hoffe kommen waren, haben sie gar schlechte Autienz bekommen, den sie wüsten alless schon, welche Örter sich gehuldiget hätten den Gruzen, glaubten ess auch nicht, dass wir noch Kayserl. seyn solten,indeme sie alles woll wüsten, dass wier auch den Ocskay etliche Stuck Tuech vnd 100 baar Zischman, geben hätten, ja sogar, dass Er auch das Zeig Hauss begehret hätte zu öffnen, welchess auch nicht änderst war, alss sie aber nach langer Relation vernohmen hatten, dass ess dem also seye, vnd wier noch nicht mit den Gruzen hielten, so hat Herr Dobner Audienz bekommen bey Ihro May. den Kaysser, welchen Er alles mündlich referirte. wie ess zu gangen wäre, hat ihm auch geleistet den Eydschwur, welchen die Bürgerschafft vnd der ganze Rath geleistet hat auff den Rathhauss, dess Innhaltss, dass nemlich ein ieder getreu verbleiben wolle Ihro May. vnd sich gegen den Feinden wehren, so lange er ein ader rühren mag in seinem Leibe : Worüber sich Ihro May. sehr er¬freuet hat, vnd zugleich versprochen, Er wolle die Stadt nicht verlassen, sondern vnss helffen, alss er immer kan vnd mag versprach auch, die Stadt mit solchen Freiheiten zu begaben, die gewisslich helffen werden, diese 400 Mann hat mann noch diesen tag in der vor vnd Einwendigen Stadt einquartiret. der Commendant lag in Braunischen Hauss zu Quartir. der Plazmajor in Leopold Nätlichen; der Herr Commendant war ein Junger aber gar gescheydter Herr, der das Kriegsswesen Zimlicher massen verstundt. er lies gleich das Michelss Thor, Schliperthor vnd Neustifft thor verschütten und verpalesadnen vnd sezte scharffe Wachten drauff, vnterdessen aber streiffeten die Gruzen merzu an vnsre Stadt, wurden aber einer nach den andern erschossen.

Hierauff folget Eine Copai der Gruzischen Protectionalen, von einer Salva quardia, so der Ocskay Laszló, in Man-nath Jenner in diser Gegendt ausgegeben.

Mi aláb Subscribálando meltoságos Fejedelem Fölsö Vadászj Ragozj Ferenc, kegyelmes Urunk. Ö Nagysága, edgyik mezzei Lovas Regementnek fö kapitánnya. Adgyuk s- parancsollyuk hegyelmes Urunk Ö Nagysága hadaiban lévö Tatar. Svéd. Magyar es Német Nemzetbül — álo Hadainak, mivel hogy Nemes Soprony Värmegyebenlévö. N. N. nevezet falu Kegles Urunk Ö Nagyságának meg hodult, és Ö Nagyságához meg kötelezte magát. Azért sem tiszt, sem köz katonasem semiféle Vitézlö Rend, sem személyében, sem seminümö — Joszágokban ne háborittsák, sem se haborgattnyi meg ne engedgyék máskint ezen levelünknek Ereivel, szabadság adattik, Városi, Falusi, Biráknak es Lakosoknak, hogy ha valaki, valami Háboruságot tészen. fogjják meg és hoszák kezünkhez, ha pedig meg nem foghattyák, bérván vellek öllyek meg. vagy-is kitanulván, ki ezereiböl, vagy Zaszlója alá valok legyenek. Kegyelmes Urunk Ö Nagysága kemény Edictumja szerint életek elvész, Ha az Katona Passussal jár Tisztességgel. Étellel. Abrakkal tarcsákmeg. Datum.

Ladislaus Ocskay.

Den 1 Februar liesse der Herr Commendant, die alte Fleischhacker Kirchen auif den Michelss Freydhoff. verbied-nen, mit grossen Bäumen vnd Läden, worauff mann Zwey Eiserne Feldschlangen auf führte, zum Potschj Thor aber liesse Er einen Pöller, samt zwey stucken auftsezen, vnd dan zu einen ieden Thor in der Vorstadt 15 Doppelhacken. Darauff befahl Er Herr Commendant alle Gärten vud Lust-Häuser ausser der Stadt nieder zu reissen, welchess dan auch geschehen, folgendss so liesse Er auch den Stadt Graben voll mit Wasser anrinnen, da wurden alssden der Städtler in den äussern Creiss, ihre Keller voll Wasser, absonderlich aber Gem. Stadt Keller, worauff man aber gleich das Wasser wiederumen abzapffte.

Diesen Sontag, alss am 2 Februari. Zogen sehr Vill Gruzen bey den kleinen Lövern durch hinauff, auff die Dörffer, da hat man alss dan wakr mit stuken unter sie geschossen, worüber sie alle zersprenget worden, vnd nur ein Pferdt Todt blieben.

Diesen Tag gegen den Abend, kommen die Gruzen wiederumen an die Stadt, mit 3 Fänhl Reyterey, blieben aber auff den Lindssberg, vndt war auch gleich der Károly bey ihnen, dieser betrachtete die Stadt, den er hatte sie noch niemallen gesehen, sagte auch zu seinen leuten vnd offieir. ess wäre ein weitschichtiges Orth vnd befinde sich alss andress, alss man ihme gesaget habe, darneben aber geschah gleich ein stukschuss von der Kaz (talán ágyu neve), welcher ihme sambt seinen Pferdt baldt erwischt hätte, nicht lang darauff, so geschah widrum ein Schuss auff der Fleischhacker Kirchen, welcher vnter ein Schippel Talpatschen gieng, und wohl etliche plessiret wird haben; diese stuk kugel aber haben sie gefunden, vnd den Karolyi praesentiret, welche Er zu sich genohmen, vnd befahl gleich seinen Gruzen in das Lager nacher Creuz zu marschiren, in den abmarsch aber haben sie das Dörr-Hauss in der Nätlischen Müll angezündet; die Zornig Häuserische Müll aber haben sie auch angezündt, deren man gleich bevor komen und gedämpffet.

Diesen Abend noch, haben auch die Potschj Gässler einen Gruzen erschossen, welcher ein Ochsenhandler war von Homhakn (Homok), welcher sie den andern tag auch vor dem Thor funden, vnd solchen auch gleich aussgezogen, darbey aber auch 20 fl, in baaren Geld Erbeitet.

Denn 5ten Febr. alss am Faschingtag, da kämmen, die Pauren, welche man auss schickte Kundtschafften, und brachten die Zeitung, wie dass der Vischkeledy vor Kroissbach auss den Bischoff Hooff allen Wein hätte aussziehen, vnd solchen nach Papa führen lassen, solte auch gesagt haben; Er wolle den Odenburgern ihre Weingärten alle lassen ausshacken, derowegen er auch auff allen Dörffern die Paurn zusammen treiben lassen mit hacknen, vnd haben ein theil leitern müssen machen: der Wandarffer Richter aber wollte solchess nicht thun lassen durch seine Pauren, wurde derohalbanin die Eisen geschmittet, ist aber gleich wiederumen loss worden, von den Weingarten ausshacken aber ist nichtss darauss worden.

Diesen Dito auff die Nacht, Zwischen 8, vnd 9 Uhr, ward wieder Ein Aufflauff, den die Gruzen kämmen von den Gericht (vesztöhelyi domb a bécsi kapu elött), herein gefahren, mit 20 Vass Wein, alss sie nun nahendt an die Stadt kämmen, erschraken sie selbst, den sie hörten das grosse geschrey vnd sahen die Lichter in einer Gassen in der andern, hörten auch die Pauken Schlagen und Trompeten, da verfuhreten sie sich in den Dieffen weg und wurden ganz still. Den andern tag alss man hinauss gieng, so hat manns schön gespürret, wie sie gefahren sind, bey den steinern — brückel haben sie einen Wagen stecken lassen in Marrast. mit Läittern, welche vnsere Leut den andern tag angezündet und das Eisenwerk heimgetragen haben.

Den 6 Febr. haben alle, Holden und Hauer hinaus müessen, sambt etlichen Wägen, den Dieffenweg zu verhacken vnd zu verziehen mit den grossen Nussbäumen.

Den 7 Dito, hat man in alle Gassen Pech-Pfannen angeschlagen, darauff mann Bech Kränz gehenket, vnd ist in einen jeden Viertl, ein gewisser bestellet worden, solche, wan ein aufflauff bey der Nacht wird, anzuzünden.

Den 8 Dito nachmittag, kämmen widerumen vill Dörffler herein mit ihren Viech, absonderlich Kroissbecker, denn sie hatten ihre Sachen alle wiederummen hinauss gefihrt, da sie gesehen hatten, dass sich die Stadt nicht huldiget, haben gemeinet, sie werden sicherer seyn auff den Dörffern, alss wenn wier, sagten auch, haben ess aber erfahren, den die Gruzen haben ihnen ihr Viech das meiste alless weg getrieben, abson-derlich den Kroissbeckern, vnd haben ihnen auch noch diese Nacht, den halben Marckt abgebrennt.

Disen tag vnd schon die ganze Wochen, hat ein iedess Hauss müessen einen Roboder schicken, samt den Holden vnd Haurn, diese haben die grosse Basteyn beym 3 Häusern aussgeschütt, dass man die Stuk hat können besser in die höhe führen auch in den Zwinger etliche Rundelnen.

Die grosse Runde Basteyn, bey der Görgen Kirchen, hat auch der Commendant lassen aussbidnen, da hat man das Holz weg getragen von Burgerssleiten, wo man nur einess gewust hat, man hat auch allen Burgerssleuten die Stadl auffgebidnet. vnd die Läden zu dieser grossen Basteyn genohmen, darauff hat man auch noch vill Tächer bey den Würethss-Häussern müessen niederlassen, damit man besser hat anschüessen könen, von dieser Basteyen.

Ebenermassen hat man auch in allen Gassen Spannische Reydter gesezet, da hat man auch dass Brennholz in allen Häussern zusammen geklaubt, wo man nur einss gefundten hat.

Item ess haben auch alle Burger, so Pferdt gehabt, solche müessen hergeben vor die Frey-Reyder, derer biss gegen 200 waren, und die Stadt ieden alle tag einen 7 xr. gab.

Denn 9ten Dito, sind vnsere Freyreydter aussgeritten gegen Agendorf, und haben alldorten ihren Gruzischen Salva Quardi abgefangen.

Denn 10 febr. alss am Sontag-Invocavit, war wiederum ein Aufflauff, in der Stadt, den die Gruzen Messen sich wiederumen bey den Rast Creuz sehen, bey 200 Man, mit einer gel¬ben Fahn, worauff der Cornet ganz auff dess Statt Pfarrerss äcker herauff riedt,hat sich aber wiederumb über die höhe hinauss getrehet, ess waren aber damallen die meisten leuth in Kirchen, da gieng ess dan an in ein lauffen, etliche sagten der Feind war vor dem Thor, etliche, Ein Feur, und wüste man also nicht wo man hin solte, Ihrer 6 aber liessen sich gleichwoll noch sehen vmb Mittag, bey den Michelss thor, 3 bey dem Creuz auff dem Sand, und 3 ritten bey den Garten untern Bäumen vmb, worauff man gleich mit einen Feur Rohr von der Fleischhacker Kirchen unter sie schoss, hat aber keinen troffen, in einer weil hernach, begaben sie sich auff den Kroissbecker weg zue, unsere Frey Reyder aber eileten ihnen woll nach, muesten aber unverrichter sach nachHauss ziehen.

Denn 13 Febr. alss am Quattember Mittwoch, kam zwischen 11 und 12 Uhr umb mittag ein Feur auss, in der kleinen Potschj gassen, in dess Petracker seinen Mayrhoff. ess weiss aber Niemand nicht, wie ess auffgangen ist, etliche meinen und sagen, ess wäre, in einen S. v. Secret. von einer Lundten, so durch einen Wächter alldorten liegen blieben, angezündet worden, welchess auch wohl wahr seyn mag, in deme der Stadl voll Stroh auch gleich daran war.

Gott Lob aber, ess ist nicht gar weit komen, vnd war das vnser bester trost, dass der Obere Wiend gieng, welcher die Flame alle über die Stadt Mauern zug, und das Feur nur etliche Stadl angriff, keinen Gruzen aber hat man nicht gesehen, vnser lieber Gott vnd Vatter verschone unser noch ferner auss Genaden und behüete unss vor allen Unglücks Fällen; so unss schädlich seyn mögen an Leib und an der Seell.

Diese Wochen hat man angefangen zum Schanzen umb die ausswendige Stadt herumb, vnd wurde derAnfang gemacht bey der Schlagbrucken.

Denn 14 Febr. alss an einen Pfingstag. war wiederum vmb 11 Uhr vmb Mittag ein Aufflauff, dan da liessen sich ihrer 13 Gruzen sehen, bey den Gericht, worauff man dan auch gleich mit ein falconett hin auss schoss. sie aber schwencketen sich bey den Erdburgern herab, gegen den Wolffdrüssel, alda haben ihre Cameraden ihrer 20 auff sie gewartet, diese Gruzen häten gerne unsere Freyreidter hinaussgelocket, sind ihnen auch bald nachgefolget. die Gruzen aber haben sich getrehet, biss hinüber über die Stübeläcker, auff den Kroissbecker weg. allda sind sie gestandten, worauff unsere Freyreydter ihnen nachgejaget, vnd haben gegen einander geschossen, ist aber keiner beschädtiget worden : Die Gruzen aber hatten einen grossen hinterhalt, in Dudless Wald, alss dise nun hörten das Schüssen, kämmen sie gleich herauss gegen der grünen stuben, vnd jageten unsere Reydter, samt den andern leuten, biss gegen den Sandt herauff, weiter traueten sie nicht, den sie forchten der stuck, auff den Michelss Freydhoff, dieser Gruzen waren bey 400 Man, so auss den Wald komen waren.

Diesen Dito, kamen sie mehr an vmb 2 Uhr nachmittag, von Wandorff herunter mit 3 Fahnen, alss mit einer blauen, Roden und Grünen, das waren aber widerumen andere, alss die Jenigen, so in der Früh komen sind, diesen wendeten sich strakss auff den Ziegelstadl zu, man begegnete ihnen aber waker mit Canoniren, worauff sie sich zerstreueten, vnd gegen der Trenck zu ritten: Kunten aber nicht geschwindt durch wegen dess grossen Marrast, musten derohalben auff Schadendarff zu ruckh, so sie änderst vor den stuken haben sicher seyn wollen.

Disen tag hat man angefangen die eingefallene Rundellen am Eck bey der Kayserpasteyn auffzumauern, vnd eine rechte Basteyn darauss zu machen, welche gerade inss Burgerfeld gehen sollte hinauff.

Ebenermassen, kam auch die Zeittung an, wie dass die Gruzen, sehr Uneinss wären und wie nemlich der Eisenburgerische Comitat in Willenss sey auff Öedenburg loss zu gehen, der Günserische und Ödenburgerische aber nicht, und solten gesagt haben, sie könten solches nicht thun, zugleich auch sagte man, das der Percsinny den Karoly Post hätte thun lassen. Er solle sehen, damit Er der Stadt öedenburg keinen Schaden nicht thue, disess waren aber nur unserer Ungarn auss spargirte Lügen, in der Stadt.

Den 15 febr. alss an einen Frey tag, kamen widerumen Vill Gruzen auff Kroissbach an, als sie nun aber gesehen, dass schon nichtss mehr in den Marckt vorhandten wäre, so haben sie denselben bey der Nacht, biss auff etliche Heuser, sambt den Pischoff Hoff abgebrenet.

Diesen Tag gegen den Abend, haben auch die Gruzen Wolffs, unserer Stadt Dorff, abbrennen wollen, ist aber von ihrer Salva Quardj, so sie damal von ihnen hatten, nicht zugelassen worden.

Gleichermassen, haben auch die Gruzen, etlichen Harkauer, welche mit Heu zu der Stadt fahren wolten, die Wagen sambt den Heu angezündet, und das Viech weggetrieben.

Den 17 febr. alss an einen Sontag gegen den Abend, zwischen 4 vnd 5 Uhr, kamen wiederumen Gruzen an, von der Eisenstadt herein, vnter welchen auch war der Karoly, die schlugen ihr Lager auff der Unten, bey den Bierbäumen, da kamen ihrer etliche und Scharschirten waker mit vnsern Leuten, so hinauss zu fuess gegangen waren, erdapten des Braunwalder, Bürgl. kampelmacher allhier, seinen Sohn, unter den Gärten, welchen sie gleich inss Lager zum Karoly brachten, alld orten liess ihm der Armbruster einen Brieffeinnähen in der Zischman,und dissen Brieff hat er einen gewissen Herrn allhier in die Stadt bringen müssen den andern Tag darauff. Über eine weile aber kamen wiederumen etliche Gruzen gleich herein vom Galgen und erwischten einen abdankten Soldaten, welcher sich in den Graben verborgen hielte, sich aber mit seinen Gewöhr schon verschossen hatte, diesen zermezelten sie Jämmerlich, dass er darüber hat Todt bleiben miessen; alss diesess nun unsere Leute sahen, wichen sie fortan besser näher zur Stadt herzu, da ihnen dan die Gruzen sauber nachfolgten, vnd kamen so nahe an anss Wiener Thor, also dass man mit Doppelhacken wacker unter sie schiessen konte. unsere Frey Reydter aber. waren gleich vorhandten, vnd Jagten sie widerum gegen denGericht hinauss, worauff sich auch keiner mehr diese Nachtsehen liesse; Feur sähe man genug dise Nacht in ihren Lager und muste alssdan alle Manschafft wass ein Gewöhr regen möchte, auff die Wacht ziehen.

Den 18 Dito, alss am Montag darauff, ritten unsere frey Reidter etliche auss recognoscirenvnd als sie nun nahe gegen der Kraut hüetten beyn Ziegl offen kamen, so thäten unsere Konststäbler einen stuckschuss auff sie hinauss, den sie vermeinten es wären Gruzen, und hat ess nicht umb einen Spann gefeillet, dass Er sie nicht alle 5 erschossen hätte.

Diesen Tag schickte der Károly, an die Stadt einen Brieff, durch einen Trompeter, darmit die Stadt auffzufordern, worauff ihme aber derCommendant sagen liesse : Er wisse gar wohl, dass Ihro May. der Kaisser, ihme die Stadt, anbefohlen hätte zu schüzen, vnd nicht den Rath,wan Er wass wolle haben, so mag Er an ihm schreiben. Er sey Gevollmächtigter da, und sonsten keiner.

Diesen Dito, liessen sich die Gruzen wiederumen, vmb Mittag sehen, beym Gericht, allwo sie auss und ein schloffen, werden sich woll ohne Zweiffei, ihrer Sterbligkeit darbey erinnert haben, sie wollten sich aber näher an die Stadt machen, wurden doch von ihren Obristen wiederumben zurück getrieben.

Disen Tag, vmb 2 Vhr nachmittag, käme der Trompeter wiederumen, an das Wiener Thor, mit einen Brieff, welcher an den Commendanten lautete, worauff er hr. Commendant auch einen schrieb, und solchen Trompeter gab, sagte ihme aber mündlich, Er solle den Károly sagen; Wann er wass wolle haben, so soll er nur komen, er hoffe, Er werde ihme gewachsen seyn, darauff ritt der Trompeter fort. Alss ess aber nun besser Abend wurde, da fingen die Gruzen ihm ihren Lager an zu schiessen, alss wan ein Feind unter ihnen wäre, vmb 8 Uhr aber bey der Nacht, da hat er der Károly, seine Trompeter und Pauker zum Gericht lassen führen, alldorten haben das Spill rühren müssen, unss villeicht damit Zu schrö-ken, alss solches unser Herr Commendant hörte, musten unsre Thurner gleich auch auffn Thurn Trompeten und Paucken, ihnen zu Truz, sie aber die Gruzen Trieben solchess nicht lang, unsere Thurner aber muesten solches die halbe Nacht ver-bringen, vnd solches Paucken vnd Trompeten gewöhrte alle Nacht so lang Er Herr Blumberg, in Ödenburg Commendant war. Die Gruzen aber kamen umb 11 Uhr in der Nacht in das Breyhauss, haben vielleicht alldorten die Bräu Kesseln herauss stehlen wollen, alss sie nun unsere Leute wahr genohmen, haben sie wacker mit doppelhäken unter sie geschossen, werden ohne Zweifel etliche von ihnen geblieben seyn,in deme sie keinen einzigen ligen lissen, welcher erschossen worden.

Den 19 Dito, kamen widerumen etliche Gruzen, auffden Königsberg an, in der früh, und Jageten die Leute auss der Schanz herein, man gab aber wiederumen wacker Salve hinauss unter sie; da rucketen aber wiederumen etliche herein von Gericht (alwo sie stetss Schildwacht hielten), und wende¬ten sich zu den andern auch, so auff den Berg waren, sie Traueten sich aber nicht gar nahend herzu, doch einer der stieg von Pferd herunter, und schlich ganz nahendt herzu nach der Erd, mit einer Flinten, und schoss zweymall herein auff vnss, dises aber ersähe einer, von unseren Wachten der auff einen Schilter Häussl stundt, und schoss den Gruzen, welcher wiederume herzu schlich, wacker auffen Belz, dass er gleich ist Todt blieben, ess haben ihme aber seine Cammeraden, gleich mit ihnen weg gesämmet.

Disenn Tag Zwischen 11 und 12 Uhr umb Mittag, da kamen 5 Fähnl Dalpatschen vorn Galgen, Berg herein, gerad auff die Neuhellerische Müll zu. und steketen dieselbige inss feuer, zugleich auch das Holzwerg, dass noch in Bräuhauss war, Ferner so zündeten sie auch das Lusthauss an. in des Csayken seinen Gartten, wie auch das Lazareth, sambt der Müll, und schlugen die armen Leut so sehr darinnen also dass sie nicht gewust, wo sie sich hinwendten sollten; Ferner so brennten sie auch den Ziegelstadl ab, und dan auch des Herrn Egydj Ludwig Prisoman sein Müll welche Klahr aussgebrunen ist, und die andere Mülln keine also, wie diese, den in dieser ist das Müllwerg völlig aussgebrunen, also dass man nichts davon gefunden hat, alss das Eissenwerg, und sähe man also nichts alss lauter Feuer und FlamenundRauch,umb die ganze Stadt herum, aber, wie wunderbarlich, Gott mit unss war; den so bald alsdieNeyhellerische Müllin Rauch auffging, samet den Lazareth so war ess nicht änderst anzusehen alss venn Gott der Allmechtige seine heilig. Engel gesendet hätte. Welcher mit seinen beeden Flügln den Wünd getrieben, von der Stadt weg, indeme der Wünd alle Zeit strakss in die Stadt herein zug, und vermeinten die Gruzen also woll. sie werden doch ein Feuer herein bringen müssen, allein, aber Gott weiss die seinen woll zu erhalten, und muss Jedermann sagen: der Herr hat grosses an unss gethan, dess sind wir fröhlich, diese Feur aber sind gleich alle nieder gebrunen, und gar keinen einzigen schaden gethan, in unserer armen Stadt, man hat aber ehe zuvor alle Stroh-Tächer bey den Thören lassen abbrechen, in der Vorstadt; Gott aber sey Dank, der unss erretet hat, von disen Unglük; Er wolle noch ferner eine feurige Maur umb unss her seyn, seinen heili. Engeln befehlen, dass sie sich umb unss her lagern und unss behütten, vor solchen erschräklichen Feuergefahren, welche unsere arme Stadt woll gewisslich den Garauss würden geben.

Alss nun die Gruzen, alless umb und die Stadt herumb abgebrennt hatten, begaban sie sich darauff in den Langenzeiller Graben, wie auch in die Einsez, und vermeineten ganz sicher zu seyn, da gieng ess den wieder an mit schiessen, von der Stadt herauss, mit Dovelhaken, Musqueten und Stucken, Ihrer etliche aber von den Dalpatschen, begaben sich in die Neuhellerische Müll, und schiessen herein, aber vergeblich: alss nun solches schiessen, ihre Cammeraden fortan höreten, kommen siewiderum daher mit einer blauen Fahn, da geschach alssdan ein stuckschuss hin auss unter sie, welcher ihnen Ziemlichen Schaden thäte, sie achteten ess aber gleich woll nicht, sondern gaben auch wacker Salve herein in die Stadt jedoch alles vergeblich.

Dieweillen man aber mit disen Dalpatschen Scharschirte, dieweill kommen widerumen die Gruzen zu Pferrdt auff den Lindtssberg an, sie waren aber bey Wandorff durch gezogen und durch den Gäyssbach herein, da sie Nimand sehen hat können, vermeineten aber vnss damit zu schrecken, alss ob ihrer mehr wären, alss die in Lager sind, man wusste aber ihren Umbschweiff gar woll, alss sie nun also eine guete weille auff den Lindtssberg waren, und hoffentlich gesehen werden haben, wie stark alle Posten umb und umb, bey den Mauren besezt weren; da thäte man aber einen Schuss auss der Kaz und bey der Görgen Basteyn, auff sie hin auss, da rolleten sie aber hin und her, vnd wussten nicht wie ess gestüzt wäre, doch aber sprengeten sie den Berg hinab, vnd wollten auch die Sarich Hausserische Mülle anzündten, konten aber nicht, wegen den Continuirlichen Schiessen, von der Rolleder Müll herauss, von dannen aber wendeten sie sich auff den Hartbüchel zu, und dan auff die Spizangerer, von dannen zogen sie mit 7 Fähnel widerum zu ihrer Cancelley (Zum Galgen) alss sie nun dorten waren, da geschach widerum ein starker stuck sekuss hin auss von der hintern Bastey beim hintern Thurn, si sprengeten aber gleich von einander, etliche aber rolleten inss gericht hinein; dieweillen aber Scharchirte man annoch waker mit den Dalpatschen in Langenzeiller Graben, man hörete einen Schuss nach den andern, und wann man ihnen einen an Wege erschuss, so binden die Läden auff den Ruken, und zügen sie hinein in die Einsez, ess blieben aber ihrer über 50 Gruzentodt. in diesen Graben, von unsren Leuten aber ist sonst Niemandt plessirt worden, Ein Student aber, so auff dem Fodorischen Hauss, beym Stucken stundt, ist erschossen worden, wie auch ein Führer, von der Kais. Soldatesca welcher sich hinauss begeben hate fürs Thor, zwischen den Gärtten; Ess wurden aber der Gruzen sonsten bey andern Thören auch noch vill erschossen.

Alss nun das Schiesen und canoniren einen ganzen Tag. wärete, biss in die Nacht, so brach dan das ganze Gruzische Lager auff, und vermeineten, die Dalpatschen wären villeicht schon in der Vorstadt, alss sie nun nahend ankamen, da geschah ein Canon Schuss auff sie hinauss, si sahen aber gleich, dass ess alss anders wäre, Kehrten also wiederum zurück, in ihr altes lager, und zündeten die Kamplische Müll, wie auch dass Lusthauss in Fritschischen Gartten, und auch die Reissingerische Müll, an, und mussten alsso unverrichter Sachen abziehen.

Die Dalpatschen aber blieben noch länger in der Einsaz und in den Langenzeiler Graben : man gab ihnen aber waker nach einander zu trinken, also dass sie gar grob einbüsseten. sie wollten aber nicht warten auff den Seegen, in deme der Herr Commendant in unsren Evangel. Freydhoff eine Batterie auffwerffen, und Stuck darauff gleich fuhren liess, mit welchen man den Langenzeiller Graben durch streichen konnte, worauff man gleich auch umb 11 Uhr in der Nacht einen stukschuss unter diese Dalpatschen thät. Welche gantz sicher beym Feur sassen. der auch ihrer bey 50 Mann, beschähtigt hat, nach der Bauern ihrer Ausssage welche sie von danen haben wegführen müssen; darauff liess der Herr Commendant auch die Paucken auffen Thurn rühren, wie auch Trompeten, dass gab ihnen dan eine schlechte Anzeigung, absonderlich aber Jeny 500 Gruzen, so in Dieffenweg waren, in deme sie sich gleich darnach mit Sak und Pack davon hebeten, samet den Sturm leitern, so sie mit ihnen gefürt hatten. Alss nun aber die Morgenröthe anbrach, da meinete iedermann, Jezund wird der Feind wider ansezen. alss ess aber besser lichter wurde, da sähe man wass ihr Lager über und über brennete, und sie die Gruzen alle auff Wandarff zu ritten, als ob ein Feind hinter ihnen her wäre. Man hoffet aber stetss, ess werde der Succurs ankommen, so vernahm man aber, wie dass der Käroly Kundschafter aussgeschickt habe, auff Ebenfurth zu allwo der General Heyster lag mit den Kay. Succurs. diese sagten : Ödenburg wäre völlig abgebrennt, biss auff die Einwendige Stadt, darauff ess sich auch Ergeben habe müssen, den Gruzen, welche die Teitschen darinen alle niedergemacht, der Commendant aber wäre entsprungen, alss dises nun der Ganeral hörete, erschrak er ganz, glaubte ess auch, in deme man den Rauch auch gar woll hat sehen können, bey so .heitren Wetter, alss sie die Müllen abbrenneten, befahl aber geschwind seinen Völkern mit den Marsch innen zu halten, Unter dessen aber schickte der General Zween Boten widerum, und gab ihnen einen Brieff, befahl, sie solten den Brieff den Commendanten überantworten, solten dann aber Gruzen über sie kommen, so sollten sie den Brieff gleich zerreissen : Sie aber komen glücklich an, den 21 Dito, in der Früh, worüber sich der Commendant sehr verwunderte : Gab disen Zween Botten aber gleich widerum einen Brieff, den solten sie bringen dem Generalen: welchess dan auch geschehen, und hoffen wir also alle Tage Er werde kommen uns zu Hülff.

Disen Tag brachten die Wolffser ihren Salva Quarti gefangen herauf zur Stadt, sambt einen Vass Wein, welchen die Wächter beym Thören aussgetrunken haben. Er aber ward in Verhafft genohmen.

Alss nun die Gruzen auss ihren Lager weg waren, schlichen sie einandress in Gaissbach, die meisten aber lagerten sich in Dörffern, dar weilen kamen die Dörffler, alss Klingenbeker, Siegendorffer, vnd andere mehr, vnd Visitirten dasselbe, vnd führten Vill Sachen weg, sie funden aber noch etliche Vassl Wein darumb sie waker zankten, und raffeten, und sagte ein ieder das ist mein, dass ist dein. Wollte also ein ieder seine Sachen widerum haben.

Disen 21 Dito, fahrten auch unsere Leute etliche hin auss inss Lager umb Heu. etliche aber brachten noch lebendige Gänss, und halbete Lampel herein, samt villen Eisenwerg: die Gruzen aber erwischeten annoch einen von unseren leuten mit einen Wagen Heu, ausser des Gerichtss, welches sie ihm gleich anzündeten, die Ochsen aber auss spanneten und wegtrieben.

Hierbey ist auch nicht zu vergessen, dass man die Soldaten, die bey unss in der Quarnison waren, einquartiret hat den Burgern nach den Steyr Gulden,- alss zum Exempel gab Einer drey fl. steyr, so hielte er den Soldaten 3 Tag in der Wochen, gab aber einer mehr, so musste Er ihm auch langer halten, und dass ging fortan nacheinander; Ess gab aber einen grossen streit unter den Leuten, in deme mancher, der Zween oder Drey fl. steyr gab, wohl mehr in seinen Vermögen hatte, alss mancher, der 7 oder 6 fl. gab: und glaubt man also, diese Neue Einrichtung werde nicht lang wären.

Den 25 Februar, alss am Mattheiss Tag. gingen unsreLeute widerum zum See hinab auff Partey. vermeineten sie wolten Beydte widerum Kriegen, die Gruzen aber wurden ihreHerren,vnd jagtenvnsereLeut biss gegen KäurazHütten herauff, den Thorknecht aber beim Potschj Thor, welcher auch mit wäre haben sie erschossen.

Disen Tag komen widerumen Gruzen auff Kroissbach an, und fingen etliche Paurn zusammen, Einen stachen sie alle beede Augen auss, Einen legeten sie einen strick am Halss,und bundten ihm an einen Rossschweiif an, und schleppeten ihm hinab bis an die Seegen-Hütten: Einen führten sie gebundtener mit ihnen, lezlichen aber Köpffeten sie ihm, und steckten den Kopff auff einen Weinstöcken auff.

Ingleichen hörte man auch, wie die Razen und Krawaten, in die Rabau eingefallen wären, und wie dass sie sengen und brennen thäten, und noch vill übler mit ihnen hauseten, alss sie bey unss heroben.

Den 3ten Marty, hat der Herr Commendant Zween Bürgers-Söhn von einer Haur brigln lassen untern Rathhauss, darumb dass sie in die stuk, so auff den Fodorischen Hauss waren, hineingeprunzt haben, wie auch die Wolsäck, so darbey waren, zerhackt.

C o p a y.

Einess Brieffess, so von Einen Ragozischen Obristen, N. Cséry Mihaly, an den Hiesigen Hr. Bürgermeister: Michael Kerscheriz und Herrn Stadt Richter, alss Herrn Egydj Ludwig Prissoman, in Monath Martio geschrieben worden.

Akartam kegyelmeteknek irnom. ugy látom. igen fogyatkozot Sopronj Szolömetzöböl es Kapásbul, igen szánakodom illyen Szegény Lavanczokon, hogy illyen Szük-ségben vadnak , én azt gondoltam, jó fezetesert köldeni, vagyon 2000 Haydum itten, meg metzetném es meg kapáltatnám a Szölöket. s- akar tövestül is kivágattam, ugy-is Hayduimnak nincsen Dolgok. csak henyélnek. — Igen röst Gazdák kegyelmetek. ugy hadgya illyen drága szölöket, másképpen is karokat szölökben szaporittyák az Hayduim, örülnek azon a Styeierek. — Igen jó — Ispányok vagyunk az Varosiaknak.rövid Nap allat jobban fogg kegyelmetek tapasztalnyi, hogy kegyelmetek. jó Gazday vagyunk, erössen vigadnyi fogg, de keservessen, Tudom nem illyen hangos Tob (sic) fogg hallany az czifra Toronyban, csak egy holnap alat-is. Az Isten Sopronyiakat verte azért, az sok ártatlan Szegényekért, kiket levagdalták széllel. Bár csak ket hordóbort küldgyen kegyelmetek, az Meczöknek, és kapássoknak ugy karo hassogatoknak.

Cséry Mihály Eszeres (sic) Kapitány.

Den 6 Marty, alss an einen Pfingstag, haben die Kroissbecker einen Gruzen gefangen, welcher von Papa war, ein Eissgrauer Mann : Er ist ihnen zu geritten auff dem Feld bey der Nacht, den man hatte sie nicht mehr herein gelassen in die Stadt, Weill ess schon Nacht war, derowegen muesten sie drausten bleiben, vor dem Thor, allwo sie ein feur zündeten, alss dieser Gruz das Feur gesehen, ist er ihnen zue geritten, und grüessete sie, sie aber ergriffen ihm geschwind beym Halss, und zogen ihm vom Pferd herunter, und führeten ihm gefangener beym Wiener Thor herein, alldorten musste Er aus sagen, und bekennen, dass Er auch einen Wagen bey ihm hatte mit 3 Ross, alss Er diesses nun gesagt hatte, sind unsere leute gschwind hinauss, und fänden den Wagen, die Knecht aber, so er darbey hatte, sind ihnen eher entsprungen, auff den Wagen aber haben sie gefunden, einen Sack voll Bader Köpffel, vill Wagner-Zeug, alte Kessl, und Zischmannen, auch vill Eisenwerg, und 3 schöne Pferdt, ihme aber wurden grosse Eisen an die Füess gelegt.

Den 7 Marty, alss an Einen Freytag, schikte der Károly einen Brieffan die Stadt, und gab darmit zu Vernehmen, woferne wir unss ihme nicht werden ergeben, so wolle er innerhalb 4 Wochen 5000 Dalpacsen in unsre Weingebürg bringen undt darinnen alle Stock ausshacken lassen.

Diesen Tag Kommen auch etliche Kroissbeker herein in die Stadt, die sagten wie übel die Gruzen bey ihnen hauseten, die Kirchen haben sie einwendig völlig aussgebrent, haben auch dem Maria-Bild, welchess in mitter Kirchen stundte, auff einer steinern Säulen, den Kopff abgeschlagen, haben auch 10 Weiber geköpfft, und ihrer zwey gelegt an Stadt der Feur-Kössel, und Feur darauff gehäizt; ess ist nicht ausszusprchen, wie Barbarisch diese Gruzen handelten, die Ursach aber war diesess, dieweillen die Kroissbecker, einen Gruzen erschlagen, und darauff das Geschäm aussgeschnieden, und ihm solches in das Maull gesteckt, hernach aber in eine Rieben Grub gesteckt, aldorten haben ihm die Gruzen gefunden, und dassoll die Ursach seyn, warumb sie mit den Kroissbeckern alsohausen.*

Diesen Dito, haben die Gruzen das Neu-Dörffl. herunter Neustadt, völlig aussgeblündert, und die meisten Weibes-Bilder darinen geschändet.

Denn 11 Marty Zündeten die Gruzen Agendorff an. welches auch auff einer seiten neben den PfarhofF völlig abgebrunen ist.

Den 12 Marty, alss an einen Mittwoch, haben die Gruzen auch zwischen 4 vnd 5 Uhr gegen den Abend, Wandarff angezündet.

Disen Tag komen etliche Pauren herein, in die Stadt, die sagten, wie das die Gruzen sich vernehmen hätten lassen, sie wollen erstlich der Stadt ihre Dörffer alle sauber aussfressen, hernach anzünden und die Männer alle darinnen niedermachen.

Ebenermassen kam auch ein Paur herein, welcher von Trassburg war, der sagte, wie übel die Gruzen zu Kroissbach ihme tractiret haben, in deine sie ihm erstlich S. v. in ein Rein gehofferirt, hernach über ein Feur gesezt, und diessess hat er müssen austrinken.

Den 14 Marty, als am freytag, gingen unsere leut auss in den Tudless Wald, traffen auch gleich der Gruzen ihre Schildwach an. welche sie erschossen, darauff kamen gleich 50 Gruzen daher geritten mit ein Standar, unsere leute aber buzetn sie ziemlich, dass davon gleich etliche über die Pferd herunter fiellen, etliche aber auch grob plessirt wurden, und die flucht auff Klingenbach, hinein geben müssen, unsere Leute aber sahen, dass sie umb Succurs schickten auff Wandorff hin über, derowegen begaben sie sich auch allgemach nacher Hauss.

Den 17 Marty alss an einen Montag, kam ein Gruz gerittener bey den Löwern, alldorten bandt Er sein Ross an einen Baum an, und gieng zu Fuss herein, an das Neustifftcr Thor, darauff sind unsere Frey-Reydter hinauss geritten umb das Ross, welches sie auch herein gebracht: Er aber der Gruz war ein Österreicher, und liess sich gleich bey den Commendanten verdingen, sein Ross aber verkauffte er den Commendanten umb 30 Rht.

Den 18 Marty, kamen Zwey Ungerische Menscher herein in die Stadt, unter den Schanzern, welche man aber gleich zumCommendanten brachte, vnd sie alle völlig aussuchte, da hat man bey einer einen Brieff gefunden in den Harzopffen bey der andern aber auch einen, in den Fuertuch unter sich in Säume eingenädter: diese Brieff hat ihnen der Satory geben, wie auch einen Paass wegen den Gruzen, damit sie sicher sind herein kommen.

Man arbeitete aber annoch fort in den Schanzgraben, vnd wurde solcher in der breiten 3 und 4 Klaffter weit, und in der Dieffen. Pikenlang, ess fiel aber auch immer ein Stuck nach den andern ein, also, dass man den meisten Graben, musste aussmauhrern.

Den 20 Marty, alss am Grünnen. Donnerstag, sind unsere leute gegen 500 Mann stark aussgefallen auff Wandarff, allwo sie vil Gruzen erschossen haben, vnd eine ziemlich Beydte hereingebracht, vill Ochsen. Kueh und Pferd, wie auch zwanzig schwer geladene Wägen mit allerley Sachen, alss Habern, Gersten, Waiz und Mell.

Denn 21. Marty, alss am CharFreytag, sind wiederumben auff die 1000 Personen hinauss gefallen auff Wandarff, und haben auchnoch vill geladene Wägen herein geführt: diese Beydte haben unsere leute verkaufft, und haben in Geld bekommen 1500 fl. ohne denjenigen 50 fl. noch, wegen des Habern, so Gem. Stadt hat genomnen.

Den 22tenMarty. alss am heil. Abendt. vor Ostern sind vill Gruzen nach den ZarhalmWald hinuntergezogen. Zu verhütten, damit nicht Jemanden auss der Stadt einen Auss¬fall thun möchte, indemederKaroly selbigmalvon Eisen¬stadt abgezogen: und einen grossenRaub nach dem See hinunter geführet.

Disen Tag kam die Post an Nachmittag 3 Uhr, wie dass die Teutschen Völker Eisenstadt völlig umbringet hätten, die Gruzen aber haben sich in das Schloss Salviret, welches aber alles nur auss Spargirte Zeitungen waren in deme die Gruzen schon in der Früh alle weg gezogen waren, ohne wenige, so sich noch auffgehalten hatten im Schloss zu Eisenstadt, welche sie gleich niedermachten, auch woll noch etlich hundert bey Bräidten-Brunn antraffen, welche sie auch gleich den Garauss gaben, undt dieselbige Nacht alldort einquartierten.

Den 23 Marty, als am heylig. Oster-Sontag, fielen abermal nnsere Leute auss auffKolmhoff, allwo sie dapffer Scharschirten mit den Gruzen, derer 400 waren, lauter guete Schüzen, und musten unsere leut das Dorff anzünden, dann sonsten hätten sie nichts können anfangen mit ihnen, und sind also in diesen Feur vill Gruzen verbrunen, von unsern leuten aber wurden 6 Mann erschossen, und plessirt. Von den 400 Talpatschen aber kam nicht ein Mann darvon. sondern wurden alle niedergemacht, biss auff 52 Mann: welche sie gefangener herauff brachten zur Stadt. Waren aber auch die meisten plessirt. Unsere Leute bekommen über das von den Feind 3 Ständar und 3 Drummeln, vnd all ihr Gewöhr: Einen Kundschaffter haben sie auch gefangen, der hat Brieff gehabt an die Gruzen, in welchen geschrieben war, dass die Gruzen, so bald alss sie Mittagmal gehalten, so sollen sie das Dorff anzünden, vnd darauff etliche nach Wolffs und Harkau marschieren, und alldorten auch mit den übrigen ihren Cammeraden. die Dörffer anzündten und geschwind darvon reisen.

Den 24 Marty, alss am Ostermontag, kämmen unsere Zween Herrn von der Eissenstadt herein, als herr Koaschiz und herr Reichenhaller, wie auch der Feldhüeter, welche dess Graff Forgácsn seine Hussarren herein confoirten, Gott Lob aber, an der Kost hat ihnen nichtss gemangelt.

Disen Tag ist die Zeitung eingeloffen, wie dass der Graff Forgács, zum Gruzen übergangen sey, und gleich einen streift hinauff gethan. mit 15000 Mann, gegen Wien zu.

Diesen Tag hat man auch will Heu uud Stroh, von Wandorff gebracht vor die Frey-Reydter.

Den 25 Marty, alss am Oster-Ertag, ist unsre Keiterey ge¬gen Niklo hinab geritten, allwo sie den Setory, gefangen bekommen, welchen sie auch zur Stadt brachten, zwischen 11 und 12 Uhr in der Nacht, darüber aber, bekäme Er in der früh grosse Eissen an die Füess.

Den 27 Marty, haben vnsre Frey-Reydter, gegen den Abend etlich schöne Standar von Szeplak herauff bracht, auff welchen auch mit goldenen Buchstaben geschrieben war. Dulce et Decorum, pro patria morj.

Diesen Tag hatt mann alle Pferd in der Stadt beschrieben, dieweillen man Willens war auff Günss hinab zu fallen, worauss aber nichts wurde.

Diesen Tag. gegen den Abend, sind auch 100 Teutsche Pauren in die Stadt kommen, mit Trummel und Pfeiffen vnd 1 Fahn, von Wysen, die haben den Herrn Commendanten angedeutet, wie dass schon 4000 Pauren von Wyssmath und andern Örthern, zu Ekenmarkt liegeten, den andern Tag sind sie von der Stadt abmarschirt.

Den 28 Marty, kamen auchwiderumen Teutsche Pauren herein in die Stadt, mit einer schönen Fahn. Welchen ihnen der Graff Gábor Eszterházy, auss Forchtenstein gegeben hat.

Diesen Tag ist E. E. Rath vnd Eine Löbl. Gemein auff den Rath-Hauss zusammen kommen, und haben sich darüber beklaget, wegen des Schanzen, denn die Zeit nunmehr herbey kommen ist, in die Weingarten zu gehen, worüber denn auch der Commendant solches versprochen, aber man muste ihm alle Tag 100 Man schiken in die Schanz, nach seinen Begehrenda ist dann auff ein Jedess Viertl kommen in der Vorstadt 20 Mann die Innere Stadt aber hat hergeben noch 20 Mann.

Den 29 Marty, so ist per posta ankommen umb 2 Uhr Nachmittag, der Graff Kyry und GraffNadasdy. welche Kays. General Perdon mitgebracht haben, auffs Comitat, welche sich Innerhalb 15 Tagen bey vnss in ödenburg sollen Einfinden, wofern sie solches nicht thun werden, so sollen sie versengt und verbrendt werden.

Diesen Tag hat man auff Günss hin ab wollen fallen und ist schon alless in Parada gewest, alss 4 Feldtstuck, wie auch Handt-Granaten und Feur-Döpff und Bechkränz. ist aber alles unter stellig worten, die weilen der Graff Nadasdy, General Perdon hatt und zugleich auch eine Kunte(?) der Geistlichen von Csoba und der Postmeister von Günss ankamen.

Denn 30 Marty. alss am Sontag nach Ostern, ist die Zeitung ankamen, wie dass sich die ganze Rabau schon gehultiget hätte, den General Heuster, hingegen aber die Günser, wären noch alle Gruzisch.

Den 31 Marty, hat die Stadt einen Brieff Erhalten, von Ihro May. mit welchen Er vnss vertröstet, mit Neuen Freyheiten.

Diesen Tag haben die Ruster auch Perdon kriegt, bey Ihro May. in Wien.

Den 2 April, ist schon allhier ankammen auss der Rabau der Miczky, welcher unter denGruzen ein Kapitány war von Günss ist auch angelanget, der Bürgermeister und Stadtrichter, zugleich auch auss den Eisenburgerischen Comitat der Hegyenessy, alss Vicegespan und Notarius. wie auch Gruzerischer Comes Praesident, vnd dan auchder Török-István. von Egeden, welohess auch ein Kapittány war unter den Gruzen doch aber darzu genedtet ist worden.

Diese Wochen ist man schon (Gott Lob) arbeiten auss¬gangen in das Weingebürg, aber doch noch in lauter forchten.

Den 4ten April, ist diese Zeitung eingeloffen, wie dass die Rebellen von Pressburg über 300 Personen weg getrieben sollten haben, nach Tyrnau in die Schanz : (so sich hinauss geberget in die Weingarten) zugleich, dass sie Caschau eingenohmen solten haben.

Den 5ten April sind die Ungarischen Herrn und Edelleute, welche in disen Rumel mit den Gruzen waren mit geritten,auff Kreuz ankommen, und ist auch unser Herr Commendant samt den Graff Nadasdy auch hinab, allwo sie den auffss Neue Ihr. May. haben müssen angeloben und huldigen, ihme getreue zu verbleiben, und wurde auch gleich damalss der Graff Nadasdy, das Creuzerische Gschloss eingehendiget, Mit vnsern Herrn Commendant sind bald über 200 Personen hinab auff Creuz.

Den 6 April ist alhier der Graff Traskovics ankommen, und hat gleich beym Herrn Commendanten das Mittagmaleingenohmen, vnd darauff seine Reissnach Särvar fortgesezet.

Den 7 April, haben die Übrigen Ungerischen Herrn, sonicht zu Creuz zugegen waren, auff dem Landstull zu Nemesker die Kay. Huldigung angenohmen.

Den 11 April, ist der Herr Commendant, wie auch zween Herrn dess Rathss. nacher Wien gereiset, vor Ihro May. und haben zugleich erhalten die Freyen Wahlen auff den Görgen Tag.

Den 24 April, alss am Tag Georgy. ist allhier Ervehlet worden, vn E. E. Gemein, zum Bürgermeister: Ihro Gestreng und Herrlichkeit Herr Ferdinand Dobner. auff der Evangel. Seiten. Auff der Cathol. Seiten zum Herrn Stadtrichter: Ihro Gestreng und Herrlichichkeit Herr Mathias Trimmel.

Den 25 April, alss am Tag Marcj. kommen der Herr Commendant widerumvon Wyen, und brachte zugleich die Ordre mit, dass die Fürmundischen Völker von hier, wegsollen, Er aber der Commendant alss Hauptmann unter den Banischen Regement, wurde Obrist Leutenam, unter den Hasslingerischen Regement.

Den 26 April darauff sind die Fürmundischen 236 Mann sambt den Herrn Blatz Major Priquiz, weg von hier und hat ihm (alss den Herrn Hauptmann) die Stadt auch wäss Ehrliches geschenkt.

Den 27 April, alss am Sontag Rogate, ist in Zeitungen eingeloffen, wie dass Pressburg: die Gruzen eingenohmen hätten, welches man aber nicht geglaubet, und in wenig Tagen darauff Erfahren, dass es alles nichtss ist.

Den 1 May. alss am Tag Philippy und Jacobj, ist der Markt allhier gleichwol gehalten worden.

Den 2 May, ist die Erfreuliche Zeitung eingeloffen, wie dass die Rebellen auss der grossen und kleinen Schutt bey Summerey weg geschlagen wären worden, und von den Teutsehen Völkern 1400 Man, bliben solten seyn, auff der Rebellen ihrer Seitet aber 5000 Mann, vnd haben zugleich auch die Kay. Völcker Summerey besezt mit 300 Mann, die übrigen aber, den Feind nachgejagt.

Ebener massen ist auchin Zeitungen eingeloffen, wie dass die Kay. Arme den Franzosen auss Savojen in Wälschland heraussgeschmissen solt haben, zugleich auch seine völ¬lige Pagasy bekomen, samt 18 Feldstüken, und der Munition wie auch die Krieges Casse, vor welchen herrlichen Sieg Gott sey Dank gesagt : Er wolle nur nach ferner segnen, Ihro May. gerechte Waffen, stürze aber hingegen als dero Feinde, und Wiederwertige, so sich wider dessen Thron aufflehnen.

Diesen Tag seyn die Soldaten in der Vorstadt, wider 230 Mann, den 26 April weg gangen, vnd noch 238 verblieben, auff 12 fl. Steyr ein Mann zuverpflegen einquartiert worden.

Den 5ten May, ist eine solche starke Gefrier kommen, welche die meisten Böden Weingarten abgefriert und weg gebrennt hat, alss Pozmann, Kolmberg, Kanercz, Neuberg theilss in Boden, theilss auff die helffte. auch, Steinhauffer in Boden, theilss Dieffenweg. Tudles. Greyssner Langschilling, Angerer, wie auch die Haussgärten, auff die Sandtgrueben, welche doch hoch genug liegen, und mancher armer Bürger wol, welcher ihm schon eine guete Hoffnung gemacht, sehr wenig bauen wird. Vnser lieber Gott und Vatter beütte doch nur noch das übrige, wass annoch stehet, und gut ist, von sol¬chen bösen Wetter, sondern gebe unss vill mehr gutess vnd bequemes Gewitter, damit die Früchte der Erden wol mögen wachsen, und vor vnss zu seiner Zeit mit Freuden ein gesamlet werden.

Den 17 May, alss am Sambstag vor den Fest der heil. Drey faltigkeit, ist die Zeitung ankommen, wie dass der Ragoczy und der Graff Forgács mit ihren Völkern schon widerum bey Raab stundten.

Diesen Tag hat der herr Commendant Eine ganze Ehrsahme Gemein widerumen auff den Rathhauss Erinnert, vnd ermahnet. Ihro May. getrey zu verbleiben, man solte sich nur nichts förchten, sondern soll sich gewiss verlassen, auff des Kayserss Gnade und Hülffe, Worüber E. E. Gemein wiede¬rum auffs Neue geschworen, Ihr Leib vnd Leben, Hab vnd Gutt, neben Ihro May. auffzusezen, vnd zu wagen. Darauff hat gleich der Herr Commendant allen Richtern auff unsern Dörffern einsagen lassen, in die Schanz, undhat ein jeder Richter seine Leute von einen jeglichen Dorff am Sontag frühe auff den Plaz schon haben müssen in der Bereitschafft. In der Stadt aber, hat man von Hauss zu Hauss müssen auch gehen in die Schanz, Vnd sind diesen Tag über 3000 Perssonen in den Schanzgraben gewest, da ist alssdan ein grosser Forcht unter den Butyanischen Leuten, so in der Arbeit da waren entstundten; und hat man den 19 May, alss an einen Montag Niemand nicht aussgelassen gen Weingarten, aber zwischen 8 vnd 9 Uhr vormittag sind die meisten Buttyanischen leut weg von der Stadt, vermeindten sie würden auch Schanzen müssen.

Den 20 May. hat Ihro May. vill Bley und Bulffer zur Stadt geschikt und darnach den 23 Dito darauff, auch 50 Vässer Mell, vor die allhiern stehende Quarnison vnd Soldatesca.

Disen 23 Dito, sind 300 auffbodtene Land-Pauren von des Fürsten Palatinus seiner Herrschafft in unsre Stad kommen mit ihren ober vnd vnter gewöhr.

Ebenermassen sind auch diesen Tag noch 180 Man, Kay. Volk, in die Stadt komen, vnd hat man vor sie in aller Vierteln, von Hauss zu Hauss Brod abgesamlet.

Den 24 May. sind widerum 400 auffodtene Pauren komen in die Stadt, von dess Palatinus seiner Herrschafft, Vnd hat man 300 Mann von diesen 600 Pauren in dess Fürsten Palatinus sein Convict geleget, die Kost haben sie ihnen sel¬ber schaffen müssen, die andern 300 aber, hat, man auch von Hauss zu Hauss in der Vorstadt einquartieret, samt den 180 Teutschen Soldaten, so erst ankommen waren, vnd gab man keinen sonst nichtss. alss den tägl. Zervis. Doch aber muste man eine Drittel Steyr geben, da bekam dan ein jeder Soldat 2 Ib. Brod, vnd 4 Kr. Geld. Wann ihm aber einer Ein Ib. Fleisch kauffet hat, so musste ihmss der Würth Kochen, vnd dieses war der Zerwis. sambt der Liegerstatt, den Pauren aber gab man weiter nichtss, als nur das Bett.

Diessen Tag ist zwischen 12 vnd 1 Vhr Nachmittag, ein schweres wether komen, welches der Wolffser ihre Saz alle in Grund erschlagen, wie auch der Kolmhoffer ihr Getreydt. gegen den Wald hinauss. Zugleich auch der Zündtendorffer ihr Treydt — in Grundt, in deme ess Stein geworden, wie ein Nuess. Unser lieber Gott und Vater behütte vnd bewahre doch auss Gnaden, die Früchten auff dem Felde, vor solchem schweren Wetter, vnd gebe vnss hingegen, gutes gnedigess vnd bequemes Gewitter, damit die lieben Früchte der Erden woll mögen wachsen, vnd zu seiner Zeit, von vnss mit Freuden eingesamlet worden mögen.

Den 25 May. sind widerum gegen den Abend 160 auffbotene Pauren ankömen, von des Fürsten seiner Herrschafft.

Den 26 May. alss an einen Montag sind widerum 200 auffbotene Pauren komen auch von dess Fürsten seiner Herrschafft, die waren aber lauter Krawaten vnd hat man vnter disen Pauren Hauptleut gesezt auss der Bürgerschafft.

Diessen Tag ist auch auff Creuz ankömen dess Bischoff von Schimek sein Propst wie auch der Okolicsányi, alss Kaysserlicher Abgesandter an die Gruzen dise schriben an unsren Herrn Commendanten, vnd baden ihm, Er möchte so gut sein, und nicht auff sie hinauss schiessen lassen, in deme 400 Gruzen. sie herauff confoyen werden, wie sauber wir aber betrogen sind worden, erscheinet auss dem Nachfolgenden.

Also nun dise Zween Abgesandten angelanget an vnser Stadt, so haben in zurück Marsch dise 400 Gruzen die Potschj Gasslerischen Küche vnd Ochsenhalt völlig weg getrieben, auch noch villen andren Bürgerssleuten, so in der Früh Gayll vnd Stecken gen Weingarten führten, die Ochsen aussgespannt, vnd weggetrieben, vnd halten also ein ziemliche Beydte, von 15000 fl. werthss weg gebracht: Mann hat aber disess gleich nach Wienn berichtet : und sollen alls dan dise Zween Legaten einen groben, Verweiss bekommen haben von Kriegss-Rath. dise Gruzen haben auch dissmal unsrer Feldhüeter Einen abgefangen.

Ebenermassen liess auch der Herr Commendant keine Mannss Persson, auss gen Weingarten gehen, von 28 May an biss 31. Dito, sondern sie muesten alle in die Schanz gehen, da waren aber die Haur so listig, und gingen in die Schanz, nahmen vill Brod mit ihnen vnd streifleten sich gegen den Abend auss der Schanz weg, vnd blieben über Nachtss im Feld liegen, zu Morgens aber gingen sie gen Weingarten, vnd blieb mancher wol 3 auch 4 Tag in Weyngebürg liegen, am Sontag aber darnach gingen etliche nach Hauss, etlichen aber Trugen ihre Weiber widerumen Brod hinauss, wan sie in die Schanz gingen.

Ingleichen so liess man auch das Eingefallene Rondell herneben der Kaysser Pasteyn widerum auffmauren, und solches gewölben, zu einer rechten Pasteyn, auff welche man gleich drey schöne Stuckh auffführte.

Den 2 Juny hat ein jeder Bürger, mit seinen Arbeitssleuten. müssen zum Thören gehen, wen er sie hat wollen gen Weingarten schicken, alldorten hat er vor sie müssen gut sprechen, und sind alssdan passiret worden, disses aber ist darumb geschehen diweilensich vill auffbodtene Pauren mit den Arbeitsleuten in der Früh hinauss streiffeten.

Den 4 Juny. hat der Herr Commendant die auffbotene Pauren abgedanket, diweillen vill durchgangen waren, wie auch über die Mauren ausgesprungen; Ihr Gewöhr aber mussten sie alless in der Stadt lassen, vnd haben zuvor ehe schwören müssen, Ihro May. getrey zu verbleyben.

Den 5ten Juny. sind wiederum 218 teutsch Fuess Volker Kommen, somt einen Hauptman, welche den 6 Dito darauff theilss in der vor und Innern Stadt einquartieret den, auff Tach vnd Fach.

Es hat auch ein Jeder Bürger einen Sieben Kr. müssen geben Schanzgeld, damit der Schanzgraben, völlig fertig wurde, dieweill sich Bürgersleut gar sehr beklageten wegen dess täglichen Schanzen; derowegen schikte der Commendant alle Tag 50 Soldaten in die Schanz vnd gab ieden einen 7 Kr.

Den 6 Juny. ist von den auffbotenen Pauren: einer auss den Schanzgraben entsprungen, beym Wienerthor, bey der Schanzbrucken. die Vrsach worüber er hat schanzen müssen, war dieses, Er hat sich den letzten May, an einen gewissen Orth voll getrunken, darauf hat er händl angefangen, vnd hat eine Bürgerssfrau erschiessen wollen, da hat ihm alssdan die Wacht, beym Wiener Thor, eingehollet. und auff die Haupt¬wach geführt, darauff muste er alle Tag schanzen, Ess erging ihm aber gar übel, denn Er war nochkaum ausser den Jesuwitter ihren Garten, so war schon ein K, Musquetirer, auff ein Pferd gesessen, vnd ereilte ihm annoch beym Ziglstadl. da schuss er nach ihm. vnd traff ihm gleich in die Waig, dass er also gleich muste Todt liegen bleiben, über eine weill hat man ihm hereingetragen, vnd an denselbigen Orth. allwo er aussgesprungen, begraben.

Den 7 Juny, haben vnsere Frey Reyder sambt villen an¬dern Bürgersleuten, wie auch mit' 50 Musquetierer hinab müssen gehen, mit den Gewöhr, gegen Kolmhoff auff die Wyssen alldorten zu wachten, dieweil die Mader mäheten, vnd solches geschah alle Tag.

Den Tag haben die Gruzen widerumen vnsern Bürgers¬leuten dass Vieh aussgespannt, vnd weggetriben, alss den Grueber Becker, vnd der Hanss Nätlin, der Grueber Bek hat seine widerum bekommen, denn so bald sie diese Ochsen auff Creuz brachten, so fragte gleich der Obriste der Gruzen der Armbruster, wenn ess zu gehört, da sagten die Knechte. 4 ghören den Grueber zu. und 4 den Nätlin, da befahl Er gleich, man (soll) den Grueber seine 4 Ochsen widerum geben der Nätlin ihre aber mögen sie behalten.

Den 8 Juny, alss am Tag Medardj. ist die Zeitung Eingeloffen, wie dass die Razen Veszprim völlig abgebrent hätten, zugleich alles nidergesäbelt, Man. Weib und Kind vnd Kaum über 5 Seelen lebendig herauss komen sollen seyn Zugleich so solle auch der Propst selbsten 3 Plessuren bekommen haben beym Altar, alss er Meess hielte, die Ursach aber war disess diweil Er auch Gewöhr bey ihm gehabt haben sollte beym Altar.

Den 10 Juny hat man in Zeitung vernehmen, wie dass die Karoly vnd Ocskay nach der Leyda hinauff sengen vnd brennen thäten, welchess aber nur lauter aus spargirte Lu¬gen waren, vnd sie nur Brennkirchen abgebrennt, zu Eberstorff vnd andern Ortern aber, soll das Feur selber aus Nach¬lässigkeit ausskommen seyn. Allein aber in dess Kayssers Neygebeu haben die Gruzen zwey Panterthier erschossen, vnd zween Luxen, vnd solche weg geführt, auch einen Lö¬wen etliche Schuss geben, worüber er so gebrüllet, dass ess erschröklich soll seyn gewest anzuhören, sie aber die Gruzen Zeit gehabt, dass sie ihme entrannen seyn.

Dises Jahr hatten wir einen gar dürren Sommer, also, dass schier fast das Getreydt auff den Felde alles Nothzeidig wurde, vnd wie man auch von denen Hayd-sehniedern gehört hat, so sollen 5 Schöberl Treydt, kaum über einen Mezen geriest haben.

Den 18 Juny, haben 20 Gruzen den Richter.von Klin¬genbach seine Ross gleich ausser den Gericht aussgespannt, alss er mit Planzen zur Stadt hat wollen fahren, Er ist aber gleich nach Creuz zum Armbruster, welchen Er ein gutess Wort verlihen, vnd darauff seine Ross widerum bekomen.

Diesen Tag sind zu Margareten 11 Häusser abgebrunnen, wie auch zu Rorbach 8 Hauss in die Aschen geleget worden.

Disen Tag hat man einen Anschlag gemacht auff die Frey Reyder, wie dieselben mögen erhalten werden, vnd hat alssdan ein gewiss Hauss so viel ess fl. steur gibt, so vill groschen müssen geben, also, gibt ein Burger 6 fl. steyr, so muste Er dan 6 grosch. geben, vnd so fortan, wureden die Frey Reyder bezalet vnd erhalten.

Den 19 Juny, ist die Erfreuliche Zeitung ankommen, herauff von General Heyster, wie nemlich die Gruzische Arme, die in 30000 Man bestundte, geschlagen vnd völlig zerstreuet wäre worden, von der Kay. Arme die in 11000 Mann bestunte. vnd über 8000 Gruzen blieben sollten seyn auff der Wahlstatt der beste Kehrn von Vng. Adel auff der Kay. Seiten aber nur 2000. mit samt den plessirten, darzu so solten auch die K. der Gruzen ihre Stuck bekommen haben auss ihrer Schanz, samt villen Standarten, vnd solte der Graff Forgács und der Antony Eszterhäzy, kaum entrannen können nach Särvar, dass sie nicht Ereilet sind worden, Gott segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen, wider alle seine Feinde, vnd seze ihm zum Seegen imer vnd Ewiglich, beschere vnss aber bald den lieben Frieden, vmb welchen wier schon so sehnlich bitten.

Den 20 Juny kamen der Karoly mit seinen 3000 Husaren, geritten durch Wolffst welche in vnsren Weingebürg herumb sprengeten vnd vill Leut zu Schanden haueten,vnd sol¬chedarauff ausszogen, vnterwelcheneinerwardem sie erschossen haben dess alten Hannss Susolter seinen Jüngeren Sohn, Nahmenss Michael, welcher gleich in die Kolmberg gehen wolte disen jageten sie nach, vnd Schuss einer mit einer Musqueten auff ihm, darauff Er gleich Todt liegen blieben, über eine Weill aber hat man ihm auff einem Ross heimgesäumet: Sie haben aber auch noch sonsten andere leute erschossen hin vnd wider in Gebürg, welche man erst den anderen Tag darauff, nach Hanss brachte, sie aber die Gruzen liessen sich sehen auff dem Hirtpüechel mit 2 Fahnl, wurden aber gar übel mit stucken hinauss Empfangen, darauff sie sich nach Mörvisch zu lenketen, bey der Nacht aber auff Eisenstadt ankamen allwo sie auch so guet des Nachtmal Empfingen, gleich wie bey vnss das Frühstück, worüber sie dan der Eisenstädler ihr Stadl anzündeten, ingleichen auch Traurstorff und Siegendorff.

Denn 21 Juny, kämmen in der früeh widerum vill Gruzen an, auff den Galgen-Berg, vnd jageten die Weiber herein von Planzengiessen, auff den Krautackern: vnsere Frey Reyder aber kamen ihnen gleich entgegen, vnd trieben sie hinunter gegen den Ziegeloffen, darauff man gleich mit stuken wacker vnter sie schuss, die Gruzen aber bey 100 Mannn, rideten auff die Löver-Baumgarten zu, von danen durch auff Kolmhoff, die andern aber verfolgte man mit 500 Mann (so aussgefallen waren) von Dieffemvegen an, biss zum Rast Creuz hin unter.

Ess sind auch diese Wochen, von der Kay. Soldatesca 20 Mann über die Mauren aussgesprungen, vnd zum Feind übergangen, gen Creuz, allwo sie auch gleich in Verhafft genohmen wurden, in deme ihnen der Armbruster, alss der Gruzen ihr Obrister zu Creuz, ihnen nicht trauete, vermeinend sie wären Spionen, vnter disen 20 Mann, aber war ein Student, der schrieb nachfolgenden Reim in das Schiltter häussl, allwo er Wacht hielt, vnd also lautet:

 

Zu Linz wurde Ich geboren.
Zu Ödenburg bin ich schir gar verdorben
Hab alle Tag auff der Schanz,
Wasser sauffen müssen wie eine Ganss.
Und alle Tag wie ein Hund.
Von Comis Brod nur bekomen Ein Pfund.
Derowegen Adieu guete Nacht
Musqueten, Flinken, halt für mich Schilwacht.

Copay Einer SalvoQuardia, so der Armbruster, hat abgehen lassen an die Dorffschafften:

Ess wird einen Jeden ohne Zweiffei schon bewust seyn, die Ursach, wesswegenMein Gnedigster Fürst vnd Herr Herr die Waffen ergriffen, vnd solche biss Dato zu Continuiren gezwungen werden, weillen demnach solches nicht zum Ruin dess Vatterlandess, sondern villmehr, dass biss anhero, vnss armen Ungarn,wider unsere von sovillen Königen Seel. Gedächtnüss confirmirten Privilegien und Rechten,auch wider alles Recht und Billigkeit, aufferlegte Contributionen, Erpresserang vnd anderen dergleichen ganz unerhörter Gewaltthätigkeiten: über die armen Unterthanen, verübte Tyranney zu vertilgen, vnd unsere Rechten vnd schier schon untergetrukten Privilegien: vnd Freyheiten, auff den Fuss wider zu stellen, vnd auffzurichten angessehen ist, alss nach dem Gott der Allmächtige, die mit so schöner vnd Rühmlicher Intention angefangene Waffen, Meiness Gnedigsten Fürsten und Herrn Herrn, dermassen verglückseeliget, dass nun mehr durch Gottes Hülffe mein Gnediger Fürst. Ihro Excellenz Graffen Forgacs ruft diese seitss der Donau, herüber geschiket, mit einer Ziemlichen Macht, wie auch nicht weniger, diss seitssvernehme Graffen vnd Herrn sich conjungiret vnd auch sie SelbstenIhro Fürstl. Durchl. mit einer grossen Menge Volkss, vnd grossen Adollery schon bereitss, herüber über die Donau gelegeness Land, sich Ihro Fürstl. Durchl. Ergeben, rad gehuldtiget, so dass schon nicht mehreress, alss die Einige Stadt Ödenbwg noch übrig, welche auch zu Ihro Hochfürstl. Durchl. Devotion zu bringen, gedachter Graff Forgács mit genug seiner Mannschafft vnd zur Bezwingung einer Stadt gehör. Apparamenten, in Kurzen sich einfinden wird: Ehe aber vnd bevor solchess geschehen sollte, haben Ihro Excellenz mich anheroabgefertiget, den Armen Unterthanen, so auff den Dörffern sich vmb die Stadt Ödenburg befinden, anzudeuten, wie vill manche die sich an denvergangenen Monath, alss Gott einen kleinen Nebel, über die glückseeligen Waffen, meiness Fürsten und Herrn, Herrn gezogen, über ihre Eigene Landsleute, die doch umb ihre Freyheit so guet, alss selbst Eigene gestritten, vnd ihr Leben dar gegeben haben, grossen Frevel verübet, vnd ganz Tyrranisch in manchen Orth, mit ihnen umbgangen, grosse Sraffen verdienet vnd meritiret haben, nichts destoweniger zu Erweissen, dass Mein Gnediger Fürst vnd Herr Herr ihnen so wol zu Nuz vnd Vortheil, die Waffen führet, vnd sie aber dermassen allss alle andere, die sich in König Reich Ungern gesezet, vnd niedergelassen, wess Standtess Condition oder Würden sie seyn mögen, weder gebohrene Teutschen noch Jeden, noch Jemanden, aussgenommen, auch verlangte durch Göttl. Hülff vnd Beystandt glückseeligen Aussgang der Waffen, solcher unserer Freyheiten Theilhafftig zu machen, gesinnet sey, vnd ihnen solche ihre Fehler vnd verübte Unbilligkeit gänzlich vergeben vnd in Ewigkeit dessen nimmermehr zu gedenke, auch solche zu rechen, gesonnen sey, so war sie sich bey Zeit bey mir anmelden, vnd sich Ihro Fürstl. Durchl. Devotion Ergeben werden, also habe ich heut allen vnd Jeden, auss Befelch Ihro Excellenz Graffen Forgács andeuten wollen, dass welche Örter oder Persohnen, sie seyn, wess Condition, Standes oder Würden, den ihr eigene Wolfahrt lieb ist, vnd Ihro Hoch Fürstl. Durchl. meiness gnedigsten Herrn Herrn vätterliche Gnade amplectiren wollen, sollen sich unverzichlich bey mir anmelden, mit höchster Versicherung, dass weder vor diser mir anvertrauten, noch von keiner andern Mei¬ness Gnedig. Fürsten stehender Milliz, weder in feld, noch Weingarten, noch zu Hauss, in geringsten gehindert, oder Einzige Ungelegenheit erleiden wird, worüber Ich bey meiner Ehr obligire, sondern all vnd Jede, ihre Arbeit, Wandel vnd Gewerb, so wol zu Hauss, alss im Feld, vnd Weingarten, sicher vnd vngehindert vollziehen vnd verrichten können, verssichere widrigen Falless, die sich in solchen vätterlichen Gnaden, meinest Gnedigsten Fürsten sich widersezen, vnd solche nicht anplectiren wolten, sondern in ihren gefasten Hartnäckigkeiten verharren, solche sollen verssichert seyn, dass man mit ihnen alss mit Feinden des Vatterlandess, nach ihren verdienten Lohn umbgehen wird, worüber Ich vor Gott vnd der Welt protestire, dass sie nicht meinen Gnedigsten Fürsten vnd seiner Milliz sondern ihren eigenen verstokten Gemüthern zurechnen sollten. Datum Im Lager bey Creuz, Die 1. Juny. Anno 1704.

Ihrer Fürstl. Durchlaucht Herrn Herrn Franz Rágóczy, bestellter Obrister, vnd in den Ödenburg. Comitat stehenden Corpo Commendant.

Johann Armbruster.

An die neben den See stehenden Markt vnd Dorffer zue zuestellen.

Alle und Jeder Richter werden ernstlich Ermahnet, disess auffss schleinigste von Orth zu Orth, zn befördern, bey höchster Straff.

Herrn Herrn Ferdinand Dobners, gemachtes Liedt, der Zeit Wohl Bestellter vnd meritirten Herrn Bürger Meisters 

  1. Ess lebe Österreich in Ewigkeit beglücket,
Und wie der Lorber bleibt, von Blitz und Donner frey,
So unserss Kaysserss Haupt, kein Ungemach berücket:
Die Gütte Gottess. ist ihm alle Morgen neu.
  2. Der Himmlische Monarch, bewachet den Monarchen
Vnd Gottess Allmacht nehm, den Kaysser in den Schoss.
Der Feinde Frefel Mueth, ihr Wüetten, pellen Schnarchen,
Schatt den Gesalbten nicht, macht seinen Nahmen gross.
  3. Wie Goth die Majestät beschützt, dess That selbst Zeiget,
Wenn unser Leopold, die Feind mit Füessen tritt.
Wie Er zu aller Zeit, sich gnädig zu ihm neiget,
Und seiner Frömmigkeit, versaget keine Bitt.
  4. Dess Adlerss Majestett. wird bey der Sonnen bleiben,
Der anderer Sonnen Glanz, wird nicht vor ihm bestehen,
Ess wind die Ewigkeit, an Österreich bekleiben,
Wann seiner Feinde Macht, in Huy wird untergehen.
  5. Ob schon die Jenigen, die billich ja die besten,
An treue sollten seyn, an Untrey haben theil,
Wird doch der Himmel selbst, dess Kayssers Thron befesten,
Und ihm entgegen gehn, mit Seegen, Glück und Heyl.
  6. Drumb Ödenburg behalte Gewissen, Ehr und Nahmen,
Bleib Ewiglich getrey, den Erz-Hauss Österreich.
Wie du bist hergewessen, wie die Verfluchten kammen,
Die ihrer Bossheit nach, sind Türk und Tartern gleich.
  7. Bewahre deine Maur, lass deine Stucke knallen,
Die Schanze schüze dich, die dein Beschüzer macht.
Ess wird bald hier, bald dar, ein loser Bube fallen,
Wenn dein Geschoss mit Grimm, von der Basteynen kracht.
  8. Der Held ist auff den Weg, und fragst du mich wie Heister.
Ich sprich, der ists, mit dem sich selbst die Himmelsgeister
Gesellen, der dir offt, so gnad alss Trost zuspricht
Glaubss nur mein Ödenburg, dich last der Kaysser nicht.

Denn 22 Juny, alss am 5ten Sontag nach Trinitatis, hat man allhier in allen Kirchen das te Deum laudamus gessungen, wegen dess Erhaltnen Sieg, wider die Gruzen bey den Raab Fluss, von welchen schon forn berichtet worden, vnd gegen den Abend drauff, umb 5 Uhr, hat der Herr Commendant alle 40 stuk. 3 mal lassen lösen, die Burgerschafft aber, auss allen 4 Viertln, haben müssen mit ihren Gewöhr hinauss ziehen, sambt 500 K. Völker, auff den Liendssberg, da hat alsdann der Herr Commendant seine K. Volker in Boden bey den ackern gestellet, in zwo Linien samt Ihren 4. Fahnen, welche sie fliehen vnd fladern liessen, darauff stellte Er auch in zwo Linien die Burgerschafft, mit ihren Fahnen, darauff die Frey-Reydter, mit den Baucken vnd Trompeten, welche schon ganz auff den Viechmarkt heroben stunden, sobald man nun die Böller in Boden loss schiess. so gaben sie alle nach einander Salvj, vnd darauff rührte man das Spill, welches einen grossen Echo gab hinunter gegen der Creuz vnd werden die Gruzen wol alles, gar schön gehört haben.

Item es wäre auch bald in disen Sontags Nacht zwischen 12. vnd 1. Uhr ein Aufflauff worden, so wol in der Innern alss aussern Stadt, dass bey dem hintern Thor, allwo man mit einen Stucke Salvj heraussgeschossen, ein Feur bey der Nacht in solchen Ort ausskommen wäre, nachdem sich schon die Träm darinnen gezündet, und Flammenweiss von sich gebrunnen, weillen aber das Tach gar hoch war, ist es von den leuten ersehen worden, dass manss gelöschet hat, ehe ess das Tach ergriffen: Gott sey Ewig Dank, der dises grosse Unglück, von vnseren armen Stadt abgewendet, sonst wäre bey so grossen Sturm Wind unsere Stadt übel aussgebrennet worden, unser lieber Herr Gott verschone vnser ferner nach seiner grossenBarmherzigkeit, vnd behüte vnss fürFeurs Noth, welche vnss gewiss den garauss machen würde, vnd lass unss ihme ferner in seinen Gnaden Schuz befohlen seyn, vnd behüete unss vor allen Unglück, so vnss an Leib vnd Seel schädlich seyn mögen, vmb der theuren Fürbitt Jesu Xsti willen amen.

Item ist auch den 23 Juny. auff den Rath-Hauss von E. E. Rath und Einer Löbl. Gem. Einhöllig geschlossen worden, wegen der Zuekünfftigen Ernd. so allbereit vorhandten, dass alle Tag von den Pürgern 150 Mann. Herr Commendant, verpflicht von seiner Milliz auch darzue zu geben 100 Mann, die täglich aussgehen solten. inss Feld, mit den Frey-Reydtern, die sollen auffss wenigste auff Befelch dess Herrn Commendanten 80 Man auch seyn. Welchen täglich die Bürgerschafft ieden mit 7 Kr. sol bezallen, das Feld vnd Schnieder zu bedeken,dasssie sicher können schneiden, iedoch sollendie Schnieder alss Mannss Person seyn. ihr Ober Gewöhr auch mit hinauss nehmen damit wen der Feind kommt, sie sich gleich zu den Bürgern und Soldaten conjungiren, vnd auff den Feind loss gehen vnd abtreiben : Ess sollen aber alle Bürger ihre Schnieder, erstlich inss Enter Feld schicken,alssauff die Übermass. Teicht vnd Sand-Aecker, Stübel vnd Langschil¬ling Aeker, wie auch auff die Kalch Wegäcker, vnd angerer äcker, schneiden, alldorten sollen dieselbige die Burger vnd Soldaten vnd Frey-Reyder bewahren, wann nun dises Feld abgeschnieden worden, so greiffe man wieder ein anderss Feld an, wo das Treydt am besten Zeitig ist, vod gehet die Wacht dorthin die Schnieder zu bedeken, dass sie das liebe Traydt, auff solche Weise ohne Schaden der Gruzen, überall können abschneiden.

Den 25 Juny, ist gegen den Abend allhier angelanget, dess Bischoffen von Schimek sein Bropst und Herr Okolicsanny, alle beede Kay. Legaten, von Wien auss mit einer Weissen Fahn, vnd hielten das Nachtmal beym Herrn Commendanten, den andern tag in der früeh, reiseten sie weg, vnd sagten auss, dass sie innerhalb 14 Tagen widerumen müssen zu Wien seyn: Er aber der Bischoff werde müssen zum Ragoczy, zue tractiren wegen dess Frieden.

Den 26 Juny, ist bey der Nacht ein Soldat auss dem Palvischen Regement durchgangen, von der Schildwacht, auff freyen Felde (den die Milliz hielte alle Nacht vor den Thören Wacht wegen der Soldaten, so ausspringen wolten), diser Perfuga aber kam an Potschj Thor an, in der Morgen Wache, vnd fragte ob da Creuz sey. er woll Dienst annehmen, alss man ihm aber fragte, wo er her wäre, sagte Er. Er sey von ödenburg durcbgangen, vnd sey vnter den Palvischen Regement ein Soldat gewesen, Man nahm ihm aber geschwind in Verhafft vnd liess ihn sein Lieutenam. den andern Tag darauff, vorn Potschj Thor auffhenken, neben den Fahrt Weg.

Den 29. Dito, sind bey der Nacht auff Kolmhoff ankom¬men 1500 Mann, Kay. Volcker von Kapuvár herauff, darunter auch vill Razen und Krowaten waren, disen muste man gleich von Hauss zu Hauss Ein Leib Brod geben, in der Innern vnd ausser Stadt: vnter dieser Milliz war der General Gräzer, alss obrist Befelchhaber.

Den 30 Dito darauff alss am Montag, da sind die Razen herein in die Stadt geritten, vnd haben vill Sachen verkaufft, welches sie vnterwegss auffen weg geraubet haben, alss dan haben ihnen auch die Pauren, auff disen Ödenburger Comitat Proviant herein schaffen müssen, futraschiren aber ritten sie auff unsre wyssen vnd Aecker vnd säumeten ein Garben Treydt nach den andern weg, darüber die Leute sehr Lamentirten, vnd haben Wier also wacker zum Schnei¬den vnd Einführen schauen müssen, so gar das man auch am Fest, Mariae Heimssuchung aussgieng schneiden vnd Traydt heimführen.

Den 1 July, darauffhaben vnsere leute von der Stadt wacker Wein hinaussgetragen inss Lager vnd hat mancher die Halb vmb einen 7 kr. geben mancher die Bindt vmb 5 gros. manchen aber suffen die Razen den Wein auss vnd zerschlugen ihm das geschier, vnd bekam auch noch wol eine gute Maull Taschen für die Bezallung.

Den 2 July, alss am Tagn Mariae Heimssuchung, da lagerten sich die Völker gar herauff auff den Vich-Markt sie konnten aber so gar lang nicht liegen bleiben, dieweilln der Befelch kam, dass sie wiederum zu der Arme musten zum General Heyster, welcher damalss bey Wysselburg enterder Haydt lag, vnd sind auch nach diesen Tag auffgebrochen, vnd wegmarschirt.

Diessen Tagen haben auch die Ruster teutsche Völcker zur Bessazung bekommen, von vnserer Stadt hinauss 100 Mann Fuessgeher, wir aber bekammen gleich auff den Abend widerum andere davor.

Ingleichen hat man auch allhier unsere Frey-Reyder abgedanket, vnd hat vnss der Herr Commendant 170 Teutsche Reyder zu wegen bracht, darunter vill Kürissirer waren, theils Dennische vnd Bayreitische Völker die musten alle Tag aussreiten recognosciren.

Den 3 July, sind die Krawaten, so mit den Kaysserl.Völckern ankamen waren, nach Hauss gereisst, bey 300 Mann, sind gar gegen der Neustadt hinauff marschiret vnd von dannen hinein auff Graz, vnterwegs aber vor Graz, haben ihnen die Gruzen fürgebasset. vnd die meisten nieder gemacht.

Diesen Tag haben auch 5 Soldaten durch die Spicz-Ruthen lauffen müssen, dieweil sie durchgangen sind und widerum eigehollet worden.

Den 4 July,alls am Tag Ulricus,ist nachmittag zwischen 3. vnd 4 Uhr Ein schweress Wetter komen, welches so sehr geschauret, vnd vnsser ganzess Weingebürg vmb die Stadt herumb alless in Grundt erschlagen, aussgenohmen die Lang-Schilling Greysser vnd Erdburger, doch bey dem See ists schon lichtergewest, vnd hat nicht so grossen Schaden gethan, alss wie man vermeint hat. In den Örtern aber ober der Stadt, alss Rohrba. Agendorff. vnd andere Mehr, da soll ess stein geworffen haben, wie ein 12 kr. breit. Zu Matterstorff, hat der Donner 7 Berssonen vnter einen Nussbaum erschlagen: Unser liber Himmlische Vater, behütt vnss nur noch. ferner vor solchen schweren Wettern, gebe vnss aber villmehr guetess gnediges vnd bequemes Gewitter, damit die lieben Früchte der Erden woll mögen wachssen, vnd zu seiner Zeit, mit freuden von vnss Eingesamlet werden mögen. Vmb Christi Willen. Amen.

Den 8 July, sind die Gruzen auff Forchtein ankommen, vnd von dannen gar auff das Nendorff herausser Neustadt. Alldorten haben sie den Neuestettern auffgepasset,vermeinten sie werden zu vnss her auff den Jahrmarkt fahren, haben aber vor diessesmal nichtss Erschnapt.

Den 9 July, sind vnsere Tragoner, sambt 100 Teutschen Fuess-Völkern, auff Creuz hinunter geritten futraschiren, allwo sie den Jurfy einen Schober Habern aussgetroschen, vnd zur Stadt herauff geführt. Wie auch etliche Fuhr Hey. Gruzen aber waren bey 700 Mann in der Zündtendorffer ihrem Waldt gewest: vnd sind etliche (Wie die Pauren aussagten) auff die Bäume gestiegen, vnd haben geschaut auff Creuz, sich aber nicht hinein gewaget, Wie aber auff den Abend unsere Leute nach Hauss marschirten. so ritten sie hernach auch hinein auff Creuz.

Den 12 Dito, sind 5 Gruzen auff Wolffs ankommen, welche vnsere Leute, so drunten beym See in Gebürg waren, gesehen haben, vnd darauff einen Lärmen gemacht in Weingebürg, dass die Leute alle nach Hauss lieffen.

Ingleichen so haben auch die Gruzen zwen Burger ge¬fangen genohmen, nemlich den Trares vnd seinen Eydam, den Hans Ledl, dise sind hinabgangen auff Günss vmb ihre Ochsen, welche sie ihnen weggetrieben haben, alldorten fingen sie die Gruzen vnd führtenss mit auff Sarvar, allwo sie schanzen musten.

Den 13 July, haben die Gruzen gegen den Abend 20 Ochsen vor den Potschj Thor weggetrieben, so aber den Kolmhoffern zuegehörten, vnsere Tragoner aber ritten wol waker nach: kunten ihnenss aber nichtmehr abjagen.

Den 14 Dito darauff in der früeh vmb 6 Uhr sind widerum Gruzen komen, ihrer 300 Man, vnd haben den Potschy Gasslern ihre Sau vnd Gaysshalt wegetrieben: unsere Tragoner aber kamen widerum zu langsam, vnd konten ihnens nicht abjagen. Doch aber Scharschirten sie wacker mit einander, vnd capenirten zween Gruzen, Vnter vnsern Tragonern aber ist einer geschossen worden. Wie auch der Rittmeister in Arm.

Ingleichen ist auch in Zeitungen eingeloffen, wass massen die Kay. Arme geschlagen soll haben, mit den Churfürst in Bayren, samt den Franzosen, vnd wie zugleich auff der Wahlstadt tod bliben waren auff des Franzosen seiten über 1600 Mann, auff der Kay. seiten aber biss gegen 8000 Vndsolten die Kaysserl. des Churfürsten aus Bayernseine Adolery völlig bekommen haben, Gott segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen vnd seze ihm zum Seegen immer vnd Ewiglich.

Hierbey ist auch zu merken, dass Nämlichen die Herrn vier vnd Zwanziger in der Vorstadt auch haben müssen auff die Wacht ziehen in der Vorstatt zum Thören, die Ursach war disess, dieweil vill Burger bey der Nacht sich nicht wolten guberniren lassen durch ihre Vorgesetzte Officier, derowegen so mußten die Herrn Vier vnd Zwanziger aufziehen; alss Commendanten der Bürgerschafft zu Commanddiren vnd zugleich Acht haben auff ihr Officier.

Ingleichen ist widerumen Eine fröhliche Zeitung Eingeloffen, wassmassen die Kay. Arme, samt den Auxiliar Volkern den Bayrfürsten solten Erschlagen haben 800 Man, worüber, man dan alhier bey vnss den 20 July, das Te Deum laudamus gessungen, vnd gegen den Abend, vmb 5 Uhr die Stuck 3 mal vmb vnd vmb loss gebrennt, die Kaysser. Milliz aber ist widerum vor das Thor hinauss mit Zwey Böllern, vnd alldor¬ten auff den Lindtssberg 3 mal auch Salve geben.

Den 22 July, alss am Tag Mariae Magdalenae, haben die Gruzen den Margaredern ihr Vieh weggetriben, Ein Gruz aber, der von Papa war. Nahmens Sándor László, hat sich in ihren Wald venitten, welchen sie ertapeten, vnd führten ihm darauff gebundtener, auff Eisenstadt, die weillen er ihnen verspro¬chen, das Viech alles wider zu restutiren: Er wurde aber den 24 Dito darauff herein in vnsre Stadt bracht inss Gefängnüss.

Den 23 July, sind widerum gegen den Abend die Razen an vnsre Stadt kommen, samt villen Teutschen, so in allen bey 800 Mann waren, von der Heydt herein, welchen man gleich von Hauss zu llauss 1 Laib Brod geben muste, Gem. Statt aber muste ihnen Fleisch, Wein vnd Hey hinauss schiken, den 24 Dito aber vmb Mitternacht sind sie widerum wek.

Den 25 July, am Tag Jacobj, sind vnsere Landgutscher, samt etlichen Bürgers leuten hinab gefahren mit ihren Wägen auff Kolmhoff, alldorten den Kolmhoffnern ihr Treydt herauffzu führen unterdessen aber so kamen die Gruzen auff sie an, vnd jageten Zwen Landgutschern ihre Ross weg den Nimmer aber vnd seinen Knecht führeten sie gebuntener mit ihnen, die andern Bürgersleute aber waren gleichwol noch glücklich mit ihrem Vieh nach Hausskamen, den andern Tag ist des Kimer Knecht nach Hauss kommen, sagte aber auss, dass die Gruzen von seinen Herrn 200 fl. rantionirnus Geld begerten. Die Gruzen aber streiffeten gar gegen Graz hinein, in der Steirmarkt bekamen auch eine Ziemliehe Beydte, wie Tyrranisch sie aber mit den Leuten gehaust haben, ist nicht zu beschreiben, in massen sie ja die leute zu Mäterstorff in der Steyrmark, in der Kirchen alle nieder gesäbelt vnd sie selbsten in lauter Blut waden musten, die Schnieder auff den felde haueten sie auch nieder, theilss zogen (sic) sie auss mutter nakent; welches zu erbarmen ist.

Den 28 July, in der Früeh kamen widerumen die Gru¬zen, vnd lagerten sich in dess Langen seinen Baumgartt, herober den Pozman, vnsere Tragoner aber alss sie vor das Potschj Thor auff die Schildwacht ritten, ihrer Vier aber recognosciren, Treibten sie gleich die Gruzen, welche waker Salve vnter sie gaben, vnd Zween Tragonner gleich erschossen, darauff jageten sie die Schildwach herein, vnd bekamen abermalss noch ein Tragonner gefangen, auff dem Vieh markt aber beym Potschj Thor erschossen sie erst des Herrn Görg Krämer seinen Knecht, die Leute aber so widerum von Weingarten heimer lauffen wollten, sprengeten sie mit den Pferden über Hauffen, zerhaketen auch vill, vnd mancher woll ein weil darvon sagen wird können.

Den 29 July, gegen den Abend vmb 6 Uhr haben die Gruzen widrumen den Bürgerssleuten biss 40 Ochsen weggetrieben, auss den Langenzeiller Graben, beym Münich-Bründl vnd haben auch gleich den alten Sailler erschossen, dieweillen Er immerzu nach seinen Ochsen geloffen, vnd gesagt, wo mein Viech ist, da will ich auch seyn.

Hierbey ist zu merken, dass die Rabauer hinüber sind in Sibenbürgen vnd die Siebenbürger herüber in die Rabau, vnd haben dise Siebenbürger Harkau vnd Eckenmarkt geplündert.

Der Churfürst in Bayren aber bekomt waker Schlaeg, inmassen er seine Völker schon alle auss Regenspurg heraussgenommen, vnd gehen die Engeländer vnd Holländer stark auff Münichen zu, Gott continuire noch ferner vnd segne Ihro May. gerechte Waffen, stürze aber hingegen alle dero feinde so ihm nach seinem Thron streben.

Denn 2 Augusty, haben die Gruzen bey der Nettlischen Müll den Herrn Egydj Prissomann Zween Ochsen weggetrieben, wie auch einen Wolffser Zween.

Den 4 Augusty: alss an einen Montag, haben die Gruzen vmb Mittag umb 11 Uhr biss 50 stück Viech, so ober der Stadt war ober der Ziegel Wyssen, weg getrieben auff Wandorffvnsere Reiter aber waren geschwind nachj: vnd haben ihnenss widerum abgejaget. vnd zugleich den Gruzen ihren Lieutenampt Köpfft, einen von Ross herabgeschossen, zween haben sie gefangen herein gebracht, Einen so ihr Quartier Meister war, haben sie geschossen in Fuess,kein Hieb ist aber nicht Eingangen in ihm, den andern haben sie in Neubiergen gefangen, ist ihm aber nichtss geschehen, dieweil er Ein Krawat war, vnd vmlängst von Gruzen gefangen worden.

Den 6 Augustj: alss am Tag Verklärung Christi : ist gegen 2. vnd 3 Vhr Nachmittag, ein so schweress Schaur wetter kommen, welchess die Löwer vnd das Unter-gebürg. beym See herumb alless erschlagen.

Den 10 Augustj: ist allhier angelanget, der Graff Porcy, mit 80 Man fuessgeher, Er der Graff ist einlogiret worden in Braunischen Hauss in der Statt.

Den 12 Augustj: sind gegen dien Abend widerum Gru¬zen beym Löwer Baumgarten herauss gewirht (?) vnd vnsern Burgerssleuten 35 Ochssen weggetrieben, vnsere Tragoner aber haben ihnenss bey Wandorff widerum abgejagt, vnd zurück bracht, dess Unger Hiesel seinen Knecht aber haben diese Gruzen geschossen, worüber er in Zweyen tagen gestorben, Ein Zimmerman aber, alss den M. Michel, haben sie gefangen genohmen vnd hätten ihmevnsere Reuter auch woll noch befreyet, aber die Eckenmarcker haben zuvor den Schlag Baum in ihren Markt zuegemacht, damit vnsere Tragoner nicht durch kunten.

Diesen Tag sind zu Märterstoroff 3 Häuser abgebrunen. das feur aber ist beym Schmiedt auss kommen.

Den 19 Augustj, haben sich widerum Gruzen sehen las¬sen auff den Potschj draussen, vnsery Reiter waren woll geschwind nachj, wie auch etliche Bürgersleut, welche aber alle Zerstreiet ritten: vnd auff die Gruzen noch kein Acht hatten, solche sich aber schon in Zaussicht verschloffen hatten, vnd immer zu wacker herauss schussen, biss sie lezlich heraus fiellen vnd vnsere leut umbringeten, vnd gleich den Mayern, fleischhakern in der Schlipergassen erhauet, wie auch einen Tragoner, einen Reiter aber haben si das rechte Aug aussgeschossen. die andern Tragoner aber Scharschirten dapffer darauff, biss sie die Gruzen Zersprengeten, vnd ihren Kapitäny sambt noch zweyen anderen erschossen, 12 aber sollen blessirt seyn worden, haben die Pauren ausgesagt.

Diesen 19 Augusty: ist die erfreuliche Zeitung ankommen, wie nemlich Gott der Allmächtige vnsserss allergnedigsten Kays, vnd Herrn, gerechte Waffen, widerum mit einen so herrlichen Sieg beglückseeliget, hat, dergleichen er schon lange Jahre in Reich nicht gehabt, wider den Franzosen, in dem die Kayserl. vnd hohe Alliirte Arme, dem Feind biss gegen 25000 Mann niedergemacht, da sie doch biss auff die mitte fortan in Wasser haben steheen müssen, biss man endlich den sumpffigen Orth mit ferschinen aussgefillet, haben auch zugleich biss 12000 Man zu Krigssgefangene bekommen vnd extra dess Franzosen seinen Generalissimum, den Tallard, samt seinen Sohn vnd Eydam, samt 100 Officier, des Bayr fürsten seinen Feldobristen aber erschossen, ihme aber auch durch das Wang plessiret, zugleich auch 50 Metallene schwere stuck, mit der ganzen Adollerie, aber vnserer selten aber sind blieben biss 3000 todt vnd plessirte. Bey dieser Schlacht commandirte der Prinz Eugeny, auss Savoyen vnd der Fürst Marleburg der Hohen Allirten Arme Generalissimus: Worüber den 27 Augustj darauff allhier in allen Kirchen, so wol bey vns Evang. alss Cathol. eine Dank Pretig gehalten vnd das Te Deum laudamus gesungen worden, vnd gegen den Abend auff den Basteyen alle Stuck 3 mal los ge¬brennt worden; Gott der allmechtige segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen, vnd stürze alle dero Feinde : so ihme nach seiner Cron trachten Erhalte vnss aber auch Zugleich vnter seiner glückseeligen Regierung in guten Fried vnd Wolstandt.

Dieweillen nun den General Heyster mit der Kay. Arme auff Sarvar angelanget, sind die Gruzen gleich fort, worüber den 20 Aug. alss am tag Johannis Enthauptung vill Österrei¬cher hinunter geritten inss Lager, welchen aber die Gruzischen Bauren in den Ujkirer Waldt auffgepasset, vnd vill todt geschossen, vnd plessirt, haben auch dismal den Kroissbekerischen Fleischhaker erschossen, welchen man hernach zu Schüzen herober Nemesker begraben.

Den 31 Augustj: ist allhier angelanget, der Fürst von Herverstein, welcher hinunter reisen sollte zum Arme, an statt des General Heyster, welches auch geschehen den 2 Septem¬ber vnd haben ihme vnsere Frey Reidter müssen confoyrn gar hinab inss Lager.

Nunmehr ist die Kaysserl. Arme auff Papa angezogen, vnd denselben Orth, völlig ausgeplündert, vnd darnach abgebrennt, die Razen aber haben vill Volk davon nieder gemacht.

In diesen Monath September ist das Armostitium zwischen den Kaysserlich. vnd Gruzen gemachet worden, wie lang ess aber wären wird, weiss man nicht. Gott gebe nur den hohen Potentaten glückliche Anschläge zum Frieden vnd ist dissmal der Syrmay, welcher mit den Ragoczy gefangen worden, von Ihro Majestätt hinunter geschikt worden mit der letzten Resolution zum Gruzen.

Ebenermassen ist auch in Zeitungen eingeloffen, wie nemlich die Beyrischen vnd Französischen Völker nunmehr auch Passau vnd Ulm verlassen hätten. Zugleich auch von den Bayrischen Völkern 3000 Mann Übergängen solten seyn zum Kaysserl. die Kay. Arme aber beschüsset annoch hart Landau.

Ingleichen so hat auch der General Heyster, auft den Rebze Bodten, allen Ungern das Gewöhr lassen wegnehmen, vnd solchess zu vnss nach Ödenburg führen lassen.

Ferner so ist auch in Zeitungen eingeloffen, wass massen die Kayserl. Arme Trier eingenommen solte haben, der Bayrfürst aber sey in Niederland ganz nach Brissl, vnd habe seiner Gemahlin die Regierung übergeben; Sie aber hat solche Ihro May; übergeben, samt den ganzen Land, München aber hat der Kayser ihr nach gelassen vor sich vnd ihre Prinzen, vnd nicht mehr alss 300 Man zur Quarnison behalten, die übrigen Völker sind vnter die Kayserl. Arme gestossen worden.

Den 23 Novemb. hat der Fürst Ragoczy, Gruzischer Obrister Feldherr, die importante Vestung Neuheussl angefangen zu beschissen mit 25 halben Kartaunen, wie auch vill Bomben, vnd solche in etlichen Tagen Erobert, vnd mit Gruzischen Dalpatschen stark besezet.

Den 25 Novemb. alss am tag Catharinae, ist allhier vnser Herr Commendant Baron von Blumberg ausgebrochen, vnd wegmarschiert, mit 200 Mann, an seiner stat aber ist her kommen, der Hauptmann Kemmerding, vnd haben wir iezt nur 200 Man in der Stadt zur Quarnison.

Den 2 December ist allhier in Zeitung eingeloffen, wass massen die Kay. vnd Allirte Arme Landau eingenohmen solte haben, wie auch Darmbach vnd seyn auss diser festung nicht mehr alss 1500 Franzosen aussgezogen, da ihrer doch bey 7000 Man darinen gelegen: Worüber man alhier in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen, vnd die stuk vmb vnd vmb auff den Basteynen 3 mal loss gebrennt, Gott der allerhöchste segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen vnd seze ihm zum Seegen immer vnd ewiglich, vnss allen aber woll er geben den lieben Frieden, vmb seinest Nahmenss Ehre willen, Amen.

Finis coronat Opus.

Anno 1704 Begebenheit.

Den 5 Jenner Welches war der Sontag vor heylligen drey König da Kommen vmb Müttag etliche husarn an dass Wienerthor Welche man aber nicht gleich herein ge­lassen sondtern haben Warden müssen Biss das sie ordre Bekommen haben von hr. Burgermeister, wie auch von Graff Forgatsch Welcher damall da war dieser Graff sagte allhier er Were gewiss dass der Feindt. alss Nemlich der Wertschiny herüber were gegangen auff Bapa vnd Wesprin, Were auch nicht änderst den die Donau hat gefroren an den armen wie auch die Rebze vnd die Rab vnd ist also den Sontag an heil drey König tag Ein solcher auflauff schon allhier worden alss wan der Feindt schon vor dem thor wäre da haben die Leudte Nachmittag so viel Wein auss der Vorstadt hinein geführt dass also kein Mensch darüber ge­dacht hätte.

 

Den 6 Jenner hat der Landag allhier sollen werden we­gen der Rebellion aber es ist solches understöllig Blieben den die Rabauer Begehrten den Karolly auf diesenBoten herüber Welcher auch gleich ankommen war vndt wurde also dieser Landtag zu Nichte.

Den 22 dito als am freytag da Giengen vnsre Leute ih­rer 54 hinab zum Seegen hüten vnd Bekamen eine Schöne Beute an Ochsen Wägen vnndt Rösern.

Der hr. Commentant Liese annoch alle Nacht die Trummel vnd Paucken schlagen vndt Trumppeten wie auch die Trummel rühren in allen Gassen.

Den 23 Febr. alss am Sambstag da fingen dieGruzen ei­nen Steinberger Baurn ab henckten ihm eine Trompeten an vnd gäbe ihm der Karolly zu Wantorff Brieffe Welche er Bringen sollte an vnsre Stadt. Es Waren aber der Brieffe dreye Eimer lautet an hr. Commentant.

Diesen Sontag, alss am heil. Drey Königs Tage kommen gegen Abend 50 Teutsche Soldaten an, vor das Neustifft-Thorwelche man aber nicht hat herein gelassen, dieweil die meisten plessiret waren sind also dräussen blieben, vnd haben ein grosses Feuer gehaizt biss nach mitternacht hernach sind sie auch darvon.

Den 17 Jenner, war angekommen der Ocskay mit 500 Gruzen, vnd hat die Stadt aufgefordert, worauss aber nichts worden disen tag, Er schickte aber zu vor herein den Tallian von Papa, gegen den Abend vmb 3 Vhr, da entstundt alssdan ein grosser Aufflauff vnter den Leuten. Er aber hr. Tallian kämme gerittener herein auffdasRathhauss, sambt etlichen Un­garischen Hr. von Adel, welchen man das Gewöhr praesentirte unter dem Rathhauss, der Ocskay aber ist diese Nacht noch mit seinen Völckern zu Kolmhoff liegen blieben, vnd käme erst den andern tag als den 18 dito, darauff mit wenig Hr. herein In die Stadt, trauete sich aber nicht in der Einvendigen Stadt zu logiren, sondern blieb, die Nacht heraust in Wierthss häusern; Erschien aber nicht auff den Rathhauss, sondern liess den Rath andeuten; Sie sollen nun Ja oder Nein sagen wegen der Huldigung, ess war ihm alless einss, vnd sey ihme nicht will daran gelegen; HerrKerserschiz aber, alss ein wakerer auffrichtiger Herr, der ess noch allezeit. Trey gemeinet hat. mit der Stadt, führte ihme zu gemüth, vnd sagte. Ess liese sich nicht gleich eilen mit einer solchen wichtigen Sache. Er wolle doch verwarten, noch biss auff morgen, in deme er Ocskay, auch wohl dencken soll, dass Ihro May. vnser gnädtigster König vnd Herr, eine solche Uralte Königl. Freystadt auch nicht wird gleich auff einmall zu grundt gehen lassen, vndt dise Stadt dem Vngerland disseitss der Donau auch vill helffen. Zugleich auch Schaden kan, worüber er den beweget worden, vnd noch verblieben biss auff den 19 Dito, alleine aber auff vnser Gefahr, den er drohete, wo fern ihme wass sollte begeg­nen, so wolte er ess an der Stadt rächen, vnd es also zerschlopffen lassen, dass kein stein auff den andern bleiben wird. Er gieng aber noch dise Nacht in die Stadt hinein, an ein gewis­ses Orth, allwo er waker danzete, vnd darauff in schlitten vmbher fuhr, der Wacht aber beym hintern vnd vordem thor hat Er ein guetes Trinkgeldt gespendieret, dass sie ihme ha­ben auss vnd Ein lassen.

Den 19 Dito. Kaufften vnsre Herrn Protectionales. auff ihre Müllen, von Ocskay, vnd Kostete ein solcher Brieff 4 fl. Kays, sie haben den Brieff selber schreiben müssen lassen ungerisch, vndt Er hat sein Pettschafft darunter getrucket, vnd ist den Sontag darauff weg geraist von hier.

 

Den 21 Jenner darauff schickte die Stadt Zwen Herrn zum Károly, alss den Hr. Koaschiz dess Innern Rathss vnd den Herrn Reichenhaller.

Den 26 Jenner, Kammen in der Frühe 400 teutscheVölcker zu vnss her in die Stadt, da wurdauch widerum ein grosser Aufflauff, den die Gruzen kamen auch herbey, vnd schaueten wie die Kayserl. eingezogen sind, welches ihnen nicht gar woll gefallen, den sie vermeinten, sie würden Ödenburg auch woll noch unter ihre Huldigung bringen. Unter disen 400 Teutschen Man, waren zwen Hauptman, davon einer alls Herr Baron von Blumberg, Commendant wurde, der andere Herr Priquiz, Plazmajor.

 

Hierbey ist auch zu mercken, dass die Stadt auch den Herrn Ferdinand Dobner geschickt hat nach Vien, an ihro Kay. May. allda sich rathss zu erhollen, wie wir vnss halten möchten, denn wier wüsten nicht, wass wier thun sollten. ess war alless vnb vnss her schon gehuldiget, alss nemlich Günss Rust vnd Eisenstadt, ja der Palatinus Selbsten mit allen seinen Güettern, ausser Forchtenstein vnd Landsee, alss nun vnssere Deputirte Herrn an Kay. Hoffe kommen waren, haben sie gar schlechte Autienz bekommen, den sie wüsten alless schon, welche Örter sich gehuldiget hätten den Gruzen, glaub­ten ess auch nicht, dass wir noch Kayserl. seyn solten,indeme sie alles woll wüsten, dass wier auch den Ocskay etliche Stuck Tuech vnd 100 baar Zischman, geben hätten, ja sogar, dass Er auch das Zeig Hauss begehret hätte zu öffnen, welchess auch nicht änderst war, alss sie aber nach langer Rela­tion vernohmen hatten, dass ess dem also seye, vnd wier noch nicht mit den Gruzen hielten, so hat Herr Dobner Audienz bekommen bey Ihro May. den Kaysser, welchen Er alles mündlich referirte. wie ess zu gangen wäre, hat ihm auch ge­leistet den Eydschwur, welchen die Bürgerschafft vnd der ganze Rath geleistet hat auff den Rathhauss, dess Innhaltss, dass nemlich ein ieder getreu verbleiben wolle Ihro May. vnd sich gegen den Feinden wehren, so lange er ein ader rüh­ren mag in seinem Leibe : Worüber sich Ihro May. sehr er­freuet hat, vnd zugleich versprochen, Er wolle die Stadt nicht verlassen, sondern vnss helffen, alss er immer kan vnd mag versprach auch, die Stadt mit solchen Freiheiten zu begaben, die gewisslich helffen werden, diese 400 Mann hat mann noch diesen tag in der vor vnd Einwendigen Stadt einquartiret. der Commendant lag in Braunischen Hauss zu Quartir. der Plazmajor in Leopold Nätlichen; der Herr Commendant war ein Junger aber gar gescheydter Herr, der das Kriegsswesen Zimlicher massen verstundt. er lies gleich das Michelss Thor, Schliperthor vnd Neustifft thor verschütten und verpalesadnen vnd sezte scharffe Wachten drauff, vnterdessen aber streiffeten die Gruzen merzu an vnsre Stadt, wurden aber einer nach den andern erschossen.

Hierauff folget Eine Copai der Gruzischen Protectionalen, von einer Salva quardia, so der Ocskay Laszló, in Man-nath Jenner in diser Gegendt ausgegeben.

 

Mi aláb Subscribálando meltoságos Fejedelem Fölsö Vadászj Ragozj Ferenc, kegyelmes Urunk. Ö Nagysága, edgyik mezzei Lovas Regementnek fö kapitánnya. Adgyuk s- parancsollyuk hegyelmes Urunk Ö Nagysága hadaiban lévö Tatar. Svéd. Magyar es Német Nemzetbül — álo Hadainak, mivel hogy Nemes Soprony Värmegyebenlévö. N. N. nevezet falu Kegles Urunk Ö Nagyságának meg hodult, és Ö Nagyságához meg kötelezte magát. Azért sem tiszt, sem köz katonasem semiféle Vitézlö Rend, sem személyében, sem seminümö — Joszágokban ne háborittsák, sem se haborgattnyi meg ne engedgyék máskint ezen levelünknek Ereivel, szabadság adattik, Városi, Falusi, Biráknak es Lakosoknak, hogy ha valaki, valami Háboruságot tészen. fogjják meg és hoszák kezünkhez, ha pedig meg nem foghattyák, bérván vellek öllyek meg. vagy-is kitanulván, ki ezereiböl, vagy Zaszlója alá valok legyenek. Kegyelmes Urunk Ö Nagysága kemény Edictumja szerint életek elvész, Ha az Katona Passussal jár Tisztességgel. Étellel. Abrakkal tarcsákmeg. Datum.

Ladislaus Ocskay.

Den 1 Februar liesse der Herr Commendant, die alte Fleischhacker Kirchen auif den Michelss Freydhoff. verbied-nen, mit grossen Bäumen vnd Läden, worauff mann Zwey Eiserne Feldschlangen auf führte, zum Potschj Thor aber liesse Er einen Pöller, samt zwey stucken auftsezen, vnd dan zu einen ieden Thor in der Vorstadt 15 Doppelhacken. Darauff befahl Er Herr Commendant alle Gärten vud Lust-Häu­ser ausser der Stadt nieder zu reissen, welchess dan auch ge­schehen, folgendss so liesse Er auch den Stadt Graben voll mit Wasser anrinnen, da wurden alssden der Städtler in den äussern Creiss, ihre Keller voll Wasser, absonderlich aber Gem. Stadt Keller, worauff man aber gleich das Wasser wiederumen abzapffte.

 

Diesen Sontag, alss am 2 Februari. Zogen sehr Vill Gruzen bey den kleinen Lövern durch hinauff, auff die Dörffer, da hat man alss dan wakr mit stuken unter sie geschossen, worüber sie alle zersprenget worden, vnd nur ein Pferdt Todt blieben.

 

Diesen Tag gegen den Abend, kommen die Gruzen wiederumen an die Stadt, mit 3 Fänhl Reyterey, blieben aber auff den Lindssberg, vndt war auch gleich der Károly bey ihnen, dieser betrachtete die Stadt, den er hatte sie noch nie­mallen gesehen, sagte auch zu seinen leuten vnd offieir. ess wäre ein weitschichtiges Orth vnd befinde sich alss andress, alss man ihme gesaget habe, darneben aber geschah gleich ein stukschuss von der Kaz (talán ágyu neve), welcher ihme sambt seinen Pferdt baldt erwischt hätte, nicht lang darauff, so geschah widrum ein Schuss auff der Fleischhacker Kirchen, welcher vnter ein Schippel Talpatschen gieng, und wohl etli­che plessiret wird haben; diese stuk kugel aber haben sie ge­funden, vnd den Karolyi praesentiret, welche Er zu sich genohmen, vnd befahl gleich seinen Gruzen in das Lager nacher Creuz zu marschiren, in den abmarsch aber haben sie das Dörr-Hauss in der Nätlischen Müll angezündet; die Zornig Häuserische Müll aber haben sie auch angezündt, deren man gleich bevor komen und gedämpffet.

Diesen Abend noch, haben auch die Potschj Gässler ei­nen Gruzen erschossen, welcher ein Ochsenhandler war von Homhakn (Homok), welcher sie den andern tag auch vor dem Thor funden, vnd solchen auch gleich aussgezogen, darbey aber auch 20 fl, in baaren Geld Erbeitet.

Denn 5ten Febr. alss am Faschingtag, da kämmen, die Pauren, welche man auss schickte Kundtschafften, und brach­ten die Zeitung, wie dass der Vischkeledy vor Kroissbach auss den Bischoff Hooff allen Wein hätte aussziehen, vnd sol­chen nach Papa führen lassen, solte auch gesagt haben; Er wolle den Odenburgern ihre Weingärten alle lassen ausshacken, derowegen er auch auff allen Dörffern die Paurn zusam­men treiben lassen mit hacknen, vnd haben ein theil leitern müssen machen: der Wandarffer Richter aber wollte solchess nicht thun lassen durch seine Pauren, wurde derohalbanin die Eisen geschmittet, ist aber gleich wiederumen loss worden, von den Weingarten ausshacken aber ist nichtss darauss worden.

 

Diesen Dito auff die Nacht, Zwischen 8, vnd 9 Uhr, ward wieder Ein Aufflauff, den die Gruzen kämmen von den Ge­richt (vesztöhelyi domb a bécsi kapu elött), herein gefahren, mit 20 Vass Wein, alss sie nun nahendt an die Stadt käm­men, erschraken sie selbst, den sie hörten das grosse geschrey vnd sahen die Lichter in einer Gassen in der andern, hörten auch die Pauken Schlagen und Trompeten, da verfuhreten sie sich in den Dieffen weg und wurden ganz still. Den andern tag alss man hinauss gieng, so hat manns schön gespürret, wie sie gefahren sind, bey den steinern — brückel haben sie einen Wagen stecken lassen in Marrast. mit Läittern, welche vnsere Leut den andern tag angezündet und das Eisenwerk heimgetragen haben.

Den 6 Febr. haben alle, Holden und Hauer hinaus müessen, sambt etlichen Wägen, den Dieffenweg zu verhacken vnd zu verziehen mit den grossen Nussbäumen.

Den 7 Dito, hat man in alle Gassen Pech-Pfannen an­geschlagen, darauff mann Bech Kränz gehenket, vnd ist in einen jeden Viertl, ein gewisser bestellet worden, solche, wan ein aufflauff bey der Nacht wird, anzuzünden.

Den 8 Dito nachmittag, kämmen widerumen vill Dörffler herein mit ihren Viech, absonderlich Kroissbecker, denn sie hatten ihre Sachen alle wiederummen hinauss gefihrt, da sie gesehen hatten, dass sich die Stadt nicht huldiget, haben ge­meinet, sie werden sicherer seyn auff den Dörffern, alss wenn wier, sagten auch, haben ess aber erfahren, den die Gruzen haben ihnen ihr Viech das meiste alless weg getrieben, abson­derlich den Kroissbeckern, vnd haben ihnen auch noch diese Nacht, den halben Marckt abgebrennt.

 

Disen tag vnd schon die ganze Wochen, hat ein iedess Hauss müessen einen Roboder schicken, samt den Holden vnd Haurn, diese haben die grosse Basteyn beym 3 Häusern aussgeschütt, dass man die Stuk hat können besser in die höhe führen auch in den Zwinger etliche Rundelnen.

Die grosse Runde Basteyn, bey der Görgen Kirchen, hat auch der Commendant lassen aussbidnen, da hat man das Holz weg getragen von Burgerssleiten, wo man nur einess gewust hat, man hat auch allen Burgerssleuten die Stadl auffgebidnet. vnd die Läden zu dieser grossen Basteyn genohmen, darauff hat man auch noch vill Tächer bey den Würethss-Häussern müessen niederlassen, damit man besser hat anschüessen könen, von dieser Basteyen.

Ebenermassen hat man auch in allen Gassen Spannische Reydter gesezet, da hat man auch dass Brennholz in allen Häussern zusammen geklaubt, wo man nur einss gefundten hat.

Item ess haben auch alle Burger, so Pferdt gehabt, sol­che müessen hergeben vor die Frey-Reyder, derer biss gegen 200 waren, und die Stadt ieden alle tag einen 7 xr. gab.

Denn 9ten Dito, sind vnsere Freyreydter aussgeritten ge­gen Agendorf, und haben alldorten ihren Gruzischen Salva Quardi abgefangen.

Denn 10 febr. alss am Sontag-Invocavit, war wiederum ein Aufflauff, in der Stadt, den die Gruzen Messen sich wiederumen bey den Rast Creuz sehen, bey 200 Man, mit einer gel­ben Fahn, worauff der Cornet ganz auff dess Statt Pfarrerss äcker herauff riedt,hat sich aber wiederumb über die höhe hinauss getrehet, ess waren aber damallen die meisten leuth in Kirchen, da gieng ess dan an in ein lauffen, etliche sagten der Feind war vor dem Thor, etliche, Ein Feur, und wüste man also nicht wo man hin solte, Ihrer 6 aber liessen sich gleichwoll noch sehen vmb Mittag, bey den Michelss thor, 3 bey dem Creuz auff dem Sand, und 3 ritten bey den Garten un­tern Bäumen vmb, worauff man gleich mit einen Feur Rohr von der Fleischhacker Kirchen unter sie schoss, hat aber kei­nen troffen, in einer weil hernach, begaben sie sich auff den Kroissbecker weg zue, unsere Frey Reyder aber eileten ihnen woll nach, muesten aber unverrichter sach nachHauss ziehen.

Denn 13 Febr. alss am Quattember Mittwoch, kam zwi­schen 11 und 12 Uhr umb mittag ein Feur auss, in der klei­nen Potschj gassen, in dess Petracker seinen Mayrhoff. ess weiss aber Niemand nicht, wie ess auffgangen ist, etliche mei­nen und sagen, ess wäre, in einen S. v. Secret. von einer Lundten, so durch einen Wächter alldorten liegen blieben, an­gezündet worden, welchess auch wohl wahr seyn mag, in deme der Stadl voll Stroh auch gleich daran war.

Gott Lob aber, ess ist nicht gar weit komen, vnd war das vnser bester trost, dass der Obere Wiend gieng, welcher die Flame alle über die Stadt Mauern zug, und das Feur nur etliche Stadl angriff, keinen Gruzen aber hat man nicht gese­hen, vnser lieber Gott vnd Vatter verschone unser noch ferner auss Genaden und behüete unss vor allen Unglücks Fällen; so unss schädlich seyn mögen an Leib und an der Seell.

Diese Wochen hat man angefangen zum Schanzen umb die ausswendige Stadt herumb, vnd wurde derAnfang gemacht bey der Schlagbrucken.

Denn 14 Febr. alss an einen Pfingstag. war wiederum vmb 11 Uhr vmb Mittag ein Aufflauff, dan da liessen sich ih­rer 13 Gruzen sehen, bey den Gericht, worauff man dan auch gleich mit ein falconett hin auss schoss. sie aber schwencketen sich bey den Erdburgern herab, gegen den Wolffdrüssel, alda haben ihre Cameraden ihrer 20 auff sie gewartet, diese Gruzen häten gerne unsere Freyreidter hinaussgelocket, sind ihnen auch bald nachgefolget. die Gruzen aber haben sich getrehet, biss hinüber über die Stübeläcker, auff den Kroissbecker weg. allda sind sie gestandten, worauff unsere Freyreydter ihnen nachgejaget, vnd haben gegen einander geschossen, ist aber keiner beschädtiget worden : Die Gruzen aber hatten einen grossen hinterhalt, in Dudless Wald, alss dise nun hör­ten das Schüssen, kämmen sie gleich herauss gegen der grü­nen stuben, vnd jageten unsere Reydter, samt den andern leuten, biss gegen den Sandt herauff, weiter traueten sie nicht, den sie forchten der stuck, auff den Michelss Freydhoff, die­ser Gruzen waren bey 400 Man, so auss den Wald komen waren.

 

Diesen Dito, kamen sie mehr an vmb 2 Uhr nachmittag, von Wandorff herunter mit 3 Fahnen, alss mit einer blauen, Roden und Grünen, das waren aber widerumen andere, alss die Jenigen, so in der Früh komen sind, diesen wendeten sich strakss auff den Ziegelstadl zu, man begegnete ihnen aber waker mit Canoniren, worauff sie sich zerstreueten, vnd gegen der Trenck zu ritten: Kunten aber nicht geschwindt durch wegen dess grossen Marrast, musten derohalben auff Schadendarff zu ruckh, so sie änderst vor den stuken haben sicher seyn wollen.

Disen tag hat man angefangen die eingefallene Rundellen am Eck bey der Kayserpasteyn auffzumauern, vnd eine rechte Basteyn darauss zu machen, welche gerade inss Burgerfeld gehen sollte hinauff.

 

Ebenermassen, kam auch die Zeittung an, wie dass die Gruzen, sehr Uneinss wären und wie nemlich der Eisenbur-gerische Comitat in Willenss sey auff Öedenburg loss zu gehen, der Günserische und Ödenburgerische aber nicht, und solten gesagt haben, sie könten solches nicht thun, zugleich auch sagte man, das der Percsinny den Karoly Post hätte thun lassen. Er solle sehen, damit Er der Stadt öedenburg keinen Schaden nicht thue, disess waren aber nur unserer Ungarn auss spargirte Lügen, in der Stadt.

 

Den 15 febr. alss an einen Frey tag, kamen widerumen Vill Gruzen auff Kroissbach an, als sie nun aber gesehen, dass schon nichtss mehr in den Marckt vorhandten wäre, so haben sie denselben bey der Nacht, biss auff etliche Heuser, sambt den Pischoff Hoff abgebrenet.

Diesen Tag gegen den Abend, haben auch die Gruzen Wolffs, unserer Stadt Dorff, abbrennen wollen, ist aber von ihrer Salva Quardj, so sie damal von ihnen hatten, nicht zu­gelassen worden.

 

Gleichermassen, haben auch die Gruzen, etlichen Harkauer, welche mit Heu zu der Stadt fahren wolten, die Wa­gen sambt den Heu angezündet, und das Viech weggetrieben.

Den 17 febr. alss an einen Sontag gegen den Abend, zwischen 4 vnd 5 Uhr, kamen wiederumen Gruzen an, von der Eisenstadt herein, vnter welchen auch war der Karoly, die schlugen ihr Lager auff der Unten, bey den Bierbäumen, da kamen ihrer etliche und Scharschirten waker mit vnsern Leu­ten, so hinauss zu fuess gegangen waren, erdapten des Braunwalder, Bürgl. kampelmacher allhier, seinen Sohn, unter den Gärten, welchen sie gleich inss Lager zum Karoly brachten, alld orten liess ihm der Armbruster einen Brieffeinnähen in der Zischman,und dissen Brieff hat er einen gewissen Herrn allhier in die Stadt bringen müssen den andern Tag darauff. Über eine weile aber kamen wiederumen etliche Gruzen gleich herein vom Galgen und erwischten einen abdankten Soldaten, welcher sich in den Graben verborgen hielte, sich aber mit seinen Gewöhr schon verschossen hatte, diesen zermezelten sie Jämmerlich, dass er darüber hat Todt bleiben miessen; alss diesess nun unsere Leute sahen, wichen sie fortan besser näher zur Stadt herzu, da ihnen dan die Gruzen sauber nachfolgten, vnd kamen so nahe an anss Wiener Thor, also dass man mit Doppelhacken wacker unter sie schiessen konte. unsere Frey Reydter aber. waren gleich vorhandten, vnd Jagten sie widerum gegen denGericht hinauss, worauff sich auch keiner mehr diese Nachtsehen liesse; Feur sähe man genug dise Nacht in ihren La­ger und muste alssdan alle Manschafft wass ein Gewöhr regen möchte, auff die Wacht ziehen.

 

Den 18 Dito, alss am Montag darauff, ritten unsere frey Reidter etliche auss recognoscirenvnd als sie nun nahe gegen der Kraut hüetten beyn Ziegl offen kamen, so thäten unsere Konststäbler einen stuckschuss auff sie hinauss, den sie ver­meinten es wären Gruzen, und hat ess nicht umb einen Spann gefeillet, dass Er sie nicht alle 5 erschossen hätte.

Diesen Tag schickte der Károly, an die Stadt einen Brieff,durch einen Trompeter,darmit die Stadt auffzufordern, worauff ihme aber derCommendant sagen liesse : Er wisse gar wohl, dass Ihro May. der Kaisser, ihme die Stadt, anbefohlen hätte zu schüzen, vnd nicht den Rath,wan Er wass wolle ha­ben, so mag Er an ihm schreiben. Er sey Gevollmächtigter da, und sonsten keiner.

 

Diesen Dito, liessen sich die Gruzen wiederumen, vmb Mittag sehen, beym Gericht, allwo sie auss und ein schloffen, werden sich woll ohne Zweiffei, ihrer Sterbligkeit darbey er­innert haben, sie wollten sich aber näher an die Stadt machen, wurden doch von ihren Obristen wiederumben zurück ge­trieben.

Disen Tag, vmb 2 Vhr nachmittag, käme der Trompe­ter wiederumen, an das Wiener Thor, mit einen Brieff, wel­cher an den Commendanten lautete, worauff er hr. Commendant auch einen schrieb, und solchen Trompeter gab, sagte ihme aber mündlich, Er solle den Károly sagen; Wann er wass wolle haben, so soll er nur komen, er hoffe, Er werde ihme ge­wachsen seyn, darauff ritt der Trompeter fort. Alss ess aber nun besser Abend wurde, da fingen die Gruzen ihm ihren La­ger an zu schiessen, alss wan ein Feind unter ihnen wäre, vmb 8 Uhr aber bey der Nacht, da hat er der Károly, seine Trompeter und Pauker zum Gericht lassen führen, alldorten haben das Spill rühren müssen, unss villeicht damit Zu schrö-ken, alss solches unser Herr Commendant hörte, musten unsre Thurner gleich auch auffn Thurn Trompeten und Paucken, ihnen zu Truz, sie aber die Gruzen Trieben solchess nicht lang, unsere Thurner aber muesten solches die halbe Nacht ver­bringen, vnd solches Paucken vnd Trompeten gewöhrte alle Nacht so lang Er Herr Blumberg, in Ödenburg Commendant war. Die Gruzen aber kamen umb 11 Uhr in der Nacht in das Breyhauss, haben vielleicht alldorten die Bräu Kesseln herauss stehlen wollen, alss sie nun unsere Leute wahr genohmen, haben sie wacker mit doppelhäken unter sie geschossen, werden ohne Zweifel etliche von ihnen geblieben seyn,in deme sie keinen einzigen ligen lissen, welcher erschossen worden.

Den 19 Dito, kamen widerumen etliche Gruzen, auffden Königsberg an, in der früh, und Jageten die Leute auss der Schanz herein, man gab aber wiederumen wacker Salve hinauss unter sie; da rucketen aber wiederumen etliche herein von Gericht (alwo sie stetss Schildwacht hielten), und wende­ten sich zu den andern auch, so auff den Berg waren, sie Traueten sich aber nicht gar nahend herzu, doch einer der stieg von Pferd herunter, und schlich ganz nahendt herzu nach der Erd, mit einer Flinten, und schoss zweymall herein auff vnss, dises aber ersähe einer, von unseren Wachten der auff einen Schilter Häussl stundt, und schoss den Gruzen, welcher wiederume herzu schlich, wacker auffen Belz, dass er gleich ist Todt blieben, ess haben ihme aber seine Cammeraden, gleich mit ihnen weg gesämmet.

 

Disenn Tag Zwischen 11 und 12 Uhr umb Mittag, da kamen 5 Fähnl Dalpatschen vorn Galgen, Berg herein, gerad auff die Neuhellerische Müll zu. und steketen dieselbige inss feuer, zugleich auch das Holzwerg, dass noch in Bräuhauss war, Ferner so zündeten sie auch das Lusthauss an. in des Csayken seinen Gartten, wie auch das Lazareth, sambt der Müll, und schlugen die armen Leut so sehr darinnen also dass sie nicht gewust, wo sie sich hinwendten sollten; Ferner so brennten sie auch den Ziegelstadl ab, und dan auch des Herrn Egydj Ludwig Prisoman sein Müll welche Klahr aussgebrunen ist, und die andere Mülln keine also, wie diese, den in dieser ist das Müllwerg völlig aussgebrunen, also dass man nichts davon gefunden hat, alss das Eissenwerg, und sähe man also nichts alss lauter Feuer und FlamenundRauch,umb die ganze Stadt herum, aber, wie wunderbarlich, Gott mit unss war; den so bald alsdieNeyhellerischeMüllin Rauch auffging, samet den Lazareth so war ess nicht änderst anzu­sehen alss venn Gott der Allmechtige seine heilig. Engel ge­sendet hätte. Welcher mit seinen beeden Flügln den Wünd getrieben, von der Stadt weg, indeme der Wünd alle Zeit strakss in die Stadt herein zug, und vermeinten die Gruzen also woll. sie werden doch ein Feuer herein bringen müssen, allein, aber Gott weiss die seinen woll zu erhalten, und muss Jedermann sagen : der Herr hat grosses an unss gethan, dess sind wir fröhlich, diese Feur aber sind gleich alle nieder gebrunen, und gar keinen einzigen schaden gethan, in unserer armen Stadt, man hat aber ehe zuvor alle Stroh-Tächer bey den Thören lassen abbrechen, in der Vorstadt; Gott aber sey Dank, der unss erretet hat, von disen Unglük; Er wolle noch ferner eine feurige Maur umb unss her seyn, seinen heili. En­geln befehlen, dass sie sich umb unss her lagern und unss be-hütten, vor solchen erschräklichen Feuergefahren, welche unsere arme Stadt woll gewisslich den Garauss würden ge­ben.

 

Alss nun die Gruzen, alless umb und die Stadt herumb abgebrennt hatten, begaban sie sich darauff in den Langen-zeiller Graben, wie auch in die Einsez, und vermeineten ganz sicher zu seyn, da gieng ess den wieder an mit schiessen, von der Stadt herauss, mit Dovelhaken, Musqueten und Stucken, Ihrer etliche aber von den Dalpatschen, begaben sich in die Neuhellerische Müll, und schiessen herein, aber vergeblich : alss nun solches schiessen, ihre Cammeraden fortan höreten, kommen siewiderum daher mit einer blauen Fahn, da geschach alssdan ein stuckschuss hin auss unter sie, welcher ihnen Ziemlichen Schaden thäte, sie achteten ess aber gleich woll nicht, sondern gaben auch wacker Salve herein in die Stadt jedoch alles vergeblich.

 

Dieweillen man aber mit disen Dalpatschen Scharschirte, dieweill kommen widerumen die Gruzen zu Pferrdt auff den Lindtssberg an, sie waren aber bey Wandorff durch gezogen und durch den Gäyssbach herein, da sie Nimand sehen hat können, vermeineten aber vnss damit zu schrecken, alss ob ihrer mehr wären, alss die in Lager sind, man wusste aber ih­ren Umbschweiff gar woll, alss sie nun also eine guete weille auff den Lindtssberg waren, und hoffentlich gesehen werden haben, wie stark alle Posten umb und umb, bey den Mauren besezt weren; da thäte man aber einen Schuss auss der Kaz und bey der Görgen Basteyn, auff sie hin auss, da rolleten sie aber hin und her, vnd wussten nicht wie ess gestüzt wäre, doch aber sprengeten sie den Berg hinab, vnd wollten auch die Sarich Hausserische Mülle anzündten, konten aber nicht, wegen den Continuirlichen Schiessen, von der Rolleder Müll herauss, von dannen aber wendeten sie sich auff den Hartbüchel zu, und dan auff die Spizangerer, von dannen zogen sie mit 7 Fähnel widerum zu ihrer Cancelley (Zum Galgen) alss sie nun dorten waren, da geschach widerum ein starker stuck sekuss hin auss von der hintern Bastey beim hintern Thurn, si sprengeten aber gleich von einander, etliche aber rolleten inss gericht hinein; dieweillen aber Scharchirte man annoch waker mit den Dalpatschen in Langenzeiller Graben, man hörete einen Schuss nach den andern, und wann man ihnen einen an Wege erschuss, so binden die Läden auff den Ruken, und zügen sie hinein in die Einsez, ess blieben aber ihrer über 50 Gruzentodt. in diesen Graben, von unsren Leuten aber ist sonst Niemandt plessirt worden, Ein Student aber, so auff dem Fodorischen Hauss, beym Stucken stundt, ist erschossen worden, wie auch ein Führer, von der Kais. Soldatesca welcher sich hinauss be­geben hate fürs Thor, zwischen den Gärtten; Ess wurden aber der Gruzen sonsten bey andern Thören auch noch vill erschossen.

Alss nun das Schiesen und canoniren einen ganzen Tag. wärete, biss in die Nacht, so brach dan das ganze Gruzische Lager auff, und vermeineten, die Dalpatschen wären villeicht schon in der Vorstadt, alss sie nun nahend ankamen, da geschah ein Canon Schuss auff sie hinauss, si sahen aber gleich, dass ess alss anders wäre, Kehrten also wiederum zurück, in ihr altes lager, und zündeten die Kamplische Müll, wie auch dass Lusthauss in Fritschischen Gartten, und auch die Reissingerische Müll, an, und mussten alsso unverrichter Sachen abziehen.

Die Dalpatschen aber blieben noch länger in der Einsaz und in den Langenzeiler Graben : man gab ihnen aber waker nach einander zu trinken, also dass sie gar grob einbüsseten. sie wollten aber nicht warten auff den Seegen, in deme der Herr Commendant in unsren Evangel. Freydhoff eine Batterie auffwerffen, und Stuck darauff gleich fuhren liess, mit welchen man den Langenzeiller Graben durch streichen konnte, worauff man gleich auch umb 11 Uhr in der Nacht einen stukschuss unter diese Dalpatschen thät. Welche gantz sicher beym Feur sassen. der auch ihrer bey 50 Mann, beschähtigt hat, nach der Bauern ihrer Ausssage welche sie von danen ha­ben wegführen müssen; darauff liess der Herr Commendant auch die Paucken auffen Thurn rühren, wie auch Trompeten, dass gab ihnen dan eine schlechte Anzeigung, absonderlich aber Jeny 500 Gruzen, so in Dieffenweg waren, in deme sie sich gleich darnach mit Sak und Pack davon hebeten, samet den Sturm leitern, so sie mit ihnen gefürt hatten. Alss nun aber die Morgenröthe anbrach, da meinete iedermann, Jezund wird der Feind wider ansezen. alss ess aber besser lichter wurde, da sähe man wass ihr Lager über und über brennete, und sie die Gruzen alle auff Wandarff zu ritten, als ob ein Feind hinter ihnen her wäre. Man hoffet aber stetss, ess werde der Succurs ankommen, so vernahm man aber, wie dass der Käroly Kundschafter aussgeschickt habe, auff Ebenfurth zu allwo der General Heyster lag mit den Kay. Succurs. diese sagten : Ödenburg wäre völlig abgebrennt, biss auff die Ein­wendige Stadt, darauff ess sich auch Ergeben habe müssen, den Gruzen, welche die Teitschen darinen alle niedergemacht, der Commendant aber wäre entsprungen, alss dises nun der Ganeral hörete, erschrak er ganz, glaubte ess auch, in deme man den Rauch auch gar woll hat sehen können, bey so .heit­ren Wetter, alss sie die Müllen abbrenneten, befahl aber ge­schwind seinen Völkern mit den Marsch innen zu halten, Unter dessen aber schickte der General Zween Boten widerum, und gab ihnen einen Brieff, befahl, sie solten den Brieff den Commendanten überantworten, solten dann aber Gruzen über sie kommen, so sollten sie den Brieff gleich zerreissen : Sie aber komen glücklich an, den 21 Dito, in der Früh, worüber sich der Commendant sehr verwunderte : Gab disen Zween Botten aber gleich widerum einen Brieff, den solten sie bringen dem Generalen : welchess dan auch geschehen, und hoffen wir also alle Tage Er werde kommen uns zu Hülff.

Disen Tag brachten die Wolffser ihren Salva Quarti ge­fangen herauf zur Stadt, sambt einen Vass Wein, welchen die Wächter beym Thören aussgetrunken haben. Er aber ward in Verhafft genohmen.

 

Alss nun die Gruzen auss ihren Lager weg waren, schli­chen sie einandress in Gaissbach, die meisten aber lagerten sich in Dörffern, dar weilen kamen die Dörffler, alss Klingenbeker, Siegendorffer, vnd andere mehr, vnd Visitirten das­selbe, vnd führten Vill Sachen weg, sie funden aber noch et­liche Vassl Wein darumb sie waker zankten, und raffeten, und sagte ein ieder das ist mein, dass ist dein. Wollte also ein ieder seine Sachen widerum haben.

 

Disen 21 Dito, fahrten auch unsere Leute etliche hin auss inss Lager umb Heu. etliche aber brachten noch leben­dige Gänss, und halbete Lampel herein, samt villen Eisen­werg : die Gruzen aber erwischeten annoch einen von unseren leuten mit einen Wagen Heu, ausser des Gerichtss, welches sie ihm gleich anzündeten, die Ochsen aber auss spanneten und wegtrieben.

 

Hierbey ist auch nicht zu vergessen, dass man die Solda­ten, die bey unss in der Quarnison waren, einquartiret hat den Burgern nach den Steyr Gulden,- alss zum Exempel gab Einer drey fl. steyr, so hielte er den Soldaten 3 Tag in der Wochen, gab aber einer mehr, so musste Er ihm auch langer halten, und dass ging fortan nacheinander; Ess gab aber ei­nen grossen streit unter den Leuten, in deme mancher, der Zween oder Drey fl. steyr gab, wohl mehr in seinen Vermö­gen hatte, alss mancher, der 7 oder 6 fl. gab : und glaubt man also, diese Neue Einrichtung werde nicht lang wären.

Den 25 Februar, alss am Mattheiss Tag. gingen unsreLeute widerum zum See hinab auff Partey. vermeineten sie wolten Beydte widerum Kriegen, die Gruzen aber wurden ihreHerren,vnd jagtenvnsereLeut biss gegen KäurazHütten herauff, den Thorknecht aber beim Potschj Thor, wel­cher auch mit wäre haben sie erschossen.

Disen Tag komen widerumen Gruzen auff Kroissbach an, und fingen etliche Paurn zusammen, Einen stachen sie alle beede Augen auss, Einen legeten sie einen strick am Halss,und bundten ihm an einen Rossschweiif an, und schleppeten ihm hinab bis an die Seegen-Hütten : Einen führten sie gebundtener mit ihnen, lezlichen aber Köpffeten sie ihm, und steckten den Kopff auff einen Weinstöcken auff.

 

Ingleichen hörte man auch, wie die Razen und Krawaten, in die Rabau eingefallen wären, und wie dass sie sengen und brennen thäten, und noch vill übler mit ihnen hauseten, alss sie bey unss heroben.

Den 3ten Marty, hat der Herr Commendant Zween Bürgers-Söhn von einer Haur brigln lassen untern Rathhauss, darumb dass sie in die stuk, so auff den Fodorischen Hauss waren, hineingeprunzt haben, wie auch die Wolsäck, so darbey waren, zerhackt.

C o p a y.

Einess Brieffess, so von Einen Ragozischen Obristen, N. Cséry Mihaly, an den Hiesigen Hr. Bürgermeister : Michael Kerscheriz und Herrn Stadt Richter, alss Herrn Egydj Lud­wig Prissoman, in Monath Martio geschrieben worden.

 

Akartam kegyelmeteknek irnom. ugy látom. igen fogyatkozot Sopronj Szolömetzöböl es Kapásbul, igen szá-nakodom illyen Szegény Lavanczokon, hogy illyen Szük-ségben vadnak , én azt gondoltam, jó fezetesert köldeni, vagyon 2000 Haydum itten, meg metzetném es meg kapáltatnám a Szölöket. s- akar tövestül is kivágattam, ugy-is Hayduimnak nincsen Dolgok. csak henyélnek. — Igen röst Gazdák kegyelmetek. ugy hadgya illyen drága szölöket, másképpen is karokat szölökben szaporittyák az Hayduim, örülnek azon a Styeierek. — Igen jó — Ispányok vagyunk az Varosiaknak.rövid Nap allat jobban fogg kegyelmetek tapasztalnyi, hogy kegyelmetek. jó Gazday vagyunk, erössen vigadnyi fogg, de keservessen, Tudom nem illyen hangos Tob (sic) fogg hallany az czifra Toronyban, csak egy holnap alat-is. Az Isten Sopronyiakat verte azért, az sok ártatlan Szegényekért, kiket levagdalták széllel. Bár csak ket hordóbort küldgyen kegyelmetek, az Meczöknek, és kapássoknak ugy karo hassogatoknak.

Cséry Mihály Eszeres (sic) Kapitány.

Den 6 Marty, alss an einen Pfingstag, haben die Kroissbecker einen Gruzen gefangen, welcher von Papa war, ein Eissgrauer Mann : Er ist ihnen zu geritten auff dem Feld bey der Nacht, den man hatte sie nicht mehr herein gelassen in die Stadt, Weill ess schon Nacht war, derowegen muesten sie drausten bleiben, vor dem Thor, allwo sie ein feur zünde­ten, alss dieser Gruz das Feur gesehen, ist er ihnen zue ge­ritten, und grüessete sie, sie aber ergriffen ihm geschwind beym Halss, und zogen ihm vom Pferd herunter, und führeten ihm gefangener beym Wiener Thor herein, alldorten musste Er aus sagen, und bekennen, dass Er auch einen Wa­gen bey ihm hatte mit 3 Ross, alss Er diesses nun gesagt hatte, sind unsere leute gschwind hinauss, und fänden den Wagen, die Knecht aber, so er darbey hatte, sind ihnen eher entsprungen, auff den Wagen aber haben sie gefunden, einen Sack voll Bader Köpffel, vill Wagner-Zeug, alte Kessl, und Zischmannen, auch vill Eisenwerg, und 3 schöne Pferdt, ihme aber wurden grosse Eisen an die Füess gelegt.

Den 7 Marty, alss an Einen Freytag, schikte der Károly einen Brieffan die Stadt, und gab darmit zu Vernehmen, woferne wir unss ihme nicht werden ergeben, so wolle er inner­halb 4 Wochen 5000 Dalpacsen in unsre Weingebürg bringen undt darinnen alle Stock ausshacken lassen.

 

Diesen Tag Kommen auch etliche Kroissbeker herein in die Stadt, die sagten wie übel die Gruzen bey ihnen hause-ten, die Kirchen haben sie einwendig völlig aussgebrent, ha­ben auch dem Maria-Bild, welchess in mitter Kirchen stundte, auff einer steinern Säulen, den Kopff abgeschlagen, haben auch 10 Weiber geköpfft, und ihrer zwey gelegt an Stadt der Feur-Kössel, und Feur darauff gehäizt; ess ist nicht ausszusprchen, wie Barbarisch diese Gruzen handelten, die Ursach aber war diesess, dieweillen die Kroissbecker, einen Gruzen erschla­gen, und darauff das Geschäm aussgeschnieden, und ihm solches in das Maull gesteckt, hernach aber in eine Rieben Grub ge­steckt, aldorten haben ihm die Gruzen gefunden, und dassoll die Ursach seyn, warumb sie mit den Kroissbeckern alsohausen.*

Diesen Dito, haben die Gruzen das Neu-Dörffl. herunter Neustadt, völlig aussgeblündert, und die meisten Weibes-Bilder darinen geschändet.

 

Denn 11 Marty Zündeten die Gruzen Agendorff an. welches auch auff einer seiten neben den PfarhofF völlig ab-gebrunen ist.

Den 12 Marty, alss an einen Mittwoch, haben die Gru­zen auch zwischen 4. vnd 5 Uhr gegen den Abend, Wandarff angezündet.

Disen Tag komen etliche Pauren herein, in die Stadt, die sagten, wie das die Gruzen sich vernehmen hätten lassen, sie wollen erstlich der Stadt ihre Dörffer alle sauber aussfressen, hernach anzünden und die Männer alle darinnen nieder­machen.

 

Ebenermassen kam auch ein Paur herein, welcher von Trassburg war, der sagte, wie übel die Gruzen zu Kroiss-bach ihme tractiret haben, in deine sie ihm erstlich S. v. in ein Rein gehofferirt, hernach über ein Feur gesezt, und diessess hat er müssen austrinken.

 

Den 14 Marty, als am freytag, gingen unsere leut auss in den Tudless Wald, traffen auch gleich der Gruzen ihre Schildwach an. welche sie erschossen, darauff kamen gleich 50 Gruzen daher geritten mit ein Standar, unsere leute aber buzetn sie ziemlich, dass davon gleich etliche über die Pferd herunter fiellen, etliche aber auch grob plessirt wurden, und die flucht auff Klingenbach, hinein geben müssen, unsere Leute aber sahen, dass sie umb Succurs schickten auff Wandorff hin über, derowegen begaben sie sich auch allgemach nacher Hauss.

Den 17 Marty alss an einen Montag, kam ein Gruz ge­rittener bey den Löwern, alldorten bandt Er sein Ross an ei­nen Baum an, und gieng zu Fuss herein, an das Neustifftcr Thor, darauff sind unsere Frey-Reydter hinauss geritten umb das Ross, welches sie auch herein gebracht : Er aber der Gruz war ein Österreicher, und liess sich gleich bey den Commendanten verdingen, sein Ross aber verkauffte er den Commendanten umb 30 Rht.

Den 18 Marty, kamen Zwey Ungerische Menscher her­ein in die Stadt, unter den Schanzern, welche man aber gleich zumCommendanten brachte, vnd sie alle völlig aussuch­te, da hat man bey einer einen Brieff gefunden in den Harzopffen bey der andern aber auch einen, in den Fuertuch un­ter sich in Säume eingenädter : diese Brieff hat ihnen der Satory geben, wie auch einen Paass wegen den Gruzen, damit sie sicher sind herein kommen.

Man arbeitete aber annoch fort in den Schanzgraben, vnd wurde solcher in der breiten 3 und 4 Klaffter weit, und in der Dieffen. Pikenlang, ess fiel aber auch immer ein Stuck nach den andern ein, also, dass man den meisten Graben, musste aussmauhrern.

 

Den 20 Marty, alss am Grünnen. Donnerstag, sind un­sere leute gegen 500 Mann stark aussgefallen auff Wandarff, allwo sie vil Gruzen erschossen haben, vnd eine ziemlich Beydte hereingebracht, vill Ochsen. Kueh und Pferd, wie auch zwanzig schwer geladene Wägen mit allerley Sachen, alss Habern, Gersten, Waiz und Mell.

 

Denn 21. Marty, alss am CharFreytag, sind wiederumben auff die 1000 Personen hinauss gefallen auff Wandarff, und haben auchnoch vill geladene Wägen herein geführt : diese Beydte haben unsere leute verkaufft, und haben in Geld bekommen 1500 fl. ohne denjenigen 50 fl. noch, wegen des Habern, so Gem. Stadt hat genomnen.

Den 22tenMarty. alss am heil. Abendt. vor Ostern sind vill Gruzen nach den ZarhalmWald hinuntergezogen. Zu verhütten, damit nicht Jemanden auss der Stadt einen Auss­fall thun möchte, indemederKaroly selbigmalvon Eisen­stadt abgezogen : und einen grossenRaub nach dem See hin­unter geführet.

Disen Tag kam die Post an Nachmittag3 Uhr, wie dass die Teutschen Völker Eisenstadt völlig umbringet hätten, die Gruzen aber haben sich in das Schloss Salviret, welches aber alles nur auss Spargirte Zeitungen waren in deme die Gruzen schon in der Früh alle weg gezogen waren, ohne wenige, so sich noch auffgehalten hatten im Schloss zu Eisenstadt, wel­che sie gleich niedermachten, auch woll noch etlich hundert bey Bräidten-Brunn antraffen, welche sie auch gleich den Garauss gaben, undt dieselbige Nacht alldort einquar­tierten.

 

Den 23 Marty, als am heylig. Oster-Sontag, fielen aber­mal nnsere Leute auss auffKolmhoff, allwo sie dapffer Scharschirten mit den Gruzen, derer 400 waren, lauter guete Schüzen, und musten unsere leut das Dorff anzünden, dann sonsten hätten sie nichts können anfangen mit ihnen, und sind also in diesen Feur vill Gruzen verbrunen, von unsern leuten aber wurden 6 Mann erschossen, und plessirt. Von den 400 Talpatschen aber kam nicht ein Mann darvon. sondern wur­den alle niedergemacht, biss auff 52 Mann : welche sie gefan­gener herauff brachten zur Stadt. Waren aber auch die mei­sten plessirt. Unsere Leute bekommen über das von den Feind 3 Ständar und 3 Drummeln, vnd all ihr Gewöhr : Ei­nen Kundschaffter haben sie auch gefangen, der hat Brieff gehabt an die Gruzen, in welchen geschrieben war, dass die Gruzen, so bald alss sie Mittagmal gehalten, so sollen sie das Dorff anzünden, vnd darauff etliche nach Wolffs und Harkau marschieren, und alldorten auch mit den übrigen ihren Cammeraden. die Dörffer anzündten und geschwind darvon reisen.

 

Den 24 Marty, alss am Ostermontag, kämmen unsere Zween Herrn von der Eissenstadt herein, als herr Koaschiz und herr Reichenhaller, wie auch der Feldhüeter, welche dess Graff Forgácsn seine Hussarren herein confoirten, Gott Lob aber, an der Kost hat ihnen nichtss gemangelt.

Disen Tag ist die Zeitung eingeloffen, wie dass der Graff Forgács, zum Gruzen übergangen sey, und gleich einen streift hinauff gethan. mit 15000 Mann, gegen Wien zu.

Diesen Tag hat man auch will Heu uud Stroh, von Wandorff gebracht vor die Frey-Reydter.

Den 25 Marty, alss am Oster-Ertag, ist unsre Keiterey ge­gen Niklo hinab geritten, allwo sie den Setory, gefangen be­kommen, welchen sie auch zur Stadt brachten, zwischen 11 und 12 Uhr in der Nacht, darüber aber, bekäme Er in der früh grosse Eissen an die Füess.

Den 27 Marty, haben vnsre Frey-Reydter, gegen den Abend etlich schöne Standar von Szeplak herauff bracht, auff welchen auch mit goldenen Buchstaben geschrieben war. Dulce et Decorum, pro patria morj.

Diesen Tag hatt mann alle Pferd in der Stadt beschrie­ben, dieweillen man Willens war auff Günss hinab zu fallen, worauss aber nichts wurde.

Diesen Tag. gegen den Abend, sind auch 100 Teutsche Pauren in die Stadt kommen, mit Trummel und Pfeiffen vnd 1 Fahn, von Wysen, die haben den Herrn Commendanten an­gedeutet, wie dass schon 4000 Pauren von Wyssmath und andern Örthern, zu Ekenmarkt liegeten, den andern Tag sind sie von der Stadt abmarschirt.

Den 28 Marty, kamen auchwiderumen Teutsche Pauren herein in die Stadt, mit einer schönen Fahn. Welchen ihnen der Graff Gábor Eszterházy, auss Forchtenstein gegeben hat.

 

Diesen Tag ist E. E. Rath vnd Eine Löbl. Gemein auff den Rath-Hauss zusammen kommen, und haben sich darüber beklaget, wegen des Schanzen, denn die Zeit nunmehr herbey kommen ist, in die Weingarten zu gehen, worüber denn auch der Commendant solches versprochen, aber man muste ihm alle Tag 100 Man schiken in die Schanz, nach seinen Begehrenda ist dann aufF ein Jedess Viertl kommen in der Vorstadt 20 Mann die Innere Stadt aber hat hergeben noch 20 Mann.

Den 29 Marty, so ist per posta ankommen umb 2 Uhr Nachmittag, der Graff Kyry und GraffNadasdy. welche Kays. General Perdon mitgebracht haben, auff5 Comitat, welche sich Innerhalb 15 Tagen bey vnss in ödenburg sollen Einfin­den, wofern sie solches nicht thun werden, so sollen sie ver­sengt und verbrendt werden.

 

Diesen Tag hat man auff Günss hin ab wollen fallen und ist schon alless in Parada gewest, alss 4 Feldt-stuck, wie auch Handt-Granaten und Feur-Döpff und Bechkränz. ist aber al­les unter stellig worten, die weilen der Graff Nadasdy, Gene­ralPerdonhattundzugleichaucheineKunte(?)derGeistlichen von Csoba und der Postmeister von Günss ankamen.

 

Denn 30 Marty. alss am Sontag nach Ostern, ist die Zei­tung ankamen, wie dass sich die ganze Rabau schon gehulti-get hätte, den General Heuster, hingegen aber die Günser, wären noch alle Gruzisch.

 

Den 3l Marty, hat die Stadt einen Brieff Erhalten, von Ihro May. mit welchen Er vnss vertröstet, mit Neuen Frey-heiten.

 

Diesen Tag haben die Ruster auch Perdon kriegt, bey Ihro May. in Wien.

 

Den 2 April, ist schon allhier ankammen auss der Rabau der Miczky, welcher unter denGruzen ein Kapitány war von Günss ist auch angelanget, der Bürgermeister und Stadtrichter, zugleich auch auss den Eisenburgerischen Comitat der Hegyenessy, alss Vicegespan und Notarius. wie auch Gruzerischer Comes Praesident, vnd dan auchder Török-István. von Egeden, welohess auch ein Kapittány war unter den Gruzen doch aber darzu genedtet ist worden.

Diese Wochen ist man schon (Gott Lob) arbeiten auss­gangen in das Weingebürg, aber doch noch in lauter forchten.

Den 4ten April, ist diese Zeitung eingeloffen, wie dass die Rebellen von Pressburg über 300 Personen weg getrieben sollten haben, nach Tyrnau in die Schanz : (so sich hinauss geberget in die Weingarten) zugleich, dass sie Caschau eingenohmen solten haben.

Den 5ten April sind die Ungarischen Herrn und Edelleute, welche in disen Rumel mit den Gruzen waren mit ge­ritten,auff Kreuz ankommen, und ist auch unser Herr Com­mendant samt den Graff Nadasdy auch hinab, allwo sie den auffss Neue Ihr. May. haben müssen angeloben und huldigen, ihme getreue zu verbleiben, und wurde auch gleich damalss der Graff Nadasdy, das Creuzerische Gschloss eingehendiget, Mit vnsern Herrn Commendant sind bald über 200 Personen hinab auff Creuz.

Den 6 April ist alhier der Graff Traskovics ankommen, und hat gleich beym Herrn Commendanten das Mittagmaleingenohmen, vnd darauff seine Reissnach Särvar fortgesezet.

Den 7 April, haben die Übrigen Ungerischen Herrn, sonicht zu Creuz zugegen waren, auff dem Landstull zu Nemes­ker die Kay. Huldigung angenohmen.

 

Den 11 April, ist der Herr Commendant, wie auch zween Herrn dess Rathss. nacher Wien gereiset, vor Ihro May. und haben zugleich erhalten die Freyen Wahlen auff den Gör­gen Tag.

 

Den 24 April, alss am Tag Georgy. ist allhier Ervehlet worden, vn E. E. Gemein, zum Bürgermeister : Ihro Gestreng und Herrlichkeit Herr Ferdinand Dobner. auff der Evangel. Seiten. Auff der Cathol. Seiten zum Herrn Stadtrichter : Ihro Gestreng und Herrlichichkeit Herr Mathias Trimmel.

Den 25 April, alss am Tag Marcj. kommen der Herr Commendant widerumvon Wyen, und brachte zugleich die Ordre mit, dass die Fürmundischen Völker von hier, wegsollen, Er aber der Commendant alss Hauptmann unter den Banischen Regement, wurde Obrist Leutenam, unter den Hasslingerischen Regement.

Den 26 April darauff sind die Fürmundischen 236 Mann sambt den Herrn Blatz Major Priquiz, weg von hier und hat ihm (alss den Herrn Hauptmann) die Stadt auch wäss Ehr­liches geschenkt.

Den 27 April, alss am Sontag Rogate, ist in Zeitungen eingeloffen, wie dass Pressburg : die Gruzen eingenohmen hätten, welches man aber nicht geglaubet, und in wenig Ta­gen darauff Erfahren, dass es alles nichtss ist.

Den 1 May. alss am Tag Philippy und Jacobj, ist der Markt allhier gleichwol gehalten worden.

Den 2 May, ist die Erfreuliche Zeitung eingeloffen, wie dass die Rebellen auss der grossen und kleinen Schutt bey Summerey weg geschlagen wären worden, und von den Teutsehen Völkern 1400 Man, bliben solten seyn, auff der Rebel­len ihrer Seitet aber 5000 Mann, vnd haben zugleich auch die Kay. Völcker Summerey besezt mit 300 Mann, die übrigen aber, den Feind nachgejagt.

Ebener massen ist auchin Zeitungen eingeloffen, wie dass die Kay. Arme den Franzosen auss Savojen in Wälschland heraussgeschmissen solt haben, zugleich auch seine völ­lige Pagasy bekomen, samt 18 Feldstüken, und der Munition wie auch die Krieges Casse, vor welchen herrlichen Sieg Gott sey Dank gesagt : Er wolle nur nach ferner segnen, Ihro May. gerechte Waffen, stürze aber hingegen als dero Feinde, und Wiederwertige, so sich wider dessen Thron aufflehnen.

Diesen Tag seyn die Soldaten in der Vorstadt, wider 230 Mann, den 26 April weg gangen, vnd noch 238 verblie­ben, auff 12 fl. Steyr ein Mann zuverpflegen einquartiert worden.

 

Den 5ten May, ist eine solche starke Gefrier kommen, welche die meisten Böden Weingarten abgefriert und weg ge­brennt hat, alss Pozmann, Kolmberg, Kanercz, Neuberg theilss in Boden, theilss auff die helffte. auch, Steinhauffer in Boden, theilss Dieffenweg. Tudles. Greyssner Langschilling, Angerer, wie auch die Haussgärten, auff die Sandtgrueben, welche doch hoch genug liegen, und mancher armer Bürger wol, welcher ihm schon eine guete Hoffnung gemacht, sehr wenig bauen wird. Vnser lieber Gott und Vatter beütte doch nur noch das übrige, wass annoch stehet, und gut ist, von sol­chen bösen Wetter, sondern gebe unss vill mehr gutess vnd bequemes Gewitter, damit die Früchte der Erden wol mögen wachsen, und vor vnss zu seiner Zeit mit Freuden ein gesamlet werden.

Den 17 May, alss am Sambstag vor den Fest der heil. Drey faltigkeit, ist die Zeitung ankommen, wie dass der Ra-goczy und der Graff Forgács mit ihren Völkern schon widerum bey Raab stundten.

Diesen Tag hat der herr Commendant Eine ganze Ehrsahme Gemein widerumen auff den Rathhauss Erinnert, vnd ermahnet. Ihro May. getrey zu verbleiben, man solte sich nur nichts förchten, sondern soll sich gewiss verlassen, auff des Kayserss Gnade und Hülffe, Worüber E. E. Gemein wiede­rum auffs Neue geschworen, Ihr Leib vnd Leben, Hab vnd Gutt, neben Ihro May. auffzusezen, vnd zu wagen. Darauff hat gleich der Herr Commendant allen Richtern auff unsern Dörffern einsagen lassen, in die Schanz, undhat ein jeder Richter seine Leute von einen jeglichen Dorff am Sontag frühe auff den Plaz schon haben müssen in der Bereitschafft. In der Stadt aber, hat man von Hauss zu Hauss müssen auch gehen in die Schanz, Vnd sind diesen Tag über 3000 Perssonen in den Schanzgraben gewest, da ist alssdan ein grosser Forcht unter den Butyanischen Leuten, so in der Arbeit da waren entstundten; und hat man den 19 May, alss an einen Montag Niemand nicht aussgelassen gen Weingarten, aber zwischen 8 vnd 9 Uhr vormittag sind die meisten Buttyanischen leut weg von der Stadt, vermeindten sie würden auch Schanzen müssen.

 

Den 20 May. hat Ihro May. vill Bley und Bulffer zur Stadt geschikt und darnach den 23 Dito darauff, auch 50 Vässer Mell, vor die allhiern stehende Quarnison vnd Soldatesca.

Disen 23 Dito, sind 300 auffbodtene Land-Pauren von des Fürsten Palatinus seiner Herrschafft in unsre Stad kom­men mit ihren ober vnd vnter gewöhr.

Ebenermassen sind auch diesen Tag noch 180 Man, Kay. Volk, in die Stadt komen, vnd hat man vor sie in aller Vier­teln, von Hauss zu Hauss Brod abgesamlet.

Den 24 May. sind widerum 400 auffodtene Pauren ko­men in die Stadt, von dess Palatinus seiner Herrschafft, Vnd hat man 300 Mann von diesen 600 Pauren in dess Fürsten Palatinus sein Convict geleget, die Kost haben sie ihnen sel­ber schaffen müssen, die andern 300 aber, hat, man auch von Hauss zu Hauss in der Vorstadt einquartieret, samt den 180 Teutschen Soldaten, so erst ankommen waren, vnd gab man keinen sonst nichtss. alss den tägl. Zervis. Doch aber muste man eine Drittel Steyr geben, da bekam dan ein jeder Soldat 2 Ib. Brod, vnd 4 Kr. Geld. Wann ihm aber einer Ein Ib. Fleisch kauffet hat, so musste ihmss der Würth Kochen, vnd dieses war der Zerwis. sambt der Liegerstatt, den Pauren aber gab man weiter nichtss, als nur das Bett.

Diessen Tag ist zwischen 12 vnd 1 Vhr Nachmittag, ein schweres wether komen, welches der Wolffser ihre Saz alle in Grund erschlagen, wie auch der Kolmhoffer ihr Getreydt. ge­gen den Wald hinauss. Zugleich auch der Zündtendorffer ihr Treydt — in Grundt, in deme ess Stein geworden, wie ein Nuess. Unser lieber Gott und Vater behütte vnd bewahre doch auss Gnaden, die Früchten auff dem Felde, vor solchem schweren Wetter, vnd gebe vnss hingegen, gutes gnedigess vnd bequemes Gewitter, damit die lieben Früchte der Erden woll mögen wachsen, vnd zu seiner Zeit, von vnss mit Freu­den eingesamlet worden mögen.

Den 25 May. sind widerum gegen den Abend 160 auffbotene Pauren ankömen, von des Fürsten seiner Herrschafft.

Den 26 May. alss an einen Montag sind widerum 200 auffbotene Pauren komen auch von dess Fürsten seiner Herr­schafft, die waren aber lauter Krawaten vnd hat man vnter disen Pauren Hauptleut gesezt auss der Bürgerschafft.

Diessen Tag ist auch auff Creuz ankömen dess Bischoff von Schimek sein Propst wie auch der Okolicsányi, alss Kaysserlicher Abgesandter an die Gruzen dise schriben an unsren Herrn Commendanten, vnd baden ihm, Er möchte so gut sein, und nicht auff sie hinauss schiessen lassen, in deme 400 Gruzen. sie herauff confoyen werden, wie sauber wir aber be­trogen sind worden, erscheinet auss dem Nachfolgenden.

 

Also nun dise Zween Abgesandten angelanget an vnser Stadt, so haben in zurück Marsch dise 400 Gruzen die Pot-schj Gasslerischen Küche vnd Ochsenhalt völlig weg getrie­ben, auch noch villen andren Bürgerssleuten, so in der Früh Gayll vnd Stecken gen Weingarten führten, die Ochsen auss­gespannt, vnd weggetrieben, vnd halten also ein ziemliche Beydte, von 15000 fl. werthss weg gebracht : Mann hat aber disess gleich nach Wienn berichtet : und sollen alls dan dise Zween Legaten einen groben, Verweiss bekommen haben von Kriegss-Rath. dise Gruzen haben auch dissmal unsrer Feldhüeter Einen abgefangen.

Ebenermassen liess auch der Herr Commendant keine Mannss Persson, auss gen Weingarten gehen, von 28 May an biss 31. Dito, sondern sie muesten alle in die Schanz gehen, da waren aber die Haur so listig, und gingen in die Schanz, nahmen vill Brod mit ihnen vnd streifleten sich gegen den Abend auss der Schanz weg, vnd blieben über Nachtss im Feld liegen, zu Morgens aber gingen sie gen Weingarten, vnd blieb mancher wol 3 auch 4 Tag in Weyngebürg liegen, am Sontag aber darnach gingen etliche nach Hauss, etlichen aber Trugen ihre Weiber widerumen Brod hinauss, wan sie in die Schanz gingen.

Ingleichen so liess man auch das Eingefallene Rondell herneben der Kaysser Pasteyn widerum auffmauren, und sol­ches gewölben, zu einer rechten Pasteyn, auff welche man gleich drey schöne Stuckh auffführte.

Den 2 Juny hat ein jeder Bürger, mit seinen Arbeitssleuten. müssen zum Thören gehen, wen er sie hat wollen gen Weingarten schicken, alldorten hat er vor sie müssen gut sprechen, und sind alssdan passiret worden, disses aber ist darumb geschehen diweilensich vill auffbodtene Pauren mit den Arbeitsleuten in der Früh hinauss streiffeten.

Den 4 Juny. hat der Herr Commendant die auffbotene Pauren abgedanket, diweillen vill durchgangen waren, wie auch über die Mauren ausgesprungen; Ihr Gewöhr aber mussten sie alless in der Stadt lassen, vnd haben zuvor ehe schwö­ren müssen, Ihro May. getrey zu verbleyben.

 

Den 5ten Juny. sind wiederum 218 teutsch Fuess Volker Kommen, somt einen Hauptman, welche den 6 Dito darauff theilss in der vor und Innern Stadt einquartieret den, auff Tach vnd Fach.

Es hat auch ein Jeder Bürger einen Sieben Kr. müssen geben Schanzgeld, damit der Schanzgraben, völlig fertig wur­de, dieweill sich Bürgersleut gar sehr beklageten wegen dess täglichen Schanzen; derowegen schikte der Commendant alle Tag 50 Soldaten in die Schanz vnd gab ieden einen 7 Kr.

 

Den 6 Juny. ist von den auffbotenen Pauren : einer auss den Schanzgraben entsprungen, beym Wienerthor, bey der Schanzbrucken. die Vrsach worüber er hat schanzen müssen, war dieses, Er hat sich den letzten May, an einen gewissen Orth voll getrunken, darauf hat er händl angefangen, vnd hat eine Bürgerssfrau erschiessen wollen, da hat ihm alssdan die Wacht, beym Wiener Thor, eingehollet. und auff die Haupt­wach geführt, darauff muste er alle Tag schanzen, Ess erging ihm aber gar übel, denn Er war nochkaum ausser den Jesuwitter ihren Garten, so war schon ein K, Musquetirer, auff ein Pferd gesessen, vnd ereilte ihm annoch beym Ziglstadl. da schuss er nach ihm. vnd traff ihm gleich in die Waig, dass er also gleich muste Todt liegen bleiben, über eine weill hat man ihm hereingetragen, vnd an denselbigen Orth. allwo er aussgesprungen, begraben.

 

Den 7 Juny, haben vnsere Frey Reyder sambt villen an­dern Bürgersleuten, wie auch mit' 50 Musquetierer hinab müssen gehen, mit den Gewöhr, gegen Kolmhoff auff die Wyssen alldorten zu wachten, dieweil die Mader mäheten, vnd solches geschah alle Tag.

Den Tag haben die Gruzen widerumen vnsern Bürgers­leuten dass Vieh aussgespannt, vnd weggetriben, alss den Grueber Becker, vnd der Hanss Nätlin, der Grueber Bek hat seine widerum bekommen, denn so bald sie diese Ochsen auff Creuz brachten, so fragte gleich der Obriste der Gruzen der Armbruster, wenn ess zu gehört, da sagten die Knechte. 4 ghören den Grueber zu. und 4 den Nätlin, da befahl Er gleich, man (soll) den Grueber seine 4 Ochsen widerum geben der Nätlin ihre aber mögen sie behalten.

 

Den 8 Juny, alss am Tag Medardj. ist die Zeitung Eingeloffen, wie dass die Razen Veszprim völlig abgebrent hätten, zugleich alles nidergesäbelt, Man. Weib und Kind vnd Kaum über 5 Seelen lebendig herauss komen sollen seyn Zugleich so solle auch der Propst selbsten 3 Plessuren be­kommen haben beym Altar, alss er Meess hielte, die Ursach aber war disess diweil Er auch Gewöhr bey ihm gehabt haben sollte beym Altar.

Den 10 Juny hat man in Zeitung vernehmen, wie dass die Karoly vnd Ocskay nach der Leyda hinauff sengen vnd brennen thäten, welchess aber nur lauter aus spargirte Lu­gen waren, vnd sie nur Brennkirchen abgebrennt, zu Eberstorff vnd andern Ortern aber, soll das Feur selber aus Nach­lässigkeit ausskommen seyn. Allein aber in dess Kayssers Neygebeu haben die Gruzen zwey Panterthier erschossen, vnd zween Luxen, vnd solche weg geführt, auch einen Lö­wen etliche Schuss geben, worüber er so gebrüllet, dass ess erschröklich soll seyn gewest anzuhören, sie aber die Gruzen Zeit gehabt, dass sie ihme entrannen seyn.

Dises Jahr hatten wir einen gar dürren Sommer, also, dass schier fast das Getreydt auff den Felde alles Nothzeidig wurde, vnd wie man auch von denen Hayd-sehniedern gehört hat, so sollen 5 Schöberl Treydt, kaum über einen Mezen geriest haben.

Den 18 Juny, haben 20 Gruzen den Richter.von Klin­genbach seine Ross gleich ausser den Gericht aussgespannt, alss er mit Planzen zur Stadt hat wollen fahren, Er ist aber gleich nach Creuz zum Armbruster, welchen Er ein gutess Wort verlihen, vnd darauff seine Ross widerum bekomen.

Diesen Tag sind zu Margareten 11 Häusser abgebrunnen, wie auch zu Rorbach 8 Hauss in die Aschen geleget worden.

 

Disen Tag hat man einen Anschlag gemacht auff die Frey Reyder, wie dieselben mögen erhalten werden, vnd hat alssdan ein gewiss Hauss so viel ess fl. steur gibt, so vill groschen müssen geben, also, gibt ein Burger 6 fl. steyr, so muste Er dan 6 grosch. geben, vnd so fortan, wureden die Frey Reyder bezalet vnd erhalten.

Den 19 Juny, ist die Erfreuliche Zeitung ankommen, herauff von General Heyster, wie nemlich die Gruzische Arme, die in 30000 Man bestundte, geschlagen vnd völlig zerstreuet wäre worden, von der Kay. Arme die in 11000 Mann bestunte. vnd über 8000 Gruzen blieben sollten seyn auff der Wahlstatt der beste Kehrn von Vng. Adel auff der Kay. Seiten aber nur 2000. mit samt den plessirten, darzu so solten auch die K. der Gruzen ihre Stuck bekommen haben auss ihrer Schanz, samt villen Standarten, vnd solte der Graff Forgács und der Antony Eszterhäzy, kaum entrannen können nach Särvar, dass sie nicht Ereilet sind worden, Gott segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen, wider alle seine Feinde, vnd seze ihm zum Seegen imer vnd Ewiglich, beschere vnss aber bald den lieben Frieden, vmb welchen wier schon so sehnlich bitten.

 

Den 20 Juny kamen der Karoly mit seinen 3000 Husaren, geritten durch Wolffst welche in vnsren Weingebürg he-rumb sprengeten vnd vill Leut zu Schanden haueten,vnd sol­chedarauff ausszogen, vnterwelcheneinerwardem sie erschossen haben dess alten Hannss Susolter seinen Jüngeren Sohn, Nahmenss Michael, welcher gleich in die Kolmberg gehen wolte disen jageten sie nach, vnd Schuss einer mit einer Musqueten auff ihm, darauff Er gleich Todt liegen blieben, über eine Weill aber hat man ihm auff einem Ross heimgesäumet: Sie haben aber auch noch sonsten andere leute erschossen hin vnd wider in Gebürg, welche man erst den anderen Tag da­rauff, nach Hanss brachte, sie aber die Gruzen liessen sich sehen auff dem Hirtpüechel mit 2 Fahnl, wurden aber gar übel mit stucken hinauss Empfangen, darauff sie sich nach Mörvisch zu lenketen, bey der Nacht aber auff Eisenstadt an­kamen allwo sie auch so guet des Nachtmal Empfingen, gleich wie bey vnss das Frühstück, worüber sie dan der Eisenstädler ihr Stadl anzündeten, ingleichen auch Traurstorff und Siegendorff.

Denn 21 Juny, kämmen in der früeh widerum vill Gruzen an, auff den Galgen-Berg, vnd jageten die Weiber he­rein von Planzengiessen, auff den Krautackern : vnsere Frey Reyder aber kamen ihnen gleich entgegen, vnd trieben sie hinunter gegen den Ziegeloffen, darauff man gleich mit stuken wacker vnter sie schuss, die Gruzen aber bey 100 Mannn, rideten auff die Löver-Baumgarten zu, von danen durch auff Kolmhoff, die andern aber verfolgte man mit 500 Mann (so aussgefallen waren) von Dieffemvegen an, biss zum Rast Creuz hin unter.

Ess sind auch diese Wochen, von der Kay. Soldatesca 20 Mann über die Mauren aussgesprungen, vnd zum Feind übergangen, gen Creuz, allwo sie auch gleich in Verhafft genohmen wurden, in deme ihnen der Armbruster, alss der Gru­zen ihr Obrister zu Creuz, ihnen nicht trauete, vermeinend sie wären Spionen, vnter disen 20 Mann, aber war ein Student, der schrieb nachfolgenden Reim in das Schiltter häussl, allwo er Wacht hielt, vnd also lautet :

Zu Linz wurde Ich geboren.

Zu Ödenburg bin ich schir gar verdorben

Hab alle Tag auff der Schanz,

Wasser sauffen müssen wie eine Ganss.

Und alle Tag wie ein Hund.

Von Comis Brod nur bekomen Ein Pfund.

Derowegen Adieu guete Nacht

Musqueten, Flinken, halt für mich Schilwacht.

Copay Einer SalvoQuardia, so der Armbruster, hat abgehen lassen an die Dorffschafften.

Ess wird einen Jeden ohne Zweiffei schon bewust seyn, die Ursach, wesswegenMein Gnedigster Fürst vnd Herr Herr die Waffen ergriffen, vnd solche biss Dato zu Continuiren gezwungen werden, weillen demnach solches nicht zum Ruin dess Vatterlandess, sondern villmehr, dass biss anhero, vnss armen Ungarn,wider unsere von sovillen Königen Seel. Gedächtnüss confirmirten Privilegien und Rechten,auch wider alles Recht und Billigkeit, aufferlegte Contributionen, Erpres­serang vnd anderen dergleichen ganz unerhörter Gewaltthätigkeiten : über die armen Unterthanen, verübte Tyranney zu vertilgen, vnd unsere Rechten vnd schier schon untergetrukten Privilegien : vnd Freyheiten, auff den Fuss wider zu stellen, vnd auffzurichten angessehen ist, alss nach dem Gott der Allmächtige, die mit so schöner vnd Rühmlicher Intention angefangene Waffen, Meiness Gnedigsten Fürsten und Herrn Herrn, dermassen verglückseeliget, dass nun mehr durch Gottes Hülffe mein Gnediger Fürst. Ihro Ex­cellenz Graffen Forgacs ruft diese seitss der Donau, her­über geschiket, mit einer Ziemlichen Macht, wie auch nicht weniger, diss seitssvernehme Graffen vnd Herrn sich conjungiret vnd auch sie SelbstenIhro Fürstl. Durchl. mit einer grossen Menge Volkss, vnd grossen Adollery schon bereitss, herüber über die Donau gelegeness Land, sich Ihro Fürstl. Durchl. Ergeben, rad gehuldtiget, so dass schon nicht mehreress, alss die Einige Stadt Ödenbwg noch übrig, welche auch zu Ihro Hochfürstl. Durchl. Devotion zu bringen, gedach­ter Graff Forgács mit genug seiner Mannschafft vnd zur Be­zwingung einer Stadt gehör. Apparamenten, in Kurzen sich einfinden wird : Ehe aber vnd bevor solchess geschehen sollte, haben Ihro Excellenz mich anheroabgefertiget, den Armen Unterthanen, so auff den Dörffern sich vmb die Stadt Ödenburg befinden, anzudeuten, wie vill manche die sich an denvergangenen Monath, alss Gott einen kleinen Nebel, über die glückseeligen Waffen, meiness Fürsten und Herrn, Herrn gezogen, über ihre Eigene Landsleute, die doch umb ihre Freyheit so guet, alss selbst Eigene gestritten, vnd ihr Leben dar gegeben haben, grossen Frevel verübet, vnd ganz Tyrranisch in manchen Orth, mit ihnen umbgangen, grosse Sraffen verdienet vnd meritiret haben, nichts destoweniger zu Erweissen, dass Mein Gnediger Fürst vnd Herr Herr ihnen so wol zu Nuz vnd Vortheil, die Waffen führet, vnd sie aber dermassen allss alle andere, die sich in König Reich Ungern gesezet, vnd niedergelassen, wess Standtess Condition oder Würden sie seyn mögen, weder gebohrene Teutschen noch Jeden, noch Jemanden, aussgenommen, auch verlangte durch Göttl. Hülff vnd Beystandt glückseeligen Aussgang der Waffen, solcher unserer Freyheiten Theilhafftig zu machen, gesinnet sey, vnd ihnen solche ihre Fehler vnd verübte Unbilligkeit gänzlich vergeben vnd in Ewigkeit dessen nimmermehr zu gedenke», auch solche zu rechen, gesonnen sey, so war sie sich bey Zeit bey mir anmelden, vnd sich Ihro Fürstl. Durchl. Devotion Ergeben werden, also habe ich heut allen vnd Jeden, auss Befelch Ihro Excellenz Graffen Forgács andeuten wollen, dass welche Örter oder Persohnen, sie seyn, wess Condition, Standes oder Würden, den ihr eigene Wolfahrt lieb ist, vnd Ihro Hoch Fürstl. Durchl. meiness gnedigsten Herrn Herrn vätterliche Gnade amplectiren wollen, sollen sich unverzichlich bey mir anmelden, mit höchster Versicherung, dass we­der vor diser mir anvertrauten, noch von keiner andern Mei­ness Gnedig. Fürsten stehender Milliz, weder in feld, noch Weingarten, noch zu Hauss, in geringsten gehindert, oder Einzige Ungelegenheit erleiden wird, worüber Ich bey meiner Ehr obligire, sondern all vnd Jede, ihre Arbeit, Wandel vnd Gewerb, so wol zu Hauss, alss im Feld, vnd Weingarten, si­cher vnd vngehindert vollziehen vnd verrichten können, vers­sichere widrigen Falless, die sich in solchen vätterlichen Gna­den, meinest Gnedigsten Fürsten sich widersezen, vnd solche nicht anplectiren wolten, sondern in ihren gefasten Hartnä­ckigkeiten verharren, solche sollen verssichert seyn, dass man mit ihnen alss mit Feinden des Vatterlandess, nach ihren verdienten Lohn umbgehen wird, worüber Ich vor Gott vnd der Welt protestire, dass sie nicht meinen Gnedigsten Fürsten vnd seiner Milliz sondern ihren eigenen verstokten Gemüthern zurechnen sollten. Datum Im Lager bey Creuz, Die 1. Juny. Anno 1704.

Ihrer Fürstl. Durchlaucht Herrn Herrn Franz Rágóczy, bestellter Obrister, vnd in den Ödenburg. Comitat stehenden Corpo Commendant.

Johann Armbruster.

An die neben den See stehenden Markt vnd Dorffer zue zuestellen.

Alle und Jeder Richter werden ernstlich Ermahnet, disess auffss schleinigste von Orth zu Orth, zn befördern, bey höchster Straff.

Herrn Herrn Ferdinand Dobners, gemachtes Liedt, der Zeit Wohl Bestellter vnd meritirten Herrn Bürger Meisters

1. Ess lebe Österreich in Ewigkeit beglücket,

Und wie der Lorber bleibt, von Blitz und Donner frey,

So unserss Kaysserss Haupt, kein Ungemach berücket:

Die Gütte Gottess. ist ihm alle Morgen neu.

2. Der Himmlische Monarch, bewachet den Monarchen

Vnd Gottess Allmacht nehm, den Kaysser in den Schoss.

Der Feinde Frefel Mueth, ihr Wüetten, pellen Schnarchen,

Schatt den Gesalbten nicht, macht seinen Nahmen gross.

3. Wie Goth die Majestät beschützt, dess That selbst Zeiget,

Wenn unser Leopold, die Feind mit Füessen tritt.

Wie Er zu aller Zeit, sich gnädig zu ihm neiget,

Und seiner Frömmigkeit, versaget keine Bitt.

4. Dess Adlerss Majestett. wird bey der Sonnen bleiben,

Der anderer Sonnen Glanz, wird nicht vor ihm bestehen,

Ess wind die Ewigkeit, an Österreich bekleiben,

Wann seiner Feinde Macht, in Huy wird untergehen.

5. Ob schon die Jenigen, die billich ja die besten,

An treue sollten seyn, an Untrey haben theil,

Wird doch der Himmel selbst, dess Kayssers Thron befesten,

Und ihm entgegen gehn, mit Seegen, Glück und Heyl.

6. Drumb Ödenburg behalte Gewissen, Ehr und Nahmen,

Bleib Ewiglich getrey, den Erz-Hauss Österreich.

Wie du bist hergewessen, wie die Verfluchten kammen,

Die ihrer Bossheit nach, sind Türk und Tartern gleich.

Bewahre deine Maur, lass deine Stucke knallen,

Die Schanze schüze dich, die dein Beschüzer macht.

Ess wird bald hier, bald dar, ein loser Bube fallen,

Wenn dein Geschoss mit Grimm, von der Basteynen kracht.

8. Der Held ist auff den Weg, und fragst du mich wie Heister.

Ich sprich, der ists, mit dem sich selbst die Himmelsgeister

Gesellen, der dir offt, so gnad alss Trost zuspricht

Glaubss nur mein Ödenburg, dich last der Kaysser nicht.

 

Denn 22 Juny, alss am 5ten Sontag nach Trinitatis, hat man allhier in allen Kirchen das te Deum laudamus gessun-gen, wegen dess Erhaltnen Sieg, wider die Gruzen bey den Raab Fluss, von welchen schon forn berichtet worden, vnd gegen den Abend drauff, umb 5 Uhr, hat der Herr Commendant alle 40 stuk. 3 mal lassen lösen, die Burgerschafft aber, auss allen 4 Viertln, haben müssen mit ihren Gewöhr hinauss ziehen, sambt 500 K. Völker, auff den Liendssberg, da hat alsdann der Herr Commendant seine K. Volker in Boden bey den ackern gestellet, in zwo Linien samt Ihren 4. Fahnen, welche sie fliehen vnd fladern liessen, darauff stellte Er auch in zwo Linien die Burgerschafft, mit ihren Fahnen, darauff die Frey-Reydter, mit den Baucken vnd Trompeten, welche schon ganz auff den Viechmarkt heroben stunden, sobald man nun die Böller in Boden loss schiess. so gaben sie alle nach einander Salvj, vnd darauff rührte man das Spill, welches einen grossen Echo gab hinunter gegen der Creuz vnd werden die Gruzen wol alles, gar schön gehört haben.

Item es wäre auch bald in disen Sontags Nacht zwischen 12. vnd 1. Uhr ein Aufflauff worden, so wol in der Innern alss aussern Stadt, dass bey dem hintern Thor, allwo man mit einen Stucke Salvj heraussgeschossen, ein Feur bey der Nacht in solchen Ort ausskommen wäre, nachdem sich schon die Träm darinnen gezündet, und Flammenweiss von sich gebrunnen, weillen aber das Tach gar hoch war, ist es von den leuten ersehen worden, dass manss gelöschet hat, ehe ess das Tach ergriffen : Gott sey Ewig Dank, der dises grosse Un­glück, von vnseren armen Stadt abgewendet, sonst wäre bey so grossen Sturm Wind unsere Stadt übel aussgebrennet worden, unser lieber Herr Gott verschone vnser ferner nach seiner grossenBarmherzigkeit, vnd behüte vnss fürFeurs Noth, welche vnss gewiss den garauss machen würde, vnd lass unss ihme ferner in seinen Gnaden Schuz befohlen seyn, vnd behüete unss vor allen Unglück, so vnss an Leib vnd Seel schädlich seyn mögen, vmb der theuren Fürbitt Jesu Xsti willen amen.

Item ist auch den 23 Juny. auff den Rath-Hauss von E. E. Rath und Einer Löbl. Gem. Einhöllig geschlossen worden, wegen der Zuekünfftigen Ernd. so allbereit vorhandten, dass alle Tag von den Pürgern 150 Mann. Herr Commendant, verpflicht von seiner Milliz auch darzue zu geben 100 Mann, die täglich aussgehen solten. inss Feld, mit den Frey-Reydtern, die sollen auffss wenigste auff Befelch dess Herrn Commendanten 80 Man auch seyn. Welchen täglich die Bürgerschafft ieden mit 7 Kr. sol bezallen, das Feld vnd Schnieder zu bedeken,dasssie sicher können schneiden, iedoch sollendie Schnieder alss Mannss Person seyn. ihr Ober Gewöhr auch mit hinauss nehmen damit wen der Feind kommt, sie sich gleich zu den Bürgern und Soldaten conjungiren, vnd auff den Feind loss gehen vnd abtreiben : Ess sollen aber alle Bürger ihre Schnieder, erstlich inss Enter Feld schicken,alssauff die Übermass. Teicht vnd Sand-Aecker, Stübel vnd Langschil­ling Aeker, wie auch auff die Kalch Wegäcker, vnd angerer äcker, schneiden, alldorten sollen dieselbige die Burger vnd Soldaten vnd Frey-Reyder bewahren, wann nun dises Feld abgeschnieden worden, so greiffe man wieder ein anderss Feld an, wo das Treydt am besten Zeitig ist, vod gehet die Wacht dorthin die Schnieder zu bedeken, dass sie das liebe Traydt, auff solche Weise ohne Schaden der Gruzen, überall können abschneiden.

Den 25 Juny, ist gegen den Abend allhier angelanget, dess Bischoffen von Schimek sein Bropst und Herr Okoli-csanny, alle beede Kay. Legaten, von Wien auss mit einer Weissen Fahn, vnd hielten das Nachtmal beym Herrn Commendanten, den andern tag in der früeh, reiseten sie weg, vnd sagten auss, dass sie innerhalb 14 Tagen widerumen müssen zu Wien seyn : Er aber der Bischoff werde müssen zum Ragoczy, zue tractiren wegen dess Frieden.

Den 26 Juny, ist bey der Nacht ein Soldat auss dem Palvischen Regement durchgangen, von der Schildwacht, auff freyen Felde (den die Milliz hielte alle Nacht vor den Thören Wacht wegen der Soldaten, so ausspringen wolten), diser Perfuga aber kam an Potschj Thor an, in der Morgen Wa­che, vnd fragte ob da Creuz sey. er woll Dienst annehmen, alss man ihm aber fragte, wo er her wäre, sagte Er. Er sey von ödenburg durcbgangen, vnd sey vnter den Palvischen Regement ein Soldat gewesen, Man nahm ihm aber geschwind in Verhafft vnd liess ihn sein Lieutenam. den andern Tag darauff, vorn Potschj Thor auffhenken, neben den Fahrt Weg.

Den 29. Dito, sind bey der Nacht auff Kolmhoff ankom­men 1500 Mann, Kay. Volcker von Kapuvár herauff, darun­ter auch vill Razen und Krowaten waren, disen muste man gleich von Hauss zu Hauss Ein Leib Brod geben, in der In­nern vnd ausser Stadt : vnter dieser Milliz war der General Gräzer, alss obrist Befelchhaber.

 

Den 30 Dito darauff alss am Montag, da sind die Razen herein in die Stadt geritten, vnd haben vill Sachen ver-kaufft, welches sie vnterwegss auffen weg geraubet haben, alss dan haben ihnen auch die Pauren, auff disen Ödenburger Comitat Proviant herein schaffen müssen, futraschiren aber ritten sie auff unsre wyssen vnd Aecker vnd säumeten ein Garben Treydt nach den andern weg, darüber die Leute sehr Lamentirten, vnd haben Wier also wacker zum Schnei­den vnd Einführen schauen müssen, so gar das man auch am Fest, Mariae Heimssuchung aussgieng schneiden vnd Traydt heimführen.

 

Den 1 July, darauffhaben vnsere leute von der Stadt wacker Wein hinaussgetragen inss Lager vnd hat mancher die Halb vmb einen 7 kr. geben mancher die Bindt vmb 5 gros. manchen aber suffen die Razen den Wein auss vnd zer­schlugen ihm das geschier, vnd bekam auch noch wol eine gute Maull Taschen für die Bezallung.

 

Den 2 July, alss am Tagn Mariae Heimssuchung, da la­gerten sich die Völker gar herauff auff den Vich-Markt sie konnten aber so gar lang nicht liegen bleiben, dieweilln der Befelch kam, dass sie wiederum zu der Arme musten zum General Heyster, welcher damalss bey Wysselburg enterder Haydt lag, vnd sind auch nach diesen Tag auffgebrochen, vnd wegmarschirt.

Diessen Tagen haben auch die Ruster teutsche Völcker zur Bessazung bekommen, von vnserer Stadt hinauss 100 Mann Fuessgeher, wir aber bekammen gleich auff den Abend widerum andere davor.

Ingleichen hat man auch allhier unsere Frey-Reyder abgedanket, vnd hat vnss der Herr Commendant 170 Teutsche Reyder zu wegen bracht, darunter vill Kürissirer waren, theils Dennische vnd Bayreitische Völker die musten alle Tag aussreiten recognosciren.

 

Den 3 July, sind die Krawaten, so mit den Kaysserl.Völckern ankamen waren, nach Hauss gereisst, bey 300 Mann, sind gar gegen der Neustadt hinauff marschiret vnd von dannen hinein auff Graz, vnterwegs aber vor Graz, haben ihnen die Gruzen fürgebasset. vnd die meisten nieder gemacht.

 

Diesen Tag haben auch 5 Soldaten durch die Spicz-Ruthen lauffen müssen, dieweil sie durchgangen sind und wide-rum eigehollet worden.

 

Den 4 July,alls am Tag Ulricus,ist nachmittag zwischen 3. vnd 4 Uhr Ein schweress Wetter komen, welches so sehr geschauret, vnd vnsser ganzess Weingebürg vmb die Stadt herumb alless in Grundt erschlagen, aussgenohmen die Lang-Schilling Greysser vnd Erdburger, doch bey dem See ists schon lichtergewest, vnd hat nicht so grossen Schaden gethan, alss wie man vermeint hat. In denÖrtern aber ober der Stadt, alss Rohrba. Agendorff. vnd andere Mehr, da soll ess stein geworffen haben, wie ein 12 kr. breit. Zu Matterstorff, hat der Donner 7 Berssonen vnter einen Nussbaum erschlagen : Un­ser liber Himmlische Vater, behütt vnss nur noch . ferner vor solchen schweren Wettern, gebe vnss aber villmehr guetess gnediges vnd bequemes Gewitter, damit die lieben Früchte der Erden woll mögen wachssen, vnd zu seiner Zeit, mit freuden von vnss Eingesamlet werden mögen. Vmb Christi Willen. Amen.

 

Den 8 July, sind die Gruzen auff Forchtein ankommen, vnd von dannen gar auff das NendorfflherausserNeu­stadt. Alldorten haben sie den Neuestettern auffgepasset,vermeinten sie werden zu vnss her auff den Jahrmarkt fahren, haben aber vor diessesmal nichtss Erschnapt.

Den 9 July, sind vnsere Tragoner, sambt 100 Teutschen Fuess-Völkern, auff Creuz hinunter geritten futraschiren, allwo sie den Jurfy einen Schober Habern aussgetroschen, vnd zur Stadt herauff geführt. Wie auch etliche Fuhr Hey. Gru­zen aber waren bey 700 Mann in der Zündtendorffer ihrem Waldt gewest : vnd sind etliche (Wie die Pauren aussagten) auff die Bäume gestiegen, vnd haben geschaut auff Creuz, sich aber nicht hinein gewaget, Wie aber auff den Abend un­sere Leute nach Hauss marschirten. so ritten sie hernach auch hinein auff Creuz.

Den 12 Dito, sind 5 Gruzen auff Wolffs ankommen, wel­che vnsere Leute, so drunten beym See in Gebürg waren, ge­sehen haben, vnd darauff einen Lärmen gemacht in Weingebürg, dass die Leute alle nach Hauss lieffen.

Ingleichen so haben auch die Gruzen zwen Burger ge­fangen genohmen, nemlich den Trares vnd seinen Eydam, den Hans Ledl, dise sind hinabgangen auff Günss vmb ihre Ochsen, welche sie ihnen weggetrieben haben, alldorten fin­gen sie die Gruzen vnd führtenss mit auff Sarvar, allwo sie schanzen musten.

Den 13 July, haben die Gruzen gegen den Abend 20 Ochsen vor den Potschj Thor weggetrieben, so aber den Kolm-hoffern zuegehörten, vnsere Tragoner aber ritten wol waker nachj : kunten ihnenss aber nichtmehr abjagen.

Den 14 Dito darauff in der früeh vmb 6 Uhr sind wide­rum Gruzen komen, ihrer 300 Man, vnd haben den Potschy Gasslern ihre Sau vnd Gaysshalt wegetrieben : unsere Trago­ner aber kamen widerum zu langsam, vnd konten ihnens nicht abjagen. Doch aber Scharschirten sie wacker mit einander, vnd capenirten zween Gruzen, Vnter vnsern Tragonern aber ist einer geschossen worden. Wie auch der Rittmeister in Arm.

Ingleichen ist auch in Zeitungen eingeloffen, wass massen die Kay. Arme geschlagen soll haben, mit den Churfürst in Bayren, samt den Franzosen, vnd wie zugleich auff der Wahlstadt tod bliben waren auff des Franzosen seiten über 1600 Mann, auff der Kay. seiten aber biss gegen 8000 Vndsolten die Kaysserl. des Churfürsten aus Bayernseine Adolery völlig bekommen haben, Gott segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen vnd seze ihm zum Seegen immer vnd Ewiglich.

 

Hierbey ist auch zu merken, dass Nämlichen die Herrn vier vnd Zwanziger in der Vorstadt auch haben müssen auff die Wacht ziehen in der Vorstatt zum Thören, die Ursach war disess, dieweil vill Burger bey der Nacht sich nicht wolten guberniren lassen durch ihre Vorgesetzte Officier, dero-wegen so mußten die Herrn Vier vnd Zwanziger aufziehen; alss Commendanten der Bürgerschafft zu Commanddiren vnd zugleich Acht haben auff ihr Officier.

Ingleichen ist widerumen Eine fröhliche Zeitung Eingeloffen, wassmassen die Kay. Arme, samt den Auxiliar Volkern den Bayrfürsten solten Erschlagen haben 800 Man, worüber, man dan alhier bey vnss den 20 July, das Te Deum laudamus gessungen, vnd gegen den Abend, vmb 5 Uhr die Stuck 3 mal vmb vnd vmb loss gebrennt, die Kaysser. Milliz aber ist widerum vor das Thor hinauss mit Zwey Böllern, vnd alldor­ten auff den Lindtssberg 3 mal auch Salve geben.

 

Den 22 July, alss am Tag Mariae Magdalenae, haben die Gruzen den Margaredern ihr Vieh weggetriben, Ein Gruz aber, der von Papa war. Nahmens Sándor László, hat sich in ihren Wald venitten, welchen sie ertapeten, vnd führten ihm darauff gebundtener, auff Eisenstadt, die weillen er ihnen verspro­chen, das Viech alles wider zu restutiren : Er wurde aber den 24 Dito darauff herein in vnsre Stadt bracht inss Gefängnüss.

Den 23 July, sind widerum gegen den Abend die Razen an vnsre Stadt kommen, samt villen Teutschen, so in allen bey 800 Mann waren, von der Heydt herein, welchen man gleich von Hauss zu llauss 1 Laib Brod geben muste, Gem. Statt aber muste ihnen Fleisch, Wein vnd Hey hinauss schiken, den 24 Dito aber vmb Mitternacht sind sie wide­rum wek.

 

Den 25 July, am Tag Jacobj, sind vnsere Landgutscher, samt etlichen Bürgers leuten hinab gefahren mit ihren Wägen auff Kolmhoff, alldorten den Kolmhoffnern ihr Treydt herauffzu führen unterdessen aber so kamen die Gruzen auff sie an, vnd jageten Zwen Landgutschern ihre Ross weg den Nimmer aber vnd seinen Knecht führeten sie gebuntener mit ihnen, die andern Bürgersleute aber waren gleichwol noch glücklich mit ihrem Vieh nach Hausskamen, den andern Tag ist des Ki­mer Knecht nach Hauss kommen, sagte aber auss, dass die Gruzen von seinen Herrn 200 fl. rantionirnus Geld begerten. Die Gruzen aber streiffeten gar gegen Graz hinein, in der Steirmarkt bekamen auch eine Ziemliehe Beydte, wie Tyrranisch sie aber mit den Leuten gehaust haben, ist nicht zu beschreiben, in massen sie ja die leute zu Mäterstorff in der Steyrmark, in der Kirchen alle nieder gesäbelt vnd sie selbsten in lauter Blut waden musten, die Schnieder auff den felde haueten sie auch nieder, theilss zogen (sic) sie auss mutter nakent; welches zu erbarmen ist.

 

Den 28 July, in der Früeh kamen widerumen die Gru­zen, vnd lagerten sich in dess Langen seinen Baumgartt, her­ober den Pozman, vnsere Tragoner aber alss sie vor das Potschj Thor auff die Schildwacht ritten, ihrer Vier aber re-cognosciren, Treibten sie gleich die Gruzen, welche waker Salve vnter sie gaben, vnd Zween Tragonner gleich er­schossen, darauff jageten sie die Schildwach herein, vnd be­kamen abermalss noch ein Tragonner gefangen, auff dem Vieh markt aber beym Potschj Thor erschossen sie erst des Herrn Görg Krämer seinen Knecht, die Leute aber so widerum von Weingarten heimer lauffen wollten, sprengeten sie mit den Pferden über Hauffen, zerhaketen auch vill, vnd mancher woll ein weil darvon sagen wird können.

 

Den 29 July, gegen den Abend vmb 6 Uhr haben die Gruzen widrumen den Bürgerssleuten biss 40 Ochsen wegge­trieben, auss den Langenzeiller Graben, beym Münich-Bründl vnd haben auch gleich den alten Sailler erschossen, dieweillen Er immerzu nach seinen Ochsen geloffen, vnd gesagt, wo mein Viech ist, da will ich auch seyn.

 

Hierbey ist zu merken, dass die Rabauer hinüber sind in Sibenbürgen vnd die Siebenbürger herüber in die Rabau, vnd haben dise Siebenbürger Harkau vnd Eckenmarkt ge­plündert.

Der Churfürst in Bayren aber bekomt waker Schlaeg, inmassen er seine Völker schon alle auss Regenspurg heraussgenommen, vnd gehen die Engeländer vnd Holländer stark auff Münichen zu, Gott continuire noch ferner vnd segne Ihro May. gerechte Waffen, stürze aber hingegen alle dero feinde so ihm nach seinem Thron streben.

Denn 2 Augusty, haben die Gruzen bey der Nettlischen Müll den Herrn Egydj Prissomann Zween Ochsen weggetrieben, wie auch einen Wolffser Zween.

 

Den 4 Augusty : alss an einen Montag, haben die Gruzen vmb Mittag umb 11 Uhr biss 50 stück Viech, so ober der Stadt war ober der Ziegel Wyssen, weg getrieben auff Wandorffvnsere Reiter aber waren geschwind nachj : vnd habenihnenss widerum abgejaget. vnd zugleich den Gruzen ihren Lieutenampt Köpfft, einen von Ross herabgeschossen, zween haben sie gefangen herein gebracht, Einen so ihr Quartier Meister war, haben sie geschossen in Fuess,kein Hieb ist aber nicht Eingangen in ihm, den andern haben sie in Neubiergen gefangen, ist ihm aber nichtss geschehen, dieweil er Ein Krawat war, vnd vmlängst von Gruzen gefangen worden.

 

Den 6 Augustj : alss am Tag Verklärung Christi : ist gegen 2. vnd 3 Vhr Nachmittag, ein so schweress Schaur wetter kommen, welchess die Löwer vnd das Unter-gebürg. beym See herumb alless erschlagen.

Den 10 Augustj : ist allhier angelanget, der Graff Porcy, mit 80 Man fuessgeher, Er der Graff ist einlogiret worden in Braunischen Hauss in der Statt.

Den 12 Augustj : sind gegen dien Abend widerum Gru­zen beym Löwer Baumgarten herauss gewirht (?) vnd vnsern Burgerssleuten 35 Ochssen weggetrieben, vnsere Tragoner aber haben ihnenss bey Wandorff widerum abgejagt, vnd zu­rück bracht, dess Unger Hiesel seinen Knecht aber haben diese Gruzen geschossen, worüber er in Zweyen tagen ge­storben, Ein Zimmerman aber, alss den M. Michel, haben sie gefangen genohmen vnd hätten ihmevnsere Reuter auch woll noch befreyet, aber die Eckenmarcker haben zuvor den Schlag Baum in ihren Markt zuegemacht, damit vnsere Tragoner nicht durch kunten.

Diesen Tag sind zu Märterstoroff 3 Häuser abgebrunen. das feur aber ist beym Schmiedt auss kommen.

Den 19 Augustj, haben sich widerum Gruzen sehen las­sen auff den Potschj draussen, vnsery Reiter waren woll ge­schwind nachj, wie auch etliche Bürgersleut, welche aber alle Zerstreiet ritten : vnd auff die Gruzen noch kein Acht hatten, solche sich aber schon in Zaussicht verschloffen hatten, vnd immer zu wacker herauss schussen, biss sie lezlich heraus fiellen vnd vnsere leut umbringeten, vnd gleich den Mayern, fleischhakern in der Schlipergassen erhauet, wie auch einen Tragoner, einen Reiter aber haben si das rechte Aug aussgeschossen. die andern Tragoner aber Scharschirten dapffer darauff, biss sie die Gruzen Zersprengeten, vnd ihren Kapitäny sambt noch zweyen anderen erschossen, 12 aber sollen blessirt seyn worden, haben die Pauren ausgesagt.

Diesen 19 Augusty : ist die erfreuliche Zeitung ankommen, wie nemlich Gott der Allmächtige vnsserss allergnedig-sten Kays, vnd Herrn, gerechte Waffen, widerum mit einen so herrlichen Sieg beglückseeliget, hat, dergleichen er schon lange Jahre in Reich nicht gehabt, wider den Franzosen, in dem die Kayserl. vnd hohe Alliirte Arme, dem Feind biss ge­gen 25000 Mann niedergemacht, da sie doch biss auff die mitte fortan in Wasser haben steheen müssen, biss man end­lich den sumpffigen Orth mit ferschinen aussgefillet, ha­ben auch zugleich biss 12000 Man zu Krigssgefangene be­kommen vnd extra dess Franzosen seinen Generalissimum, den Tallard, samt seinen Sohn vnd Eydam, samt 100 Officier, des Bayr fürsten seinen Feldobristen aber erschossen, ihme aber auch durch das Wang plessiret, zugleich auch 50 Metallene schwere stuck, mit der ganzen Adollerie, aber vnserer selten aber sind blieben biss 3000 todt vnd plessirte. Bey dieser Schlacht commandirte der Prinz Eugeny, auss Savoyen vnd der Fürst Marleburg der Hohen Allirten Arme Generalissi­mus : Worüber den 27 Augustj darauff allhier in allen Kir­chen, so wol bey vns Evang. alss Cathol. eine Dank Pretig gehalten vnd das Te Deum laudamus gesungen worden, vnd gegen den Abend auff den Basteyen alle Stuck 3 mal los ge­brennt worden; Gott der allmechtige segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen, vnd stürze alle dero Feinde : so ihme nach seiner Cron trachten Erhalte vnss aber auch Zugleich vnter seiner glückseeligen Regierung in guten Fried vnd Wolstandt.

Dieweillen nun den General Heyster mit der Kay. Arme auff Sarvar angelanget, sind die Gruzen gleich fort, worüber den 20 Aug. alss am tag Johannis Enthauptung vill Österrei­cher hinunter geritten inss Lager, welchen aber die Gruzischen Bauren in den Ujkirer Waldt auffgepasset, vnd vill todt geschossen, vnd plessirt, haben auch dismal den Kroissbekerischen Fleischhaker erschossen, welchen man hernach zu Schüzen herober Nemesker begraben.

Den 31 Augustj : ist allhier angelanget, der Fürst von Herverstein, welcher hinunter reisen sollte zum Arme, an statt des General Heyster, welches auch geschehen den 2 Septem­ber vnd haben ihme vnsere Frey Reidter müssen confoyrn gar hinab inss Lager.

Nunmehr ist die Kaysserl. Arme auff Papa angezogen, vnd denselben Orth, völlig ausgeplündert, vnd darnach ab­gebrennt, die Razen aber haben vill Volk davon nieder gemacht.

In diesen Monath September ist das Armostitium zwi­schen den Kaysserlich. vnd Gruzen gemachet worden, wie lang ess aber wären wird, weiss man nicht. Gott gebe nur den hohen Potentaten glückliche Anschläge zum Frieden vnd ist dissmal der Syrmay, welcher mit den Ragoczy gefangen worden, von Ihro Majestätt hinunter geschikt worden mit der letzten Resolution zum Gruzen.

 

Ebenermassen ist auch in Zeitungen eingeloffen, wie nemlich die Beyrischen vnd Französischen Völker nunmehr auch Passau vnd Ulm verlassen hätten. Zugleich auch von den Bayrischen Völkern 3000 Mann Übergängen solten seyn zum Kaysserl. die Kay. Arme aber beschüsset annoch hart Landau.

Ingleichen so hat auch der General Heyster, auft den Rebze Bodten, allen Ungern das Gewöhr lassen wegnehmen, vnd solchess zu vnss nach Ödenburg führen lassen.

 

Ferner so ist auch in Zeitungen eingeloffen, wass massen die Kayserl. Arme Trier eingenommen solte haben, der Bayrfürst aber sey in Niederland ganz nach Brissl, vnd habe seiner Gemahlin die Regierung übergeben; Sie aber hat solche Ihro May; übergeben, samt den ganzen Land, München aber hat der Kayser ihr nach gelassen vor sich vnd ihre Prinzen, vnd nicht mehr alss 300 Man zur Quarnison behalten, die übrigen Völker sind vnter die Kayserl. Arme gestossen worden.

Den 23 Novemb. hat der Fürst Ragoczy, Gruzischer Obrister Feldherr, die importante Vestung Neuheussl ange­fangen zu beschissen mit 25 halben Kartaunen, wie auch vill Bomben, vnd solche in etlichen Tagen Erobert, vnd mit Gruzischen Dalpatschen stark besezet.

Den 25 Novemb. alss am tag Catharinae, ist allhier vnser Herr Commendant Baron von Blumberg ausgebrochen, vnd wegmarschiert, mit 200 Mann, an seiner stat aber ist her kommen, der Hauptmann Kemmerding, vnd haben wir iezt nur 200 Man in der Stadt zur Quarnison.

 

Den 2 December ist allhier in Zeitung eingeloffen, wass massen die Kay. vnd Allirte Arme Landau eingenohmen solte haben, wie auch Darmbach vnd seyn auss diser festung nicht mehr alss 1500 Franzosen aussgezogen, da ihrer doch bey 7000 Man darinen gelegen : Worüber man alhier in allen Kirchen das Te Deum laudamus gesungen, vnd die stuk vmb vnd vmb auff den Basteynen 3 mal loss gebrennt, Gott der allerhöchste segne noch ferner Ihro May. gerechte Waffen vnd seze ihm zum Seegen immer vnd ewiglich, vnss allen aber woll er geben den lieben Frieden, vmb seinest Nahmenss Ehre willen, Amen.

 

Finis coronat Opus.