fig01Vor zwei Jahren waren schon Agendorfer Jugendliche in Berlin, die Fahrt war derart erfolgreich, dass sie nun in diesem Jahre wiederholt wurde. Pfarrer Michael Heinrich und vier weitere Erwachsene durften mit 14 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren Berlin unsicher machen.

Zweck der Reise war nicht (nur) Vergnügen, Action und Shopping, sondern das Kennenlernen anderer Religionen und Mitmachen und Mitfeiern ihrer Gottesdienste. Auch sollte den Kids die Scheu vor der Großstadt, vor dem Fremden genommen werden. Andere Menschen, andere Kulturen und Gebräuche sollten ihre Toleranzbereitschaft dem Anderen gegenüber fördern.

Also starteten wir diese fünf Tage mit viel Hoffnung, Optimismus und auch Idealismus. Bereit, alles Neue, Fremde anzunehmen, sich damit auseinanderzusetzen, begannen wir jeden Morgen neu. Manchmal in kleine Gruppen aufgeteilt, manchmal als geschlossene Gruppe auftretend, erkundeten nun die Agendorfer Berlin.

Untergebracht waren wir im Gemeindehaus der evangelischen Advent-Zachäus-Gemeinde, die uns ja schon vor zwei Jahren als Standort zur Verfügung gestellt wurde. Frühstück, Kochen und Abendandachten fanden hier statt. Jeden Morgen pünktlich um sechs Uhr stand die Frühstückstruppe, bestehend aus Dori, Nikki und Dalma, auf der Matte. Um halb acht Uhr war der große Tisch im Gemeinschaftsraum gedeckt, Kaffee, heißes Wasser für Tee, frische „Schrippen", wie die Semmeln in Berlin heißen, Wurst, Käse und Obst standen zum Verzehr bereit.

Um 9 Uhr wurde zur Eroberung der Stadt gestartet. Alles zu erzählen, würde den Rahmen dieser Seite sprengen! Daher nur allgemein ein kurzer Überblick. Besucht wurden Bernauer Straße (Mauer-Gedenkstätte), Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Holocaust-Gedenkstätte, Potsdamer Platz mit Sony-Zentrum. Der betäubende Duft der Lindenbäume beim Bummel Unter den Linden wird noch lange in Erinnerung bleiben.

Gottesdienste durften wir im Hindutempel mitfeiern, wir besuchten eine Moschee und den Freitag-Abend-Gottesdienst (Shabat-Beginn) in der Synagoge. Der Berliner Dom wurde nur von außen bewundert, die Marienkirche beeindruckte vor allem durch das mittelalterliche Fresko „Totentanz"! Im Nikolaiviertel wurde ein Blick in die Kirche geworfen.

Michael, Ildiko, Gabi und Csaba hatten es leicht, die Gruppe zusammen zu halten und aufnahmebereit für alles Gebotene zu halten. Im Stasi-Museum jedoch konnte man merken, dass diese Epoche, der Geheimdienst einer Diktatur, den Jugendlichen nicht mehr allzuviel zu sagen hatte. Manche schüttelten die Köpfe über all diese Dinge, die damals passiert waren. Es war für für sie nicht mehr vorstellbar, Spitzeldienste für irgendwelche Ämter zu leisten. Ein gutes Zeichen!?

Der letzte Abend war als Grillabend gedacht, das Wetter spielte mit und so fanden sich neben der ungarischen Gruppe auch Mitglieder der Kirchengemeinde zur gemeinschaftlichen Fete zusammen. Alt und Jung - es wurde ein gutes, gelungenes Fest. Dóri Brenner sang zwei ungarische Volkslieder, es wurde getanzt und um 10 Uhr abends war dann Schluß. Zu erwähnen ist noch Imré Virágh mit seiner Tochter Réka, die diese ganze Gruppe mit dem Bus hin und auch wieder gut nach Hause brachten. Sie waren unsere Gäste, machten viele unserer Exkursionen mit, aber auch auf eigene Faust erkundeten sie so manches Museum.
Ja, es war eine schöne Reise, so mancher der Teilnehmer träumt schon von einer neuen Reise – vielleicht wieder in zwei Jahren?

                      

fig02   fig03   fig04   fig05   fig06   fig07   fig08   fig09   fig10   fig11   fig12   fig13   fig14   fig15   fig16   fig17   fig18   fig19   fig20