Gegenreformation und Türken. Loipersbach im 18. Jahrhundert
Im Jahre 1670 nahm man die Magnatenverschwörung zum Vorwand, um alle evangelischen Pfarrer und Lehrer Ungarns insgesamt für Hochverräter zu erklären. Sie mussten sich ihrer Ämter unwürdig erklären, wurden vertrieben, eingekerkert und sogar als Galeerensträflinge verschleppt. Die Stadt Ödenburg weigerte sich anfangs, die evangelischen Pfarrer zu entlassen, musste schließlich aber doch nachgeben und hohe Strafen zahlen. Da die Stadt das hohe Strafgeld von 2000 Gulden nicht aufbringen konnte oder wollte, musste sie die beiden Dörfer Klingenbach und Loipersbach an die Hofkammer verpfänden.Der Bischof von Raab, Georg Szechenyi, einer der eifrigsten Gegenreformatoren, hinterlegte die Pfandsumme bei der Hofkammer und kam so in den Besitz der beiden Dörfer. Szechenyi wollte offenbar an Loipersbach, das ja noch immer ein Zentrum für die Evangelischen der Umgebung war, ein Exempel statuieren. Pfarrer Fomann wurde nach Pressburg vor Gericht zitiert, konnte aber wegen einer schweren Krankheit diesem Befehl nicht Folge leisten.