Das 19. Jahrhundert
a) Die schnelle Entwicklung der Gemeinde.
Auffallend war der Bevölkerungszuwachs, der weit über dem Landesdurchschnitt lag. Von 1816 bis 1900 stieg die Bevölkerungszahl von 820 auf 1.578. Dieses grosse Wachstum wurde durch eine überdurchschnittliche Vermehrung verursacht. Die klein angelegte Einwanderung kam mehr den Katholiken zugute. Die Gesamtfläche der Gemeinde betrug knapp 900 Katastraljoch. Davon waren 240 Joch Wald und 600 Joch Anbaufläche. Das Land war zu zerstückelt, es bot der wachsenden Bevölkerung keine Arbeitsmöglichkeit und Lebensunterhalt. Die Gemeinde zeigte äußerlich weiterhin den Charakter eines Dorfes, aber ihre soziale Struktur änderte sich. In der ursprünglichen Agrargemeinde fanden wir am Ende des Jahrhunderts nur noch 30 - 35 Bauern und dreimal so viel Kleinhäusler. Der Großteil der Bevölkerung arbeitete in den Ödenburger Fabriken und in der Brennberger Kohlengrube. Außerdem fanden viele im Handwerk und Handel eine Anstellung. Nachdem der ursprüngliche Dorfcharakter verlorengegangen war, aber der ordnende Verwaltungsapparat der Stadt fehlte, glich Wandorf mehr und mehr den übelbeleumdeten Vorstädten.