- Könnten Sie etwas zu Ihrer Person sagen?
- Auf wessen Initiative, wann bzw. mit welchem Zweck wurde die Homepage www.oederburgerland.de gestartet?
- Wie ist der Aufbau der Homepage?
- Gibt es einen Leitartikel? Welche Themen werden da angesprochen?
- Welche Rubriken erscheinen auf dieser Homepage und wer sind die Verfasser?
- Wie kommen Sie zu den Nachrichten in Ödenburg? Haben Sie Kontaktpersonen, die über bestimmte Ereignisse in und um Ödenburg berichten? Wer sind diese Personen?
- Wieviele Leser hat die Homepage?
- Haben Sie Rückmeldungen von den Lesern, in welchen Ländern es gelesen wird?
- Haben Sie früher diese Nachrichten in einer gedruckten Form veröffentlicht?
- Aus welchen Quellen wird die Homepage und die Arbeit der Redaktion finanziert?
- Sprache der Homepage: nur deutsch oder manchmal zweisprachig?
- Hochdeutsch oder auch Mundart? Was erscheint eventuell in Mundart?
- Welcher Redakteur schreibt über welche Themen?
- Wie ist das Echo auf die Homepage?
- Haben Sie auch schon Kritik bekommen? Wenn ja, warum?
- Was denken Sie, warum hat so eine Homepage neben den in Ungarn erscheinenden Landeszeitungen (Neue Zeitung, Sonntagsblatt) Existenzberechtigung?
- Inwieweit trägt oederburgerland zur Stärkung der Identität der Ungarndeutschen bei?
Mein Name ist Claudia Söder, ich lebe in Deutschland in der Nähe von Stuttgart. Meine Eltern sind in Wandorf (Sopronbánfalva), Ungarn geboren – genauso alle meine Vorfahren – und wurden 1946 aus Ungarn vertrieben. Ich betreibe die Webseite www.oedenburgerland.de
Ich bin lange nach der Vertreibung aus der alten Heimat in der "neuen Heimat" geboren. Mein ganzes bisheriges Leben jedoch hat mich die "alte Heimat", das was alle meine Verwandten immer als "dahoam" bezeichneten, nicht losgelassen.
Meine Eltern haben die Traditionen und Werte ihrer Herkunft immer hochgehalten, mir wurde vieles überliefert und nahegebracht und so bin ich in dem Bewusstsein groß geworden, dass es nicht selbstverständlich ist, in seiner angestammten Heimat aufwachsen zu können.
Im Jahr 2002 habe ich begonnen, die Informationen die ich von meinen Eltern und Verwandten von Kind an gehört habe, auf einer Webseite zu publizieren. Einziger Zweck war, dass dieses Wissen nicht verloren geht und von anderen Interessierten auf der ganzen Welt abgerufen werden kann.
Das Wissen um unsere Wurzeln, um das Leben unserer Vorfahren - es darf nicht in Vergessenheit geraten und ich möchte mit www.oedenburgerland.de dazu beitragen, dass es auch den Generationen, die nach mir kommen, immer erhalten bleibt.
Anfangs ging es bei www.oedenburgerland.de nur darum, die Geschichte des Heimatortes meiner Eltern, also Wandorf/Sopronbánfalva aufzuschreiben und somit zu konservieren. Mittlerweile hat sich aber unser Interessengebiet ausgedehnt auf weitere ehemalige Stadtdörfer von Ödenburg sowie auf Ödenburg selbst und die Webseite www.oedenburgerland.de ist mittlerweile ein Begriff geworden für Menschen aus Ungarn, Österreich, Deutschland, den USA und Australien, die sich mit ihrer Herkunft beschäftigen.
Die Webseite ist untergliedert in vier Hauptpunkte:
• Allgemeines
• Ödenburg
• Stadtdörfer
• Vertreibung
Unter den jeweiligen Hauptpunkten sind diverse Unterpunkte zu finden.
Einen direkten Leitartikel gibt es nicht. Bestimmendes Thema der Seite ist aber das Leben der Vertriebenen vor der Vertreibung und die Vertreibung selbst.
Bei www.oedenburgerland.de handelt es sich vorrangig um die historische Aufarbeitung der Geschichte der Deutschen in Westungarn, bezogen auf Wandorf/Sopronbánfalva, Agendorf/Ágfalva und Harkau/Harka. Darüber, wie sie ins Land gekommen sind, warum sie ins Land kamen, wie sie gelebt und gearbeitet haben, welche Bräuche sie gepflegt haben, etc. Das Zeitleiste reicht dabei vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.
Ein außergewöhnliches und meines Wissens nach einmaliges Projekt sind die Dorfpläne von Agendorf und Wandorf, auf denen man nachverfolgen kann welche Person im Jahr 1946 in welchem Haus und in welcher Straße gelebt hat und an welchen Ort diese Person nach der Vertreibung gekommen ist. Im Hintergrund dieses Projektes – also nicht öffentlich – läuft auch eine große Datenbank die sich mit Ahnenforschung beschäftigt.
Dazu schreiben wir über Aktuelles aus Ödenburg und den ehemaligen Stadtdörfern, versuchen dabei die Beziehung zwischen den Vertriebenen in aller Welt und den Zuhause-gebliebenen zu stärken und zu erhalten.
Bei den geschichtlichen Artikeln sind die Autoren in der Hauptsache Zeitzeugen, die uns ihre bereits vor langer Zeit veröffentlichten Heimatbücher als Grundlage zur Verfügung gestellt haben (Andreas Schindler: Harkau, mein Heimatdorf; Hans Degendorfer + Matthias Ziegler: Wandorf, Edmund Scholz: Agendorf, etc.). Alle diese Autoren sind schon verstorben und haben uns mit diesen Aufzeichnungen einen Schatz hinterlassen, den wir auf unseren Seiten pflegen.
Das Autoren-Team für www.oedenburgerland.de besteht aus mehreren Köpfen, wobei es keine eindeutige Zuordnung gibt wer welche Artikel schreibt. Jedem steht offen, das zu schreiben, was ihn im Moment bewegt.
Zuständig für die technische Umsetzung, die Programmierung, etc. ist mein Mann Thorsten, der viele Stunden darin investiert um diese Seiten am Laufen zu halten.
Es ist nicht die Intension von www.oedenburgerland.de aktuelle Ereignisse aus Ödenburg und Umgebung zeitnah zu thematisieren und aufzubereiten. Dazu verweisen wir auf die aktuellen Tageszeitungen.
Neuigkeiten von denen wir glauben dass sie für die Vertriebenen die jetzt in den verschiedensten Ländern der Welt leben interessant sein könnten, publizieren wir natürlich auf unseren Seiten. Die Informationen erhalten wir manchmal von Freunden unserer Seite, von Bekannten oder aber auch von Veranstaltern. Oftmals sind wir auch selbst vor Ort um zu recherchieren und Artikel zu schreiben.
Jahr | Besucher (gerundet) | Anzahl der Besuche |
2011 | 21.000 | 40.000 |
2012 | 34.000 | 71.000 |
2013 | 34.000 | 69.000 |
2014 | 45.000 | 92.000 |
2015 | 50.000 | 97.000 |
2016 | 79.000 | 140.000 |
2017 | 79.000 | 144.000 |
Die Besucher der Seite kommen überwiegend aus Deutschland, Ungarn und Österreich. Wir haben aber auch Besucher aus Australien, der Schweiz, aus den USA und aus weiteren EU-Staaten.
Wir sind in stetem Kontakt (meist per Mail) mit vielen Lesern, erhalten auch immer wieder Rückmeldungen von unseren Besuchern. Der überwiegende Teil der Leser hat Wurzeln im oedenburgerland und interessiert sich dafür, woher seine Vorfahren kamen und wie sie gelebt haben, ist oft auch auf der Suche nach noch lebenden Verwandten.
Nein.
www.oedenburgerland.de ist ein rein privates Projekt und wird auch von mir privat finanziert. Es gibt keine Zuschüsse, wir schalten auch keine Werbung und wollen dies auch zukünftig nicht, da wir unabhängig und frei in unseren Entscheidungen bleiben möchten.
Die Homepage selbst ist überwiegend in deutscher Sprache. Manche Veranstaltungshinweise etc. erscheinen auch auf ungarisch. Auf Anfrage haben wir auch schon Artikel für englischsprachige Leser übersetzt.
Überwiegend Hochdeutsch. Jedoch gibt es auch Seiten und Artikel in Mundart (z.B. Gedichte, Poesie oder Brauchtum)
Es gibt keine angestellten Redakteure bei uns, da die Seiten eine rein private Angelegenheit sind. Haupt-Redakteur bin ich selbst, Vor-Ort haben wir einen ehrenamtlichen „Reporter” der uns oftmals aktuelle Artikel liefert, ansonsten nehmen wir immer wieder gerne Artikel von Gastautoren an.
Wir bekommen viele Zuschriften von Menschen aus aller Welt die Informationen auf unseren Seiten finden. Die Menschen sind sehr froh und dankbar, eine solche Möglichkeit zu finden und sich ein umfassendes Bild über die Geschichte des oedenburgeralndes machen zu können.
Wir selbst haben über unsere Seiten schon vielflältige Kontakte knüpfen können zu Menschen die im oedenburgerland leben, aber auch zu Menschen die in anderen Ländern der Welt wohnen. Wir empfinden diese Seiten als Brücke zwischen den Menschen, als Verbindung.
Im Moment (Frühjahr 2016) organisieren wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde in Agendorf eine Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Vertreibung. Ca. 100 unserer Leser haben sich verbindlich angemeldet und werden mit dem Bus von Deutschland nach Ungarn fahren um an dieser Gedenkfeier teilzunehmen. Diese Verbundenheit mit der alten Heimat freut uns, damit haben wir unser Ziel mehr als erreicht.
Fundierte Kritik ist bei uns bisher in all den Jahren noch nicht eingegangen.
www.oedenburgerland.de ist eine deutsche Seite und will den in Ungarn erscheinenden Landeszeitungen keinerlei Konkurrenz machen. Uns geht es darum, die ganz spezielle Vergangenheit der Deutschen in Westungarn aufzubereiten, Brücken zu bauen, gegenseitiges Kennenlernen und aufeinanderzugehen zu fördern. Wir sind keine tagesaktuelle Seite, wir sind keine Journalisten, wir verdienen kein Geld mit unserem Angebot.
Die Ungarndeutschen die vertrieben wurden fühlen sich in der jetzigen Generation nicht mehr als Ungarndeutsche – sie sind voll integriert, in Deutschland (oder in anderen Ländern) geboren. Allerdings suchen sie nach den Wurzeln ihrer Vorfahren. Und an dieser Stelle greift unsere Seite. Hier finden sie alle Informationen von heute an bis zurück ins Mittelalter. Hier finden sie auch einen Ansprechpartner, können Bilder anschauen vom Elternhaus oder vom Haus der Großeltern, können nachlesen wie das Leben früher war, können auch Fragen stellen.