fig10 fig15Am Samstag den 16.4.2016 fanden sich in der evangelischen Kirche zu Agendorf sehr viele Menschen zusammen um gemeinsam an den Tag im Jahr 1946 zu gedenken, der das Leben des Dorfes von heute auf morgen veränderte – eingepfercht in Güterwaggons, mit nur wenigen Habseligkeiten und ohne Wissen um das Ziel, ohne Wissen darum, wohin die Reise ging, mussten rund 1.200 deutschstämmige Menschen ihren geliebten Heimatdort Agendorf verlassen (die  ungarischen Waggonlisten sind auf unserer Seite zu finden). 

Zum 70. Male jährte sich das denkwürdige Ereignis in diesem Jahr. Man sollte meinen, nach 70 Jahren wären die traurigen Ereignisse in Vergessenheit geraten – aber alle die am 16. April 2016 in Agendorf waren, wurde eines Besseren belehrt.

In der evangelischen Kirche zu Agendorf fanden sich mehr als 350 Menschen ein um an einer Gedenkfeier anlässlich der Vertreibung der Deutschen aus Agendorf vor 70 Jahren teilzunehmen. Zuvor war – unter ebenfalls großer Anteilnahme – ein Gedenkstein am Bahnhof eingeweiht worden, der an die dort abgegangenen Transporte der Vertriebenen erinnern soll. Initiiert wurde diese Feier von der evangelischen Kirchengemeinde Agendorf, organisiert wurde die Veranstaltung schlussendlich von der Gemeinde Agendorf, der deutschen Selbstverwaltung vor Ort und dem Team von www.oedenburgerland.de

Rund 100 Vertriebene welche jetzt in Deutschland leben (Raum Mosbach und Raum Schwäbisch Gmünd) hatten sich – in zwei Busse verteilt - ebenfalls auf den Weg nach Agendorf gemacht, um gemeinsam mit den in Agendorf zurückgebliebenen, sowie mit Besuchern aus den umliegenden Gemeinden, der zweisprachigen Gedenkfeier beizuwohnen. Die feierliche Stunde in der evangelischen Kirche war sehr ergreifend, der evangelische Bischof, Dr. Tamás Fabiny war eigens zu diesem Anlass gekommen um die Predigt zu halten, der Agendorfer Gesangsverein Morgenröte unterstütze die Feierstunde mit alten deutschen Liedern und um die lange zurückliegenden Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen, wurde in der Kirche ein Film vorgeführt der die Vertreibung der Deutschen und deren Schicksal nochmals visuell veranschaulichte. Im Anschluß an den Gottesdienst wurden vor der Kirche, am Vertreibungsdenkmal Kränze niedergelegt.

Einweihung des Gedenksteines in Agendorf

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Einige Videosequenzen aus dem Gedenkgottesdienst in der Agendorfer Kirche

 

Begrüssung in der Agendorfer Kirche durch Pfarrerin Eszter Heinrichs.

 

Agendorfer Chor Morgenröte: A sunniges Platzl.

 

Predigt von Bischof Dr. Tamás Fabiny.

 

Agendorfer Chor Morgenröte. 

 

   

Film über die Vertreibung aus Agendorf (zur Verfügung gestellt von der ev. Kirchengemeinde Agendorf und Wandorf).

 

 

Die evangelische Kirchengemeinde Agendorf lud die ergriffenen Gäste im Anschluss zu einem Imbiss ins evangelische Gemeindehaus ein. Die Agendorfer hatten ein sehr liebevolles Kuchenbuffet aufgebaut – viele fleißige Helfer hatten gebacken - Gulaschsuppe wurde angeboten und so konnten die Gäste sich nochmal in Ruhe unterhalten, Kontakte knüpfen und sich wie „dahoam“ fühlen. Unser Dank geht an alle, die hier mitgeholfen haben!

Eine rundum gelungene Veranstaltung die uns gezeigt hat, dass Geschichte auch nach 70 Jahren noch lebendig sein kann und dass Wurzeln auch durch Vertreibung nicht verloren gehen. Bei dieser Feier wurde der Satz geprägt:

„Heimat bedeutet Reichtum für die Seele.
Besonders reich sind die, die eine zweite Heimat gefunden haben“

 

Gedenkfeier in der evangelischen Agendorfer Kirche

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 Eure Claudia