Von der römisch-katholischen Schule besitzen wir nur vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts an sichere Angaben.

Wenn die im Kloster ansässigen Paulinermönche für die deutsche Bevölkerung eine Schule unterhalten hätten, müßte doch irgendeine schriftliche Aufzeichnung überliefert sein, meint der letzte katholische Schulleiter Josef Sümeghy. Oder sind die betreffenden Urkunden verlorengegangen?


Nach einer Aufzeichnung vom Jahre 1802 wurde der Paulinerorden aufgelöst, und die katholische Kirchengemeinde wurde als Filiale der Agendorfer Pfarrkirche angegliedert. Dabei war mit keinem Wort von einer Schule die Rede. Aber in der "Canonica Visitatio" von 1829 wird schon die Schule erwähnt. Demnach war ein hiesiger Pädagoge, nicht Notar, sondern nur Rektor der Schule und Organist, der seine Pflichten treu erfüllte. Er hieß Jakob Strauß und war 38 Jahre alt. Sein Einkommen bestand nicht aus Immobilien. Seine Wohnung, von der Grundherrschaft erbaut, bestand aus zwei Kammern und dem Schulraum, zu dem ein geräumiger Hof und ein Garten gehörte. In Geld erhielt er 75 fl 15 Kreuzer, von den einzelnen Ehepaaren ein Achtel Metzen Korn, von der Gemeinde 38 Reisigbündel ins Haus geliefert und von der Grundherrschaft 4 Klafter hartes Scheitholz. In der von 1873 datierten "Canonica Visitation" erfahren wir: Die Schule war bestens ausgerüstet, entsprach den neuesten Verordnungen, was vor allem dem sehr eifrigen Kantor Michael Berger zu verdanken war. Was sein Einkommen betraf: Es war etwas besser als das eines Bettlers. Die Katholiken Wandorfs hatten Glück mit ihren Lehrern Diese hatten ein schweres Leben, denn die Kirchengemeinde war klein und hatte mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Schulgebäude erhielt 1928 ein neues, geräumiges Klassenzimmer, der ältere Klassenraum hingegen war sehr ärmlich ausgerüstet.

Die Lehrer waren im Laufe der Zeit: Josef Bogner, Josef Beer, Eduard Barilich, Rudolf Burgmann, Fabian Füzy, Ladislaus Klafszky, Aurel Reintaller, Franz Schekolin, Johann Fuchs, Karola Tiefbrunner, Elisabeth Tullner Franz Horváth. Die katholische Volksschule war eine konfessionelle Schule, sie wurde von der katholischen Kirchengemeinde erhalten und wurde 1939 von 85 Alltags- und 25 Wiederholungsschülern besucht. Sie hatte 2 Lehrkräfte: Josef Sümeghy, Schulleiter und Kantor und Lehrerin Regina Klafszky.

Quelle: Wandorf - Geschichte und Entwicklung
Die Geschichte und Entwicklung eines ehemaligen Stadtdorfes Ödenburgs
Hans Degendorfer, Matthias Ziegler (1991)