fig05Der Titel ist mit einem Fragezeichen versehen, da es die "eine" Wandorfer Tracht nicht geben kann. Jede Tracht ist einem Wandel unterworfen und wird im Detail immer wieder weiterentwickelt. Daher ist es nur möglich aufzuzeigen, wie die Tracht im Laufe der Zeit immer mal wieder ausgesehen hat. Leider ist die Quellenlage sehr dürftig und wird erst nach der Jahrhundertwende von 1900 mit wenigen Schwarz-Weiß Bildern untermauert.

                        

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Im Wandorf Buch von Hans Degendorfer und Matthias Ziegler ist die Tracht verbal beschrieben worden, dort heisst es über die Tracht der Mädels, die sie zum Kiritog trugen:

"... Sie trugen Kittel aus Tuch oder Seide, die in allen möglichen Farben glänzten, der eine hellgrün, der andere blau, der dritte vielleicht gelb. Die Kittel trug man sehr lang, doch mußten die schönen Spitzen des Unterrocks sichtbar sein. War das nicht der Fall, so war Sie "gschlampat aoglegt". Auch das Samtleibchen mit seinen silbernen Schnüren und Knöpfen mußte gut anliegen. Es muß eine Qual gewesen sein, den ganzen Tag hindurch dieses Geschnürtsein auszuhalten. Oft kam es vor, daß ein Mädchen während des Tanzes ohnmächtig wurde. Um den Hals trugen die "Buaschdiran" farbige gestickte Halstücher, auf die sie sehr stolz waren, denn je nach Qualität zeigten sie den Reichtum des Vaters an. Schöne Schürzen und "Laomaschn" vervollständigten die Kleidung. Die Maschen waren schön verziert und mit dem aus Goldfäden gestickten Monogramm versehen.
An der Schürze, die aus Atlas bestand und mit Seidenspitzen und Seideneinsatz versehen war, durfte auch der Namenszug nicht fehlen. Sehr stolz waren die Wandorfer Mädel auf ihre blauen oder grünen "Zipfelstrimpf" und auf ihre schwarzen Samtschuhe, die mit verschiedenem Zierat geschmückt waren. In die Hand gehörte noch ein ausgenähtes "Schneiztiachl", in die ondolierten Haare vergoldete Haarnadeln und auf der rechten Seite das "Buaschbischl", damit es jedermann sehen konnte."

Um einen Vergleich zu ziehen, sind Fotos aktueller Trachten von den Chören des oedenburgerlandes ebenfalls abgebildet:

                        

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Detailierte Fotos konnten von einer gut erhaltenen Tracht gezeigt werden, die uns freundlicherweise Magdi Gritsch für die Fotos zur Verfügung gestellt hat.

                        

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