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Wir gedenken heute Elisabeth Ludwig, geborene Peischl, die am 20.1.2022 im Alter von 95 Jahren, verstorben ist.
Elisabeth ist als zweite Tochter von Josef Peischl und Susanna geborene Wetzer 1926 in Wandorf geboren. Die Familie lebte in der Mühlgasse 7 in Wandorf, wo Elisabeth gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern eine arme, aber glückliche Kindheit erlebte. In Wandorf erlernte Elisabeth den Beruf der Schneiderin, eine Kollegin von ihr in der Schneiderei war Katharina Dorner, von der sie ab und an erzählt hat.
Im Jahr 1946, als Elisabeth 20 Jahre alt war, wurde Sie mit den meisten Verwandten und Freunden aus Wandorf vertrieben. Ihre Freundin, Katharina Dorner, blieb zurück - die Freundschaft wurde jäh unterbrochen.
Mit nur wenig Gepäck wurde Elisabeth gemeinsam mit ihrer Familie in einen Viehwaggon verladen und musste die Heimat für immer verlassen - ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Eine schwere Zeit begann. Die Zugfahrt endete nach vielen Tagen Fahrt in Neckarzimmern, wo Elisabeth mit Eltern und Geschwistern fürs Erste in einem Lager für Flüchtlinge unterkam.
Das Leben musste weitergehen, in einem fremden Land, ohne Hab und Gut. Elisabeth fing quasi bei Null wieder an, es war schwer, den fremden Dialekt der Menschen zu verstehen. Dazu kam, dass Deutschland hungerte nach dem Krieg, es herrschte Wohnungsnot und die Flüchtlinge aus dem fremden Ungarn wurden skeptisch beäugt von den Einheimischen. Da wird Elisabeth sicher einiges erlebt haben!
Elisabeth kämpfte sich durch, fasste Fuß in Deutschland, fand Arbeit und schaute nach vorn. Im Jahr 1952 hat sie geheiratet, einen jungen Mann aus der Mosbacher Gegend und gründete mit ihm eine Familie. Über 50 Jahre war sie verheiratet, zog zwei Kinder groß - und dachte oft an die verlorene Heimat in Ungarn.
Ihren Mann Edmund verlor Sie im Jahr 2003.
Zum Zeichen der Verbundenheit werden in der Heimatgemeinde Wandorf zum Zeitpunkt der Beerdigung von Elisabeth die Glocken läuten und viele Gedanken werden sie auf ihrem letzten Weg begleiten.
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