mosaik p144Die Feuerwehr wurde im Jahre 1890 gegründet. Im Gründungsjahr hatten sie zwei Spritzen mit einem Walzendurchmesser von 80 – 100 mm, einen 60 m langen Schlauch mit zwei Paar Schlauchschrauben, fünf Feuerhacken, 20 Gabeln und Schaufeln.
Der erste bekannte Leiter war der ev. Schuldirektor Ludwig Purth. Die Gründungsmitglieder sind unbekannt. Von der Gemeinde erhalten sie seit 1900 eine Unterstützung, die sie seitdem regelmäßig bekommen. Aus dem Jahre 1905 stammt die erste handbetriebene Spritze. In der Schmiede von Michael Marx wurde die erste Zeugkammer eingerichtet. Später, im Jahre 1922, wurde das selbständige Spritzenhaus gebaut.

Im Jahre 1911 war Ferdinand Steiner, im Jahre 1928 Rudolf Wödl der Feuerwehrhauptmann. Die außerordentliche Generalversammlung der Agendorfer Freiwilligen Feuerwehr am 26.09.1938 hatte das folgende Thema: Die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr und die Annahme der neuen Satzung.

 

Namensliste der Offiziere und Mitglieder der Agendorfer Freiwilligen Feuerwehr

 

Name Beruf Rang
Josef Nagy Notar Vorsitzender
Michael Siegl Richter Mitvorsitzender
Paul Wödl Maurer Sekretär
Michael Pieler Kleinrichter Kassierer
Franz Hofer der Ältere Korbflechter Kontrolleur
Rudolf Wödl Dipl. Lehrer, Kaufmann Hauptmann
Matthias Steiger Dreher stellv. Hauptmann
Michael Marx Schmied Gerätewart
Hans Grasl Maurer Feuerwehrmann
Michael Grössing Bauer Feuerwehrmann
Michael Gritsch Bauer Feuerwehrmann
Georg Hammer Maurer Feuerwehrmann
Hans Hofer Maurer Feuerwehrmann
Michael Huber Maurer Feuerwehrmann
Franz Hofer der Jüngere Korbflechter Feuerwehrmann
Andreas Marx Schmied Feuerwehrmann
Michael Sommer Bauer Feuerwehrmann
hans Sik Eisenbahner Feuerwehrmann
Matthias Steiner Schmied Feuerwehrmann
Paul Schranz Maurer Feuerwehrmann
Andreas Schelly Maurer Feuerwehrmann
Hans Schmidt Zimmermann Feuerwehrmann
hans Trimmel Dachdecker Feuerwehrmann
Hans Ziegler Maurer Feuerwehrmann
Paul Sack Bauer Feuerwehrmann

 

In der Zwischenkriegszeit fand ein regelmäßiges Treffen der Feuerwehrmänner von Agendorf und Loipersbach statt. Im Falle einer Feuerbrunst wurde gegenseitig geholfen. Diese Kontakte wurden durch die Errichtung der Grenzsperre nach dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Im Jahre 1946, zur Zeit der Aussiedlung, mussten 90% der Feuerwehrmänner ihre Heimat verlassen. In dieser Zeit gab es mehrere Grossbrände, diese serienmäßigen Brandstiftungen wurden den deutschen Bewohnern zugeschoben. Später wurde geklärt, dass diese Taten nicht von den deutschen Bewohnern, sondern von dem schon früher hier hergezogenen Anton Thoma und seinen Kameraden begangen wurden.

 

Quelle: Agendorfer Mosaik
Andreas Böhm (1991)