Um die Jahrhundertwedne 1700 erlebte das Klaster seine Blütezeit, da die gymasiumswürdigen Schüler der Jesuiten in Ödenburg als Novizen für die philosophischen Fäöcher zu den Pauliner Professoren nach Wandorf in das hiesige Ordenshaus überstellt wurden.
 
Zur Zeit des Kuruzen-Aufstandes verstanden es die Patres, im guten Einvernehmen mit den herumstreifenden Kurzen zu leben. Dies wurde von den Wandorfern mißverstanden, sie bezeichtigten die Pauliner, mit den Kuruzen gemeinsame Sache zu machen, wodurch dann die städtische Bürgerwehr am 20. März 1704 das Kloster uner Beschuß nahm, in das Kloster eindrang, vieles raubte und das Vieh wegtrieb.
 
Selbst der militärische Befehlshaber wähnte diesen Angriff als falsch, machte seine Meldung nach Wien, worauf der Prior, Andreas Weinacht, vom Kanzleramt aufgefordert wurde, sämtliche Täter zu melden. Nachdem die geraubten Gegenstände und fast alles Vieh zurückgegeben wurde, machte der Prior um des liebens Friedens willen keine weitere Meldung an das Kanzleramt. Mehr Ärger hatte die Stadt mit dem Orden, da die Pauliner, in ihrem unterhalb des Klosters liegenden Maierhof, ganzjährig ihren Wein ausschenkten.
 
Bereits 1713 beschwerte sich der damalige Bürgermeister Sebastian Dobner deswegen beim Komitat; 1734 kam diese Schankangelegenheit nochmals vor den Komitatsrichterstuhl, wo Prior Michael Stabel den Weinausschank mit der Feststellung, dass am Ostermontag, sowie am Tag der Wiederauffindung des heiligen Kreuzes, wo in Wandorf das Kirchweihfest gefeiert wird, die große Volksmasse nicht wegen des Ortes sondern wegen der vielen Wunderbilder hierher kamen, somit der Orden auch das Recht zur Bewirtung habe.
 
Da aber die Stadt nicht nachließ mit ihrer Beschwerde, sah sich der Erzbischof der Paulaner, Emmerich Esterházy, gezwungen, den Prior Radowán abzulösen und ebenso mit dem Weinausschank nach den vorgeschriebenen Gesetzen weiterhin zu verfahren.
 
Quelle: "Das religiöse Leben in Ödenburg und Umgebung in der Zeit von 1480-1780"
von Michael Böhm