Als Mensch bin ich ein Deutscher,
Als Bürger ein Magyar;
wir sprachen, sangen träumten deutsch,
weil es die Muttersprache war.

 

 
Als Kinder, wenn wir spielten,
war uns die Sprach egal;
wir stritten und rauften uns,
versöhnten uns auch wieder mal.
 
Mir ist, in diesen Jahren
hatt ich kein Sprachproblem,
Doch als ich in der Schulbank saß,
wars oftmals schwer und unbequem.
 
Da lernt ich schreiben, lesen
in Landessprache nur;
die Mundart war nicht fein genug,
galt nur am Schulhof und im Flur.
 
Als Jüngling und als Frieer,
mit Mädchen Hand in Hand,
da braucht man keine Worte nicht,
die Sprache gilt in jedem Land.
 
Zwei Sprachen sprech ich heute,
mal Deutsch, mal Ungarisch;
wenns eilig oder hitzig wird,
ists oft ein lustig Wortgemisch.
 
Die eine zum Erzählen,
die zweite Sprach im Amt;
sollts einmal nicht ganz richtig sein,
so helft! und spottet nicht, verdammt!
 
Als Bürger bin ich Ungar,
als Mensch, so wie ich war;
ich leb mit beiden Sprachen zwar,
doch kann ich eine besser, klar.
 
Franz Zeltner, Brennberg