Ödenburger Schanze (404 mal 250 m) hat die ovale Form der römerzeitlichen Stadt, sie war an die Innenseite der römischen Stadtmauer angebaut. Sie war etwa 7 bis 8 m hoch. Nach Schätzungen der Archäologen wurden etwa 16 500 m³ Holz und 53 500 m³ Füllmaterial (Erde, Schutt) für den Bau verwendet. Die Holzkammern, 8 bis 9 Reihen, wurden aus roh behauenen Fichten- und Eichenstämmen mit einer durchschnittlichen Länge von 1,5 bis 2 m gezimmert und dann mit Material aus der Umgebung (Siedlungsabfälle aus der Stadt und Erde aus dem Stadtgraben) aufgefüllt. Nach innen zu fielen die einzelnen Holzkammerreihen treppenförmig ab. An der Innenseite waren wahrscheinlich Holzblockhäuser angebaut. Die beiden Toranlagen aus der Römerzeit wurden ebenfalls in die Befestigung einbezogen. Später hat man dann den Stadtturm auf einem der römerzeitlichen Tortürme errichtet. Die Befestigungsanlage ist, vermutlich während einer Belagerung, von innen her ausgebrannt.
Die „Gespansburg“ wird im Bereich des Komitatshauses vermutet. Ein großes Gebäude darf man sich freilich darunter nicht vorstellen. Es wird in der Bauweise wohl kaum von den übrigen Blockhäusern, die man für die damalige Zeit nachwies, abgewichen haben. Die Burgbesatzung, die jobagiones castri, waren wohl Freie aus der „waffentragenden Mittelschicht“ (Gömöri) mit einem maior exercitus an der Spitze. Sie waren wohl immer mehrheitlich magyarischer Herkunft, obwohl später auch unter den Burgjobagionen deutsche Namen vorkommen. Sie haben vermutlich auch in der Burg gelebt. Der Fund eines Sporns weist darauf hin. In der Burg gab es Blockhäuser, die als Wohnungen, aber auch als Ställe und Magazine dienten. In der St. Georgsgasse wurden die Überreste von vier Holzhäusern und ein Backofen gefunden, unter der Synagoge wurde ein Fachwerkhaus aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Im südlichen Teil des Lagers, um den heutigen Ursulinerinnenplatz, wird ein Salzlager vermutet (die Heiligenkreuzer Abtei hat schon 1233 eine königliche Erlaubnis für den freien Salzhandel in Ödenburg).
Dass diese magyarische Befestigungsanlage nach dem ersten Gespan, der hier eingesetzt wurde, Suprun geheißen haben soll, ist frei erfunden. Möglich wäre dies allerdings, denn es gibt einige Beispiele für die Ableitung ungarischer Burgnamen vom Personennamen des ersten Burggrafen. Die Ableitung der magyarischen Bezeichnung (Suprun oder ähnlich) ist bis heute nicht überzeugend gelungen. In der „Bilderchronik“ wird zum Jahr 1071 im Zusammenhang mit einer Schlacht bei Belgrad von der Soproner Truppe gesprochen. Diese Chronik wurde aber wesentlich später verfasst. Um 1125 wird in der Chronik des Alfred von Aachen im Zusammenhang mit dem Kreuzzug von 1096 von einem „Castellum Cyperion“ gesprochen. Die Bezeichnung „Suprun“ ist jedenfalls erst für das Jahr 1156 in einer Urkunde König Gezas II. urkundlich gesichert („in comitatu Supruniensi“). Die älteste Urkunde des Ödenburger Stadtarchivs aus dem Jahre 1162 erwähnt die Burgbewohner (in Supruniensi castri). Um einiges älter ist der Beweis für das Fortleben der deutschen Bezeichnung Ödenburg. In den Nieder-Altaicher Annalen wird über das Schicksal des Bischofs Günther von Bamberg berichtet, der auf der Rückreise von einer Pilgerfahrt in das Heilige Land im Jahre 1065 in Ödenburg starb („...pervenit ad urbem quae Deserta Civitas nuncupatur“).
Sehr interessant ist die Frage, ob und wie weit die magyarische Burgbesatzung von anderen Zuwanderern aus dem Osten begleitet und ergänzt wurde. Die heutige Forschung spricht von den vier „Dörfern“ des Dienstvolkes: Halász, Kovács, Udvarnok, Lövér. In Analogie zu anderen Komitatszentren ist vom Vorhandensein solcher Siedlungen auszugehen. Allerdings fehlen für einen Ort der Schützen (Lövér) alle Beweise und die Ableitung des Flurnamens Löver aus dem Deutschen ist wahrscheinlicher. Udvarnok und Halász werden urkundlich erst 1269 erwähnt, Kovácsi, der „Ort der Schmiede“ am Spittelbach 1268 (Koachi ... que fuit fabrorum castri supruniensis).
Am interessantesten ist dabei die Siedlung der Schmiede. In der Umgebung der Stadt gab es, was die Archäologie eindrucksvoll beweist, ein florierendes Eisengewerbe. Nach der ersten Blütezeit der Eisengewinnung in der Hallstattzeit dürfte im Frühmittelalter erneut ein großer Aufschwung stattgefunden haben. So ähnlich wie in der Umgebung von Oberpullendorf wurde auch bei Kolnhof (Kopháza) Eisenerz abgebaut. Dort befindet sich ein großes Pingenfeld (Pinge = Erzgrube). Dazu kommen Erzlager, Schmelzöfen und Schmiedewerkstätten um die Stadt. Auf den Potzmannäckern wurden 1992 vier Eisenschmelzöfen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts ausgegraben. Eine weitere Anlage mit zwei Schmelzöfen lag am Krebsenbach. Aus dem 11. Jahrhundert stammen drei Eisenwerkstätten in Röjtökmuzsaj, 20 km südöstlich von Ödenburg.