Nur ein paar Worte ...
Die deutsche Version der Erklärungstafelngenügen, um Menschen auf ein besonderes Ereignis in der ungarisch/deutschen Geschichte aufmerksam zu machen. Aus diesem Gedankengang heraus wurde die Idee geboren, dem Vertreibungsdenkmal in der Ödenburger Kirchengasse „Ergänzungstafeln“ in deutsch, englisch und ungarisch hinzuzufügen.
 
tafeln_02Natürlich nicht sang- und klanglos, sondern das Ereignis wurde mit Festreden und einem Festgottesdienst begangen. Der Chor aus Wandorf sang in der Kirche (evangelische Kirche in Sopron), die Agendorfer Musikkapelle unter Janos Fohner spielte im Anschluß an den Festgottesdienst vor dem Denkmal.  

Den Festgottesdienst hielten die Pfarrer Balazs Mesterházy, Sandor Gabnai und Volker Menke. Zahlreiche Besucher gaben dem Ereignis den würdigen Rahmen.

tafeln_05Magdalena Krisch, die Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung in Sopron, hielt eine bemerkenswerte Rede. Sie begründete die Anbringung der Hinweistafeln mit tiefgehenden Worten.
„Haben wir vielleicht zu wenig gesprochen darüber, haben wir unsere Nachkommen zu wenig auf alles, was damals geschah, hingewiesen? Scheinbar, denn viele Menschen fragen uns heute: Was ist da eigentlich gemeint mit diesem Denkmal? Und dann muß ich es erklären, ich muß etwas erklären, von dem ich dachte, dass es die anderen, die fremden Menschen, ebenfalls so genau wissen wie ich. Und muß erkennen, dass es oft schon der Jugend, den Enkeln der damals Betroffenen, nichts mehr sagt.“

tafeln_03tafeln_04Ja, man kann da nur betroffen zuhören, man ist ja selbst immer der Meinung gewesen, dass ALLLE Menschen hier in der Region wissen: Damals wurden zigtausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, nur weil sie sich zu etwas bekannten, worauf sie stolz waren und es für sie selbstverständlich ist, dass sie sich dazu bekennen. Auf ihre deutsche Abstammung, ihre Bräuche, Sitten und ihre Kultur.  

Soll das alles jetzt, 65 Jahre nach der Vertreibung, wirklich und wahrhaftig untergehen. Still, unauffällig, aber dafür umso nachhaltiger! Oder soll es bewahrt bleiben, die deutschen Dialekte, die deutsche Sprache und Kultur, bewahrt von den Nachkommen eines arbeitssamen, staatstreuen Volkes.

tafeln_06Es soll nie vergessen werden, dass es möglich war, das Menschen anderen Menschen das Bitterste und Schmerzvollste antaten, was nur möglich war: ihnen ihre heißgeliebte Heimat zu nehmen, sie brutal daraus zu vertreiben. Damit es nie vergessen wird, dafür steht dieses Denkmal, dafür sind die Zusatztafeln angebracht. Denn Ungarn kann stolz sein auf seine vielfältige Kultur, seine bunte Vielfalt der Nationalitäten, die in der ungarischen Nation vereint sind. Sie haben hier einen Schatz, den sie bewahren und pflegen sollten!


Euer rasender Reporter