Persönliches
Pfarrer Bruno Foltin war der Sohn des Gießereiingenieurs Paul Foltin und hatte am 14. April 1916 in Mährisch-Ostrau (Böhmen) das Licht der Welt erblickt.
 

Er war ein Jahr alt, als der Vater nach Ungarn einwanderte und in einer Gießerei der Waggonfabrik in Raab (Györ) eine Anstellung fand. Hier wuchs er auf, besuchte die Volks- und Realschule. und legte im Juni 1934 das Abitur ab. Auf der Theologischen Fakultät in Ödenburg bestand er am 2. Februar 1939 das Rigorosum und wurde am 10. Februar in Raab von Bischof Adalbert Kapi zum Geistlichen ordiniert.
 
Am 1. Januar 1941 schickte ihn der Bischof nach Borjád (Komitat Baranya). Die Gemeinde war eine starke Filialgemeinde der Muttergemeinde Magyarboly. Sein Auftrag war, die Filiale in eine selbständige Muttergemeinde umzuwandeln. Durch die Kriegswirren aber konnte dieser Plan nicht verwirklicht werden. 1942 wechselte Pfarrvikar Foltin auf die inzwischen vakant gewordene Pfarrstelle Magyarboly über, zunächst als Pfarrverweser, dann als Stelleninhaber. Nach zehnjähriger Tätigkeit wurde er dann mit Wirkung vom 1. Januar 1952 nach Wandorf berufen, wo er am 27. Januar durch Herrn Senior Hanzmann in sein Amt eingeführt wurde.
 

Die Zeit von 1952-1960
 

1. Pfarrer Pröhles Abgang - Pfarrerwechsel
Pfarrer Karl Pröhle verabschiedete sich in der für den 13. Januar 1952 anberaumten Hauptversammlung von der Gemeinde, teilte aber gleichzeitig mit, dass er, da er in Budapest noch keine Wohnung gefunden hatte, auch weiterhin im Pfarrhaus mit der Familie Foltin zusammen wohnen müsse.
 
Mit dem Pfarrerwechsel kam erneut eine Neubelebung in das Gemeindeleben: Die Gottesdienste fanden pünktlich statt, ebenso die deutsch- und ungarischen Bibelstunden und die Mädchenkreise.
 

2. Anschaffung von Kircheninventar
Noch in der Zeit Pfarrer Pröhles begann man, aus den früheren Schulbänken geschmackvolle Kirchenbänke zu fabrizieren, die der Presbyter Friedrich Steinwenger dann braun beizte und lackierte. Die Ödenburger Tischler-Genossenschaft übernahm die Anfertigung der noch von Pfarrer Pröhle entworfenen Utensilien, wie Altar, Kanzel und Pfarrerbank. Der Kauf- preis der am 13. August gelieferten Kircheneinrichtung betrug 6986 Forint. Inzwischen begannen die Verhandlungen mit dem Kirchenmaler Georg Ruzicskay zwecks Anfertigung eines Altarbildes. Da aber der verlangte Preis für die Gemeinde unerschwinglich war und die Skizze nicht den Gefallen des Presbyteriums fand, nahm man Abstand davon. Zwecks Anschaffung eines Altars war die Gemeinde gezwungen, bei der Diözese eine Anleihe in Höhe von 7000 Ft. aufzunehmen und um Stundung zu bitten. Im Auftrag des Presbyteriums nahm Pfarrer Foltin mit dem Kirchenmaler Koloman Tichy die Verhandlung auf. Von den drei angefertigten Skizzen entschied sich die Gemeinde für die, deren Thema der 7. Vers im 1. Kapitel des 1. Johannisbriefes war: "So wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Die erste Skizze erfuhr noch mehrere Änderungen bis zur Fertigstellung des Bildes.
 

3. Wirtschaftsgebäude für den Pfarrer geplant
Im Juni 1952 fasste das Presbyterium den Beschluss, dass auf dem Grundstück des Pfarrhauses ein Wirtschaftsgebäude errichtet werden solle, da es der neue Pfarrer mit Ehefrau, 5 Kindern und Schwiegereltern benötige. Sein Geflügel war in einem provisorischen Käfig, das Schwein im Schweinestall des Gottlieb Münnich, auf der anderen Seite der Straße, untergebracht. Trotz der Zustimmung konnte der Beschluss nicht ausgeführt werden, weil keine finanziellen Mittel vorhanden waren. Die Pfarrerfamilie war deshalb gezwungen, von dem mitgebrachten Holz und Brettern einen provisorischen Koben zu zimmern.
 

4. Gottesdienstordnung
Die Gottesdienste wurden nach herkömmlicher Ordnung gehalten: Sonntagvormittag um 9 Uhr der ungarische, nachmittags um 2 Uhr der i deutsche Gottesdienst. An Doppelfeiertagen fand der deutsche Gottesdienst ausnahmsweise am 2. Tag um 9 Uhr statt, am Kirchweihfest ebenso um 9 Uhr mit Austeilung des Heiligen Abendmahls. Da die deutschsprachigen Gemeindeglieder nach alter Tradition nüchtern zum Tisch des Herrn kamen, konnte man ihnen das Fasten bis Nachmittag nicht zumuten. Das Beheizen des Kirchenraumes im Winter für kleinere Veranstaltungen wie Bibelstunden, Mädchenkreise, Konfirmandenstunden war schwierig zu bewerkstelligen. Deshalb kam bald der Gedanke auf, wie man einen kleineren Raum schaffen könne, der leichter beheizbar wäre. Da kam man auf die Idee, den Platz unter der Empore (Chor) mit Latten- rahmen abzugrenzen, diesen mit Sackleinwand zu bespannen und mit weißem Packpapier zu bekleben. Diese so gewonnene Wand konnte man sonntags leicht wegnehmen, bei Gebrauch wieder anbringen. So wurde ein brauchbarer kleiner Raum geschaffen, der auch in der kalten Jahrszeit beheizbar war.

5. Abschaffung der Kirchensteuer - freiwillige Spenden
 
Am 14. Juni 1953 wurde auf der Presbyterial-Sitzung auf Anordnung der oberen Kirchenbehörde beschlossen, dass die auf Einkommen und Paargeld basierende Besteuerung abgeschafft und die Gemeindeglieder gebeten werden, auf freiwilliger Basis zu den Unterhaltungskosten der Kirchengemeinde beizutragen.
 

6. Der Kirchenraum wird eingerichtet
Im August 1953 stand die Gemeinde vor einer großen Arbeit - der Turm, dessen Außenwände sich in einem sehr schlechten Zustande befanden, musste renoviert werden. Am 28. November 1953 war dann das Altarbild fertig. Pfarrer Foltin reiste nach Budapest, übernahm das Gemälde, half beim Verpacken und beförderte es mit einem Lastwagen zum Bahnhof, wo es als Frachtware aufgegeben wurde. Ferdinand Kerti (Schwenk) steuerte zur Erstellung eines geeigneten Rahmens Eichenholz bei.>/div>
 
Zu der vollständigen Kircheneinrichtung fehlte nurmehr der Taufstein. Im Gegensatz zu früheren Vorstellungen beschloss nun das Presbyterium, dass derselbe nicht aus Stein, sondern der einheitlichen Harmonie halber aus Holz gefertigt werden solle. So erhielt der Tischler Eugen Kiss im Dezember den Auftrag, denselben nach der von Pfarrer Foltin gezeichneten Skizze anzufertigen. Nachdem dann auch der Taufstein fertig war, konnte die ganze Einrichtung geweiht werden. Bischof Ludwig Vetö versprach, diesen Dienst zu übernehmen, doch 3 Tage vorher musste er wegen Terminschwierigkeiten absagen. Im letzten Moment konnte noch Senior Karl Németh einspringen und die Einweihung vornehmen. Für die Gemeinde war es ein großer Tag! Aus dem ehemaligen Klassenraum war eine richtige Kirche geworden! Auch die erste Altardecke war noch zur Zeit fertig geworden. Nach und nach wurden sämtliche Altardecken in den liturgischen Farben angeschafft: die schwarze Decke nach dem Muster der Agendorfer Kirche, die lila plante Frau Dr. Schulek, die weiße, grüne und rote nach Plänen von Pfarrer Foltin. Den schwarzen Samt stiftete Frau Sümeghy, den roten die Lehrerin Frau Pocsubay (Erzsi neni) und den weißen Stoff spendeten ausgesiedelte Gemeindeglieder. Die Decken wurden von Frau Foltin und von Andreas Lagler angefertigt.
 
Der Kirchenmaler Koloman Tichy verlangte für das Altarbild 2000 Ft. Da bei der Sammlung 3000 Ft. zusammengekommen waren und das Bild all- gemeine Anerkennung fand, beschloss das Presbyterium dahingehend, die gesamte Summe dem Maler zu überlassen.
 

7. Gemeindeleben
Der schon früher ins Leben gerufene Singchor konnte bei der Einweihungsfeier die Anwesenden mit seinen Liedern erfreuen. Im Mai 1954 kam auch eine Flötengruppe zustande, wobei der bekannte Musikprofessor Zoltan Gárdonyi Hilfestellung bot. Leider löste sich diese Gruppe nach anderthalb Jahren und einigen Auftritten wieder auf.

 
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Pfarrer Bruno Foltin mit seinen Konfirmanden im Jahre 1960

 
Etwas verspätet, am 7. Mai, besuchte der Sekretär des Gustav-Adolf- Vereins Paul Gennrich die Gemeinde. Er übergab das Geschenk des Vereins, eine gewebte grüne Altardecke mit dem dazugehörigen Kanzelbehang. Aus diesem Anlas gab's eine kleine Feier, wobei auch der den Gast begleitende Bischof Ludwig Vetö anwesend war.
 
Im Februar 1954 begannen die sogenannten "Löwer-Bibelstunden", die im Diakonissen-Erholungsheim in der Zerge-Straße abgehalten wurden. Diese waren für diejenigen gedacht, die in der Nähe wohnten und mit den Diakonissen Verbindung pflegten.
 

8. Wirtschaftsgebäude für den Pfarrer
Im Jahre 1955 wurde dann auch das schon früher geplante Wirtschaftsgebäude auf dem Pfarrgrundstück errichtet, wobei ein Ziegenstall, ein Hühnerstall und ein Schweinekoben entstanden. Nach Erhalt der Baugenehmigung wurden die Arbeiten im Laufe des Sommers in Gemeinschaftsarbeit ausgeführt. Die Bargeldausgaben für Material betrugen 4500 Forint.
 
Im Januar 1956 erhöhte die Gemeinde die monatliche Orts-Dotation von 80 Ft. auf jährliche 2400 Ft.
 

9. Pfarrer Foltin soll auch Wolfs übernehmen
Nachdem der Bischof den Wolfser Pfarrer Adalbert Teleki nach Oroshliza versetzt hatte, beauftragte er gleichzeitig Pfarrer Foltin mit der Betreuung dieser verwaisten Gemeinde. Wolfs, das durch die Aussiedlung sehr geschwächt war, konnte aus eigener Kraft keinen eigenen Pfarrer erhalten. So sollte es Wandorf angeschlossen werden. Auf der Presbyterial-Sitzung vom 22. Juli wurde schon beschlossen, dass man Wolfs als Filiale gegen Entrichtung von monatlich 200 Ft. Bargeld und jährlichen 2 Hektoliter Wein annimmt. Der Beschluss konnte schließlich nicht ausgeführt werden, da Pfarrvikar Johann Gyeliczky vom Bischof den Auftrag bekam, Wolfs zu betreuen.
 
In diesem Jahre wurde das Scheckkonto der Gemeinde von Budapest nach Ödenburg verlegt, so dass die Auszüge schneller bei uns ankamen und manche Angelegenheit persönlich erledigt werden konnte.
 

10. Der Aufstand gegen die kommunistische Diktatur
Ein erschütterndes Ereignis für die Gemeinde bedeutete der am 23. Oktober 1956 in Budapest ausgebrochene Aufstand gegen die kommunistische Diktatur. Leider wurde derselbe von sowjetischen Truppen, die rapide die kriegswichtigen Punkte besetzten, am 4. November niedergeschlagen. Eine Massenflucht in nie gesehener Höhe setzte ein, Hunderte und Tausende wälzten sich in zwei Wellen durch unser Gebiet. Vor allem junge Leute aus dem ganzen Lande versuchten, sich nach Österreich durchzuschlagen. Auch die Gemeinde Wandorf wurde von der Strömung erfasst. Wer ausgesiedelte Geschwister, Eltern oder Kinder im Westen hatte, machte sich auf den Weg, um zu ihnen zu gelangen. Es war in diesen Tagen eine Kleinigkeit, da die österreichische Grenze wochenlang geöffnet war. Sie wurde erst Mitte November erneut geschlossen. Einige Flüchtlinge kamen mehrmals zurück und schleppten immer wieder neue Sachen über die Grenze. Für die Gemeinde bedeutete dies, dass von den 560 Seelen nur 414 übrig blieben. Auch die Kirchendienerin Frau Böhm, die lange Jahre hindurch treu ihren Dienst versehen hatte, verließ in ihren alten Tagen die Heimat. Der Singchor der Gemeinde löste sich auf, da die "Säulen" des Vereins das Land verließen. Seither gab es nie mehr einen beständigen Chor, nur bei größeren Feierlichkeiten traten Sänger gelegentlich auf.
 

11. Verschiedene Kirchenbeamte werden gewählt
Bei der im Jahre 1957 anstehenden Bischofswahl gab das Presbyterium sein Votum auf Zoltan Tur6czy ab. Ebenso wählte es Rudolf Weltler zum Senior und Dr. Aladar Wels zum Diözesan-Inspektor.
 
Am 12. Mai 1957 legte Heinrich Rejtö, der lange Jahre hindurch Kurator (Kirchenvater) der Gemeinde gewesen war, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger wählte man am 16. Mai den Samuel Kalbantner, der aber schon am 28. Juni, vor seiner Amtseinführung, plötzlich an Herzversagen verstarb. Nach alter Tradition übernahm jetzt vorübergehend der älteste Presbyter das Amt des Kurators. Doch am 24. April 1960 konnte durch die Wahl des Samuel Graf das verwaiste Amt besetzt werden.
 
Am 18.-20. August 1957 fanden die stillen Tage der Gemeinde statt. Wieder zeigte sich, gerade bei solchen besonderen Veranstaltungen, wie groß die unüberbrückbare Schwierigkeit war, ausgelöst durch die Zweisprachigkeit. Im Laufe des Winters 1958 wurde ein neuer Ofen im Kirchenraum aufgestellt, da der alte ausgedient hatte und kaum mehr Wärme abgab. Im Jahre 1958 erhöhte die Gemeinde erneut die örtliche Pfarrerbesoldung auf 550 Ft. monatlich.
 

12. Das 20jährige Bestehen der selbständigen Kirchengemeinde Wandorf
Das herausragende Ereignis des Jahres 1959 war das 20jährige Bestehen der selbständigen Kirchengemeinde Wandorf. Die Feier fand am 13. September, am Kirchweihsonntag, statt. Der Hauptreferent des Tages war der Theologieprofessor Karl Pfähle, der erste Seelsorger der Gemeinde. In seinem Vortrag über die Verselbständigung der Kirchengemeinde konnte er auf viele Einzelheiten aus dem Gedächtnis eingehen. Die selbst diese Zeit miterlebten, erinnerten sich angeregt zurück, die anderen horchten mit großem Interesse zu.
 

13. Religionsunterricht in der Schule
Im Schuljahr 1952/53 gab es noch den Religionsunterricht in der Schule. Die Gemeindeglieder damals waren fast ausnahmslos Fabrikarbeiter. Wegen der andauernden kommunistischen Agitation getrauten sich die Eltern hinfort nicht mehr, ihre Kinder zum Religionsunterricht anzumelden. So musste die religiöse Unterweisung in den sonntäglichen Kindergottesdiensten und in den Kinder-Bibelkreisen geschehen.
 

14. Kirchenrenovierung
Nachdem die Inneneinrichtung des Kirchenraumes vervollständigt war, musste an die Renovierung des Gebäudes gedacht werden. In der am 4. Dezember 1960 anberaumten Presbyterial-Sitzung wurde beschlossen, dass die Arbeiten stufenweise erledigt werden sollten, denn die Beschaffung der finanziellen Mitteln war immer schwierig. Der erste Schritt war die Erneuerung des unleserlich gewordenen Zifferblattes der Turmuhr. Nach dem Abmontieren derselben stellte sich heraus, dass die Metallblätter total verrostet waren, so dass es;. mit einem Ölanstrich nicht getan war. Nach längerer Suche fertigte eine Ödenburger Eisen-Monteur-Firma neue Zifferblätter an, die dann Michael Lebisch weiß grundierte. Nachdem dann Erwin Pratscher die schwarzen Zahlen draufmalte, kamen die Zifferblätter wieder zurück auf ihre ursprüngliche Plätze.
 

b) Die Zeit von 1961-1970
 

1. Neuer Senior
Im Mai 1963 bestätigte die Gemeinde Senior Rudolf Weltler erneut in seinem Amt.
 
Der zweite Schritt der Gebäuderenovierung war die Ausmalung des Kirchen- und des Versammlungsraumes. Konrad Baranyai erledigte dies mit einigen Helfern unentgeltlich in Gemeinschaftsarbeit.
 

2. Finanzielle Mittel für die Kirchenrenovierung
Im Oktober 1965 nahm die neugegründete Landwirtschaftliche-Facharbeiter-Bildungsschule den Gemeinderaum für monatlich 600 Ft. in Pacht. Am 23. Mai 1966 konnte Pfr. Foltin dem Presbyterium melden, dass die Gemeinde von diesem Betrag 400 Ft. zwecks Gebäuderenovierung auf ein Sparbuch abzweigen kann. Gleichzeitig konnte der Pfarrer melden, dass ihm der Direktor der Schule mitgeteilt habe, dass im Laufe des Jahres 1967 das ganze Schulgebäude renoviert werden sollte und es deshalb zweck- mäßig wäre, beide Pläne miteinander zu verknüpfen. Zur selben Zeit benachrichtigte Bischof Vetö den Pfarrer, dass die Gemeinde vom Lutherischen Weltbund im Jahre 1967 eine Beihilfe in Höhe von 17000 Ft. zwecks Gebäuderenovierung erhalten wird.
 

3. Neue Kirchenbeamte
Am 29. Mai 1966 wählte die Hauptversammlung der Gemeinde für den verstorbenen Paul Kiss den Stefan Fejer zu ihrem Schriftführer. Am 6. Mai verstarb Michael Gritsch, der 20 Jahre hindurch treu und umsichtig das Amt eines Kircheninspektors innehatte. Sein Nachfolger wurde Eugen Kummert. Ebenso stimmte die Generalversammlung, nachdem Bischof Vetö sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, für Dr. Ernst Ottlyk als dessen Nachfolger.
 

4. Der Gebäudetausch
Am 4. Juni 1967 wurde die Kirchengemeinde Wandorf von dem Stadtrat Ödenburg aufgefordert, bis zum 30. Juni 1969 ihren Eigentumsanteil am Schulgebäude renovieren zu lassen. Widrigenfalls ließe der Stadtrat auf Kosten der Eigentümer (Schule + Kirche) die Renovierung vornehmen. Das Gebäude war tatsächlich recht verfallen. Die Bauabteilung der Stadt beauftragte das Konstruktionsbüro mit der Vermessung der Arbeit und der Anfertigung eines Planes. Ein Ingenieur und 2 Mitarbeiter erledigten an Ort und Stelle die Vermessungen. Sie konstatierten, dass die Decke zwischen Parterre und Stock wegen Ermüdungserscheinungen der Konstruktion ausgewechselt werden müsse. Für die Kirchengemeinde würden so Kosten in Höhe von 200 000 Ft. entstehen. Die Mitarbeiter des Konstruktionsbüros stellten gleichzeitig auch auf dem Schulhof Vermessungen an und teilten dem gerade anwesenden Pfarrer Foltin auf dessen Frage hin mit, dass auch der Bau von 2 Schulklassen auf dem Hofe geplant sei. Diese Ereignisse brachten einen solchen Prozess in Gang, der eine große Wirkung auf das weitere Leben der Gemeinde ausüben sollte.
 
Pfarrer Foltin rief daraufhin am 11. Juni die Presbyter zu einer Sitzung zusammen und trug ihnen das eben Gehörte vor. Wenn die Schule im Hof 2 neue Schulräume erstellen wolle, sollte man dann der Bauabteilung nicht die 2 im Schulgebäude befindlichen Kirchenräume zum Kauf anbieten? Dies wäre auch für die Schule vorteilhaft gewesen, denn der Schul- hof, wo die Kinder die Pausenzeit verbrachten, war ohnehin ziemlich klein. Die Kirchengemeinde hingegen könnte mit Hilfe des Kaufpreises auf dem gemeindeeigenen Grundstück eine bescheidene eigene Kirche erstellen.
 
Schon Pfarrer Pröhle hatte seinerzeit einen Kirchbau angeregt. Nach der Zwangsaussiedlung wurden viele Gemeindeglieder, die ein größeres Haus besaßen, enteignet, und mussten in leerstehende, kleine, ja oft ganz kleine Häuser ziehen. So war in dieser Zeit die Stimmung: Wer weiß, was mit uns noch geschieht, ob wir überhaupt hier bleiben können, wem sollen wir eine Kirche bauen? Bis 1967 hatte sich die Lage dann soweit stabilisiert, dass man an einen Kirchbau denken konnte. Der Kirchengemeinde und auch den Schulbehörden war es ein ersehntes Bedürfnis, Kirche und Schule voneinander zu trennen. Der Eingang war für beide gemeinsam, so dass es oft Reibereien gab. Das Treppenhaus war hoch, und vielen alten Menschen war das Besteigen der 30 Stiegen immer schon recht schwer gefallen. Der Gang zu der Treppe führte an den offenen Aborten der Schule vorbei und während man zum Betsaal gegangen war, wirkte der Geruch unterwegs wirklich nicht andachtserregend. Im Betsaal gab es auf beiden Seiten je 4 große Fenster, die ziemlich undicht waren. Und da an manchen Feiertagen, wie Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingstmontag u. a. Schulunterricht war, wirkte sich der Lärm der Schulkinder bei den Gottesdiensten derart störend aus, dass es an das Unerträgliche grenzte. So hatte es die Gemeinde wohltuend empfunden, als man ihr anstatt eines Kaufs einen Gebäudetausch angeboten hatte. Für den Gebäudeteil der Kirchengemeinde, 1/3 Teil des evangelischen Schulhauses, sollte die Gemeinde die ehemalige katholische Schule in Tausch bekommen. Der Turm sollte abgetragen und am neuen Ort wieder aufgebaut werden.
 
Die Generalversammlung der Gemeinde hieß am 23. Juli 1967 den Tausch für gut und am 22. September konnte der Kontrakt über den Gebäudetausch beiderseits unterschrieben werden. Nachdem nun der " Tausch rechtskräftig war, konnte mit der Schuldirektorin eine Verständigung dahingehend erzielt werden, dass am 2. Oktober mit dem Umzug begonnen werden könne. Am 1. Oktober 1967 fand der letzte, der Abschiedsgottesdienst, im alten Betsaal statt. Die Gemeindeglieder nahmen ergriffen aber auch in freudevoller Erwartung am Gottesdienst teil. Was hätten wohl unsere Vorväter, die mit so viel Opferbereitschaft dieses Schulgebäude mit dem Betsaal erbaut hatten, dazu gesagt?
 

5. Bau des neuen Turmes und Einrichtung der neuen Kirche
In der darauffolgenden Woche siedelte man in die neue Kirche um. Freilich mussten vorher noch viele Arbeiten verrichtet werden, denn so schnell wird aus einer Schule keine Kirche!! Am 8. Sonntag nach Trinitatis konnte bereits Senior Rudolf Weltler die Einweihung des Kirchenraumes vornehmen.
 
Die Hauptarbeit des Jahres 1968 war die Abtragung des alten sowie der Aufbau des neuen Turmes. Am 20. und 21. April wurden die Glocken abmontiert und aus dem Turm herabgelassen. Dann wurde mit dem Ab- tragen des Turmes begonnen. Viele Gemeindeglieder halfen dabei in Gemeinschaftsarbeit. Am 17. Juni begann man das Fundament des neuen Turmes auszuheben. Die Maurerarbeiten wurden vor allem von den Kirchenvätern Samuel Graf, Gottfried Brand und Johann Horvtith verrichtet, die Putz arbeiten von Johann Reiter und Matthias Schneider aus Agendorf.
 
Am 8. Juli begann man mit dem Turmbau, am 10. Juli stellten die Zimmerleute auf dem Hof den neuen Turmhelm zusammen und am 30. Juli hatte der Turm bereits eine Höhe von 11,60 m erreicht. Die Maurer und alle Hilfskräfte konnten nun ihren herkömmlichen Festschmaus halten. Am 19. August geschah bereits die Aufstellung des Glockenstuhles und am 20. August wurden die Glocken feierlich installiert. Nachdem der Kirchenraum, die Sakristei geputzt, bemalt und die Inneneinrichtung gesäubert auf ihrem Platze stand, wurde die neue eigene Kirche am 15. September 1968 von Bischof Ernst Ottlyk eingeweiht.
 

6. Weitere Ausbauarbeiten
Eine der wichtigsten Arbeiten im Jahre 1969 war die Erneuerung des Kirchendaches, was vom 5. bis 12. August auch geschah. Auch sämtliche Türen und Fenster wurden innen und außen gestrichen, ebenso auch die Dachrinnen. Das kleine Kirchlein wurde nach und nach schöner und nahm einen würdigen Platz im Leben der Gemeinde ein. Nun musste nur noch gelöst werden, wie man bei regnerischem Wetter trockenen Fußes in die Kirche kam. Zuerst wurde von der Wandorfer Straße (Bánfalvi ut), dann am 29. September von der Ady-Endre-Straße her ein Bürgersteig aus Beton gebaut. Letzterer erhielt sogar eine Asphaltdecke.
 
Schwierigkeiten bereitete im Winter 1969/70 die Anschaffung von Brennmaterial. Die Kirchenheizung wurde dadurch gelöst, indem die Familie Stefan Stinner 16 Sack Koks der Gemeinde spendierte. Furchtbar unangenehm im Gottesdienst in dieser Zeit war das ewige Gesause der Licht-Transformatoren. Das Gemeindeglied Michael Brand half schließlich, er brachte die Trafos im Dachboden unter, und damit war diese Störung behoben. Die Kirchengemeinde Wandorf lebte damals unter ärmlichen Verhältnissen. Aus diesem Grunde begann eine Verhandlung mit den städtischen Behörden über die Stromkosten der Turmbeleuchtung. Diese leuchtet ja nicht nur den Evangelischen, sondern der ganzen politischen Gemeinde. Ergebnis der Besprechung: Die Beleuchtung der Turmuhr wurde auf die Dorfbeleuchtung umgeschaltet. Vorteil für den Pfarrer: Er brauchte nicht mehr täglich zur Kirche gehen und das Ein- und Ausschalten besorgen.
 

c) Die Zeit von 1971-1980
 

1. Aufstellung eines Zaunes und eines Kirchentores
Schließlich konnte am 29. März 1971 auch die Aufstellung des Grundstückzaunes in Angriff genommen werden. Im März war auch der von Pfarrer Foltin erstellte Plan für das Kirchentor fertig. Es brauchte nur das Material gekauft werden, die Herstellung desselben geschah in Gemeinschaftsarbeit nach und nach. Das fertige Tor konnte gestrichen am 3. September den Gemeindegliedern präsentiert werden.
 

2. Kurator Graf tritt zurück
Am 18. April 1971 gab Kurator Samuel Graf ganz überraschend das von ihm betreute Gemeindegeld und die Rechnungsbelege ab, mit der Begründung, die Sicherheit derselben nicht mehr gewährleisten zu können. Das Presbyterium bat Samuel Graf, das Amt bis zur nächsten Wahl zu behalten, Geld und Unterlagen wurden vorübergehend im Pfarramt untergebracht. Auf der Presbyterial-Sitzung am 25. Juni nominierte man den Friedrich Steinwenger zum Nachfolger, doch der bat um Vertagung der Wahl bis zu seiner in Kürze eintretenden Pensionierung. Daraufhin bat das Presbyterium den Michael Pratscher mit der provisorischen Versehung des Kuratoramtes. Auf derselben Sitzung wurden anstelle der überalter- ten Presbyter Emmerich Kiss, Hermann Kirchner, Eduard Kreisz, Frau Ladislaus Nemes, Frau Pausz, Frau Paul Pieler und Frau Scheidl nominiert. Die Hauptversammlung der Gemeinde vom 27. August bestätigte dieselben im Amt.
 

3. Ein elektrisches Läutewerk wird angeschafft
Da man im Jahre 1972 kaum mehr 3 Personen fand, die bei Beerdigungen die Glocken läuteten, beschloss man auf der Presbyterial-Sitzung am 27. August, ein elektrisches Läutewerk anzuschaffen und beauftragte den Pfarrer mit dessen Anschaffung. Pfarrer Foltin und der Installateur Michael Lebisch reisten nach Nagyveleg, betrachteten sich das von Johann Kajos konstruierte Läutewerk in Funktion und kauften dem für 2000 Ft. die Dokumentation ab. Michael Lebisch baute dann in Heimarbeit das Werk nach.
 
In der Zeit vom 24. Februar bis 4. März wurden auf dem Kirchhof verschiedene Ziersträucher gepflanzt. Und im April-Mai bekamen der Versammlungsraum und das Kirchengebäude einen weißen Anstrich. Auf der Presbyterial-Sitzung im August konnte Pfr. Foltin den Presbytern freudig mitteilen, dass am Kirchweihfest am 10. September Bischof Ernst Ottlyk persönlich die Festpredigt halten werde. Daraufhin wurde schnell ein kleiner Wandschrank für den Gemeinderaum angeschafft zwecks Aufbewahrung der Altardecken und anderen Requisiten.
 

4. Pfarrer Foltin übernimmt auch die Kirchengemeinde Wolfs
Plötzlich trat im Leben der Gemeinde eine neue Wendung ein: Pfarrer Foltin bekam den Auftrag, die Betreuung der Gemeinde Wolfs (Balf) zusätzlich zu übernehmen. Im Einvernehmen mit der dortigen Gemeindeleitung sollte jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat nachmittags um halb 4 Uhr ein Gottesdienst abgehalten werden.
 

5. Abnahme der Seelenzahl
Das Jahr 1973 verging ohne nennenswerte Ereignisse. Eine bedrückende Erscheinung im Leben der Gemeinde hingegen war das ständige Abnehmen der Seelenzahl, ausgelöst dadurch, dass die eifrigsten Mitglieder der Mädchenkreise nach Ödenburg heirateten und viele junge Leute republikflüchtig wurden. In der Gemeinde blieben überwiegend nur mehr ältere Menschen.
 

6. Glöcknerbesoldung - Kirchenreinigung
Im Januar 1974 verzog die jüngste Tochter des Pfarrers, die in den letzten Jahren die Reinigung der Kirche besorgt hatte, nach Raab. Auf der am 5. Januar anberaumten Presbyterial-Sitzung erhöhte man die Glöcknerbesoldung auf monatlich 100 Ft. und schrieb die Stelle aus, worauf sich niemand meldete. Darauf rief das Presbyterium die Frauen der Gemeinde auf, die Kirche abwechselnd wöchentlich zu reinigen. Diese Lösung hat sich bewährt, außer 3 Frauen haben alle anderen ihre "Woche" abgeleistet.
 

7. Wasserleitung - Läutewerk wird installiert
Da am 13. Februar die Wasserleitung Wandorfs mit dem städtischen Netz verbunden wurde, konnte auch die alle Augenblicke auftretende Schwierigkeit, dass der Pfarrbrunnen ohne Wasser blieb, überwunden werden.
 
In der Zeit vom 5. April bis 7. Mai wurde das elektrische Läutewerk installiert und am 12. Mai ertönte das erste Probegeläut. Und nachdem die Einrichtung fehlerlos funktionierte, fand am 26. Mai die feierliche Übergabe statt.
 

8. Ein Pkw wird angeschafft
Am 27. September hatte Pfarrer Foltin mit seinem Motorrad einen Unfall, sein rechtes Bein wurde verletzt. Daraufhin kaufte er sich auf eigene Kosten einen gebrauchten Kraftwagen (Trabant), damit die Betreuung der Gemeinde Wolfs leichter vonstatten gehen konnte. Der versprochene Dienstwagen - der Pfarrer unterzog sich inzwischen auch der Fahrprüfung ließ freilich noch immer auf sich warten. Der Ziegenstall wurde inzwischen zur Autogarage umgebaut.
 

9. Auch Nemesker von Pfarrer Foltin betreut
Vielleicht brachte gerade dieser Autokauf die Kirchenleitung auf den Gedanken, Pfarrer Foltin mit der Betreuung der nach dem Tode des Pfarrers Alexius Novak verwaisten Kirchengemeinde Nemesker zu beauftragen. Nach einer Bedenkzeit erklärte sich dieser bereit, vorübergehend als Stellvertreter zu fungieren. Pfarrer Foltin besuchte am 27. November erstmals Nemesker und vom 2. Dezember an hielt er dort regelmäßig die Gottesdienste.
 

10. Neuer Kurator
Im Februar 1975 wurde Friedrich Steinwenger zum Kirchenvater gewählt und Frau Michael Brand rückte als Presbyterin nach. Am 20. Mai wurde der verstorbene Kurator Samuel Graf zu Grabe getragen. Die Generalversammlung gedachte mit Dank seiner vielen opfervollen Arbeit, die er als Maurer bei der Entstehung der neuen Kirche geleistet hatte.
 

11. Neue Gottesdienstordnung
Pfarrer Foltin besprach wegen der Vertretung in Nemesker mit dem Presbyterium die Gottesdienstordnung. Demnach sollte sonntags in Wandorf der ungarische Gottesdienst um 8 Uhr und der deutsche unverändert nachmittags um 2 Uhr stattfinden. Er nahm freudig zur Kenntnis, dass auf die Kirchenbänke 13 Sitzkissen und im Gemeinderaum und Sakristei Vorhänge angebracht wurden, die viel zur Behaglichkeit der Räume beitrugen. Im Oktober musste die Kirchenordnung wieder etwas umorganisiert werden. Die Überlegung: Wenn der Pfarrer schon eine 31 km lange Anfahrt bis Nemesker hat, dann könnte er ja nach dem dortigen Gottesdienst noch in einer anderen Filiale oder Diasporagemeinde einen Gottesdienst halten. Da in Nemesker sonntags um 10 Uhr Gottesdienst ist, könnte am ersten Sonntag des Monats um 11 Uhr in Felszopor, am 2. Sonntag in Simasag und am 3. Sonntag in Alszopor Gottesdienst stattfinden.
 

12. Das Pfarrhausdach wird repariert
Am 8. Januar 1976 beschloss das Presbyterium, die Reparatur des Pfarrhausdaches durchzuführen, besonders der Schornsteine, da große Gefahr bestand, dass der eine oder andere umfällt und so großen Schaden anrichtet. Die Arbeiten wurden aber erst 1977 von dem Dachdecker Dombovtiri ausgeführt, der auch den Turm vor Jahren gedeckt hatte. Die Kosten beliefen sich auf 4267 Ft.
 
Am 16. März spendete die Familie Stefan Stinner für die Sakristei einen Teppich.
 
Am 11. März nahm Pfarrer Foltin in Magyarovár an der Einführung des erneut gewählten Seniors Rudolf Weltler und des neuen Diözesaninspektors Zoltan Pócza teil.
 

13. Sturmschaden - Tür- und Fensteranstrich
Am 29. März 1977 brach ein starker Sturm von der in der Nähe der Kirche stehenden Weide einen taillestarken Ast ab, der beim Sturz das Kirchen- dach streifte und beschädigte. Das Dach wurde freilich ausgebessert. Da es aber ein geschützter Baum war, wurde er von dem Ingenieur der städtischen Gärtnerei begutachtet, und es wurde festgestellt, dass der Ast innen total morsch und somit lebensgefährlich war. Als dann in kurzer Zeit eines Morgens der Ast abgebrochen am Boden lag, kam der städtische Gärtner und fällte den schadhaften Baum.
 
Nachdem Senior Rudolf Welter von seinem Amte zurücktrat, gab die Gemeinde ihr Votum dem Pfarrer Julius Btirtiny.
 
Im Jahre 1977 bekamen die Türen, Fenster und Jalousien des Pfarrhauses einen Ölanstrich. Die verbrauchte Farbe kostete 2368 Ft., die Arbeit wurde in Heimarbeit erledigt.
 

14. Pfarrer Foltins Erkrankung
Am 30. August 1978 kam Pfarrer Foltin ins Krankenhaus, wo er sich am 1. September einer Bruchoperation unterziehen musste. Notgedrungen mussten 2 Sonntagsgottesdienste ausfallen.
 
Am 8. Dezember besuchte der Senior seine Gemeinden und zwar nachmittags um 2 Uhr Wolfs und um 4 Uhr Wandorf. Gleichfalls im Dezember wurde durch ein Rundschreiben den Gemeindegliedern die Gemeindefinanzen offen gelegt.
 
Mitte Januar 1979 wüteten mächtige Schneegestöber auf den Straßen, so dass der Verkehr ganz zum Erliegen kam. Ein-, zweimal konnte Pfarrer Foltin mitnichten nach Nemesker gelangen.
 

15. Neuer Kircheninspektor
Am. 6. August verstarb Eugen Kummert, der Kircheninspektor der Gemeinde. Die Trauerfeier fand am 26. August nach der Einäscherung in Ödenburg statt. Am 20. November befassten sich die Presbyter mit dem Gemeindehaushalt und stellten fest, dass die Familienbeiträge in solchem Maße einliefen, dass sogar ab 1. Januar 1981 die Orts-Pfarrerbesoldung auf monatlich 1500 Ft. erhöht werden konnte. Auf dieser Sitzung wurde für den verstorbenen Kircheninspektor der pensionierte Schuldirektor Karl Lackner nominiert. Auf dem 6. Juli 1981 anberaumten Hauptversammlung konnte Karl Lackner auch einstimmig als Kircheninspektor bestätigt werden.
 

d) Die Zeit von 1981 - 1989
 

1. Der Nemeskérer Tag
Am 17. Mai 1981 veranstaltete die Gemeinde Nemesker auf Veranlassung von Bischof Ottlyk den sogenannten "Nemeskerer Tag", der nach mühe- vollen, umsichtigen Vorbereitungen auch zustande kam. Um die Bewirtung der vielen Gäste, die mit Autobussen angereist kamen, kümmerten sich die Frauen von Nemesker und Felszopor unter Leitung der Pfarrerswitwe Novak. Für die Lautsprecheranlage und somit für die gute Verständlichkeit der Vorträge sorgte der Ödenburger Mechaniker Adalbert Temesi.
 

2. Pfarrer Foltin macht Urlaub
Pfarrer Foltin und Gemahlin erhielten im Sommer 1981 einen Reisepass und konnten somit die Familie ihrer Tochter Enikö in Schweden besuchen. Da die Pfarrersleute lange Jahre hindurch keinen Urlaub mehr hatten, durften sie vom 4. bis 30. Juni wirklich wohlverdiente Ferien im schönen Schweden machen. Doch heimgekehrt brach der vor drei Jahren operierte Bruch wieder auf, so dass Pfarrer Foltin erneut operiert werden musste.
 

3. Kurator Steinwengers Tod
Auf der am 21. November 1981 einberufenen Presbyterial-Sitzung wurde der Haushalt des kommenden Jahres behandelt. Aber der wichtigste Punkt der Beratung war die Besetzung des Kuratoramtes, da der Kirchenvater Friedrich Steinwenger während der Abwesenheit des Pfarrers in Schweden verstorben war. Da die Anwesenden Eduard Kreisz und Stefan Stinner das Amt nicht annehmen wollten, sollte sich der Pfarrer um die Angelegenheit kümmern.
 

4. Die Kirchengemeinde Agendorf wird Wandorf zugeschlagen
Am 1. Oktober sollte der Agendorfer Pfarrer Edmund Weltler, ein Bruder des Seniors, pensioniert werden. Da es in Agendorf noch viele deutschsprachige Gemeindeglieder gab, bat Bischof Ottlyk Pfarrer Foltin, die Gemeinde zu übernehmen. Dieser war auch unter folgenden Bedingungen bereit: Wenn man ihm Nemesker abnimmt und Agendorf als Partnergemeinde zu Wandorf schlägt. Bischof Ottlyk war damit einverstanden. Pfarrer Foltin wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1982 von dem Pfarramt in Nemesker entbunden, das dann dem in Ödenburg wohnenden pensionierten Pfarrer Ladislaus Zolttin übertragen wurde. Am 23. September geschah in Anwesenheit von Senior Julius Btirtiny und Pfarrer Zoltan die Amtsübergabe. Pfarrer Foltin hielt am 26. September in Nemesker seinen letzten Gottesdienst und verabschiedete sich nach einer 8jährigen Vertretung von der Gemeinde.>/div>
 
Am 15. Oktober 1982 übernahm er dann, ebenfalls in Anwesenheit des Seniors, das Agendorfer Pfarramt. Die Presbyterial- und die anschließende Hauptversammlung beschloss, dass Agendorf sich als Partnergemeinde an Wandorf anschließt, da die durch die Aussiedlung geschwächte Gemeinde auf 321 Seelen zusammengeschmolzen war und ein selbständiges Pfarramt nicht unterhalten kann. Das auf den Nachmittag zusammengerufene Wandorfer Presbyterium war mit allem einverstanden. Damit mußte der Wandorfer Pfarrer auch das zu Agendorf gehörende Brennberg unter seine Fittiche nehmen. Wie es im Laufe der Zeit immer auf und ab geht: die einstige Muttergemeinde Agendorf wird sozusagen Filiale ihrer ehemaligen Tochtergemeinde Wandorf!
 

5. Wieder neue Gottesdienstordnung
Damit änderte sich auch wieder die Gottesdienstordnung. Die Sonn- und Feiertagsgottesdienste gestalteten sich folgendermaßen: 8 Uhr in Wandorf ungarischer Gottesdienst, 8.55 Uhr Kindergottesdienst. Anschließend hielt Frau Foltin eine Kinder-Bibelstunde, in der das Schriftwort des Kindergottesdienstes besprochen wurde. Um 10 Uhr war in Agendorf deutscher, um 11 Uhr ungarischer Gottesdienst. Nachmittags um 2 Uhr fand in Wandorf der deutsche Gottesdienst statt, später um 4 Uhr am ersten Sonntag des Monats in Brennberg, dem zweiten und vierten Sonntag in Wolfs. Ab und zu wurden auch in der Diasporagemeinde Kolnhof (Kophaza) im Hause der Witwe Horvath Hausgottesdienste gefeiert. Nach dieser Einteilung hatte der Pfarrer am 3. Sonntag des Monats nach dem deutschen Gottesdienst Zeit, in der dann außergewöhnliche Veranstaltungen stattfinden konnten. So konnten z. B. Liebesmähler (szeretetvendégség) (5-6mal im Jahr) für die deutschsprachigen Gemeindeglieder gehalten werden, die sich immer großer Beliebtheit bei den Leuten erfreuten und wobei immer viel gesungen wurde.
 
Da für die parallel laufenden ungarischen Veranstaltungen kein freier Nachmittag übrig blieb, wurden dieselben auf den Samstagnachmittag verlegt. Die ungarischen Bibelstunden wurden freitags, die deutschen im Hause der Witwe Pinter in der.Avar-Gasse abgehalten. Frau Pinter war ein treues Mitglied der Bibelstunden, und da sie infolge einer Gehirnblutung gelähmt war, fand diese Veranstaltung bei ihr im Hause statt.
 
Hier soll auch einmal von der Pfarrersfrau die Rede sein, die als treue Helferin ihrem Manne zur Seite stand. Sie hielt - wie schon erwähnt - die Kinder-Bibelstunden, spielte bei den sonntäglichen Gottesdiensten das Harmonium, betätigte bei Beerdigungen das Läutewerk und verrichtete manche Arbeit, von der kaum jemand Notiz nahm. Und das alles neben ihrer großen Familie (Ehemann, 5 Kinder, Eltern). Welche Pfarrfrau macht das heute noch?
 

6. Die Kirchengemeinde Brennberg und ihre Probleme
In Brennberg hatte noch vor der Verstaatlichung die Kirchengemeinde das Recht, ihre Gottesdienste in der staatlichen Schule abzuhalten. Da nun die Schule sonntags geschlossen und die Besorgung des Schulschlüssels oft recht umständlich war, kam es schon vor, dass der Pfarrer von einer alten Bank aus, die im Schulhof herumstand, das Wort Gottes verkündete. Als dann schließlich der Schuldirektor einen Zweitschlüssel für den Pfarrer und den dortigen Kurator anfertigen ließ, war die Misere behoben. Das gemeindeeigene Harmonium, das sich in einem schlechten Zustande befand, wurde am 1. November von dem Instrumentenbauer Tarnody repariert.
 
Zu der Brennberger Gemeinde gehörte auch die Witwe des Ludwig Te- per, die außerhalb der Gemeinde auf einem Einzelgehöft lebte. Am 12. November besprach sich Pfarrer Foltin mit dem Leiter eines Raaber Altenheimes, wie man der alten, einsamen Frau helfen könnte. Pfarrer Tekus suchte Frau Teper auf ihrem Gehöft auf und beredete mit ihr die Angelegenheit. Frau Teper hatte weder eine Rente noch sonstiges Einkommen. Sie vermachte ihr Haus dem Raaber Altenheim, dafür wurde sie aufgenommen und erhielt Verpflegung und Betreuung. Pfarrer Foltin brachte sie vorher noch nach Wolfs, wo sie einen Erholungsurlaub genießen konnte, dann aber gings ab nach Raab ins Altenheim, wo sie bis zu ihrem Lebensende im Jahre im Jahre 1990. zufrieden lebte.
 

7. Großversammlung des Lutherischen Weltbundes
Das herausragende Ereignis im Leben der Ungarischen Evangelischen Kirche war die Großversammlung des Lutherischen Weltbundes, die vom 21. bis 28. Juli 1984 in der Budapester Sporthalle stattfand. Am Eröffnungsgottesdienst nahmen mehrere Mitglieder der Gemeinde teil, so auch Pfarrer Foltin mit Frau. Der Theologieprofessor Stefan Nagy erhielt von den Gästen aus Deutschland das "Bildwerk zur Bibel" von Jörg Zink. Pfarrer Foltin kopierte die 819 Dia-Bilder und besorgte die ungarische Übersetzung des deutschen Textes. Er hat die schönen Bilder bei vielen Veranstaltungen (Bibelkreise, Konfirmandenunterrichts u. a.) vorführen können.
 

8. Das 200jährige Kirchenjubiläum in Agendorf
Die Agendorfer Kirchengemeinde plante für 1985 ihr 200jähriges Kirchenjubiläum. Pfarrer Foltin hoffte, dass die Außenrenovierung der Kirche bis dahin fertiggestellt sei, denn sie befand sich in einem jämmerlich schlechten Zustande. Im November 1984 erbat er beim Bauausschuss der Kirchenbehörde die Bauerlaubnis, die schließlich am 3. März 1985 erteilt wurde. Am 1. August konnte Maurermeister Franz Pinesits mit seinen Leuten mit den Renovierungsarbeiten beginnen. Die am 24. August fertiggestellte und erneuerte Kirche empfing mit ihrer ganzen Schönheit am 29. September die Festgäste, die mit je 2 Autobussen aus Deutschland und Loipersbach zum Jubiläum angereist kamen. Loipersbach war bis 1920 Filialgemeinde zu Agendorf. Das Loipersbacher Blasorchester und der Agendorfer Gesangverein trugen viel zur Feierlichkeit des Festes bei. Am 10. Oktober 1985 riss der Klöppel der großen Agendorfer Glocke ab. Man konnte sie erst nach 2 Wochen reparieren, da der Erwerb eines geeigneten Drahtseiles mit großen Schwierigkeiten verbunden war.

9. Vorbereitung zum 100jährigen Kirchweihjubiläum
 
In dieser Zeit musste die nasse, nach Nordwest schauende Wand der Wandorfer Kirche mit Chemikalien isoliert werden. Sie sollte mindestens ein Jahr lang frei stehen. Im April 1986 schlug man in Gemeinschaftsarbeit den Mörtel, der vorher nass gewesen war, ab. Die Wand musste erneut ein Jahr freistehen und konnte erst im Juni 1987 von dem Agendorfer Maurermeister Franz Pinesits verputzt und angelegt werden. Im Juli desselben Jahres erhielten der Gottesdienst-, der Versammlungsraum und die Sakristei einen neuen Anstrich. Ebenso wurde das Tor zur Ady-Endre-Straße hin und die Fenster von außen gestrichen. Mit diesen Arbeiten bereitete sich die Gemeinde auf das 100jährige Kirchenjubiläum ("Kirito") vor, das am 6. September 1987 gefeiert wurde.
 

10. Gemeinsames Kirchweihfest in Schwäbisch Gmünd - Ausklang
Die Hauptfeier des Kirchenjubiläums aber fand in Schwäbisch Gmünd am 12. September 1987 statt, wozu auch Wandorfer und Agendorfer unter Leitung des Ortspfarrers mit 2 Bussen hinreisten. Die ehemaligen Wandorfer der näheren und weiteren Umgebung, sogar aus Osterreich, ließen es sich nicht nehmen, bei dieser Feier dabei zu sein. Der Festgottesdienst wurde um 15 Uhr in der Augustinus-Kirche abgehalten, die Festpredigt hielt Pfarrer Foltin über Luk. 19, 1-10. Gottesdienstablauf:

 
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Pfarrer Bruno Foltin bei der Festpredigt

 
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... beim Jubiläumsgottesdienst am 12.9.1987 in der Augustinuskirche in Schwäbisch Gemünd
 

1. Bläservorspiel: Burgenlandkapelle
2. Eingangswort und Begrüßung: Pfarrer Kuppler
3. Gemeindelied: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
4. Vortrag über 100 Jahre Wandorfer Kirche: Pfarrer Foltin
5. "Jauchzet, jauchzet dem Herrn." (Psalm 100): MGV Mörbisch
6. Psalmgebet (Ps. 98) im Wechsel zwischen Pfarrer und Gemeinde
7. "Sanktus" von Schubert: MGV Mörbisch
8. Gebet: Pfarrer Kuppler
9. Schriftlesung aus 1. Könige
10. Gemeindelied: Kommt her, ihr Christen, voller Freud
11. Festpredigt: Pfarrer Foltin über Luk. 19, 1-10 (Berufung des Zachäus)
12. "Nun danket alle Gott": Choralsatz Burgenlandkapelle
13. Fürbittgebet
14. Vaterunser: MGV Mörbisch
15. Bekanntmachungen
16. Gemeindelied: Wir sind dein, Herr
17. Segen
18. Bläsernachspiel: Burgenlandkapelle

 
Nach dem feierlichen Gottesdienst zog der Festzug geschlossen zum "Stadtgarten", wo um 17 Uhr der "Kirito" seinen Verlauf nahm:
 

A. Einzug der Bursch- und Trachtengruppe mit der Burgenland-Kapelle
 
Eröffnungsmarsch Begrüßung durch Alfred Schwenk und Totengedenken
Grußworte
Lied-, Gedicht- und Musikvorträge
Gemeinsames Lied" Wandorfer Lied", dirigiert von dem Verfasser Michael Lang
 

B. Werbetanz" Weama" der Burschen
 
Eröffnungstanz des Tanzmeisterpaares, der Kellnerpaare, der Burschgruppe
Allgemeiner Tanz mit der Burgenlandkapelle bis 2 Uhr, dazwischen verschiedene Einlagen
 
Im Laufe des Abends konnte Pfarrer Foltin in einem Nebenraum seinen Videofilm über den Abbruch des alten und den Aufbau des neuen Wandorfer Kirchenturmes vorführen. Die Zuschauer waren hell begeistert bei der Sache!
 

Am Sonntag, den 13. September traf sich die Festversammlung in der Schwerzer-Halle zu einem gemeinsamen Mittagessen, wo sich ehemalige Wandorfer mit den aus der alten Heimat herangereisten in ein nie enden- wollendes Gespräch einließen. Man erkundigte sich über alte Freunde, Nachbarn, wer inzwischen verstorben war und über vieles andere. Manch alter Kumpel, den man seit der Aussiedlung nicht mehr gesehen hatte, trat einem plötzlich vor die Augen. So konnte der Chronist seinen in Österreich wohnenden Vetter ganz überraschend nach einem halben Jahr- hundert in die Arme schließen.
 
Mit der Kollekte der "Schwäbisch Gmünd-Feier" konnten in der Wandorfer Kirche und Sakristei Gaskonvektoren mit Propan-Butan-Gasbetrieb eingebaut werden, so dass der alte Kachelofen überflüssig wurde.
 
Am 15. Mai 1988 brach der alte Bruch des Pfarrers Foltin während des 10 Uhr-Gottesdienstes erneut auf, so dass er nur mit größter Anstrengung die Predigt zu Ende bringen konnte. Er musste sofort ins Krankenhaus, wo er dann nachmittags operiert wurde.
 

11. 100jähriges Kirchenjubiläum in Loipersbach
Am 4. September 1988 beging die ehemalige Filialgemeinde Loipersbach ihr 100jähriges Kirchenjubiläum. Zur Feier erschienen auch Wandorfer und Agendorfer Gemeindeglieder. Die Glückwünsche der ehemaligen Muttergemeinde Agendorf und des Filialen-Gefährtes Wandorf überbrachte im Festgottesdienst Pfarrer Foltin.
 

12. Pensionierung von Pfarrer Foltin
Liebe Leser, wir sind am Ende unserer Kirchengemeinde-Chronik angelangt. Pfarrer Foltin, der lange über das Pensionsalter hinaus, bis zu seinem 73. Lebensjahr, mit apostolischer Treue den Seelsorger-Beruf ausgeübt hatte, trat am 1. Oktober 1989 in den wohlverdienten Ruhestand.
 
Die Abschiedsfeier fand in dem überfüllten Kirchenraum statt. Sie wurde umrahmt mit Gedichtvorträgen der Kinder, von der Frauensinggruppe und einer Bläsergruppe. Ehrende Abschiedsworte sprachen der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, Pfarrer Imre Kövér, der Vertreter der Stadtverwaltung und G. Limberger für die evangelische Kirchengemeinde. Im Namen der ausgesiedelten Wandorfer dankte Alfred Schwenk für die gute Zusammenarbeit in der Zeit seines segensreichen Wirkens.
 

13. Ausklang
Nun könnte mancher von uns sagen, was geht uns die Geschichte der Kirchengemeinde Wandorf nach der Aussiedlung im Jahre 1946 überhaupt an? Ich glaube schon, denn wie ich meine Landsleute kenne, sind sie sehr mit ihrer Heimatgemeinde verbunden, wie es schon das "Wandorfer Lied" ausdrückt und wie es auch im Volksmund heißt: "Es gibt nur ein Wandorf und ein Wien!" Und der 37 Jahre lange Seelsorgerdienst dieses Mannes in Wandorf verdient es, dass man sich mit dieser Geschichte auseinandersetzt. Ohne Personenkult zu betreiben, muss hier festgestellt werden, dass dieser fleißige, liebenswerte und tiefgläubige Pfarrer in Wandorf und Umgebung übermenschliches geleistet hat. Er war mir stets ein zuverlässiger Freund. Dafür wollen wir ihm auch auf diesem Wege Dank sagen, in der Hoffnung, dass er in Raab, wo er sich niedergelassen hat, noch lange seine Pension genießen kann.

 
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Abschiedsgottesdienst am 1.10.1989 in Wandorf.
Pfarrer Foltin tritt nach langem, segensreichen Wirken in den Ruhestand

 
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Unter den vielen offiziellen Gratulanten aus Staat und Kirche war auch Alfred Schwenk aus Schwäbisch Gmünd,
der Glückwünsche und Abschiedsgeschenke aus Deutschland überbrachte

 
Quelle: Wandorf - Geschichte und Entwicklung
Die Geschichte und Entwicklung eines ehemaligen Stadtdorfes Ödenburgs
Hans Degendorfer, Matthias Ziegler (1991)