Vier Monate Geschehen im Ödenburgerland – diesen Titel hatte ich ursprünglich im Sinn gehabt. Nicht weil ich faul geworden bin, doch die Ereignisse und Veranstaltungen möchte ich nicht stereotyp alle Jahre wiederholen. Ball, noch ein Ball, Fasching, Vertreibung, Redewettbewerbe – alle diese Veranstaltungen kehren Gott sei Dank noch immer jedes Jahr wieder.
Doch diesmal ist es anders! Diesmal ist es, als ob ich in ein Vakuum hineinrufe, hineinschreibe! Es ist mir, als ob alles verhallt – ohne Echo! Was für eine schwere Arbeit dies doch ist.
Was ist es denn, dass mich so zögernd an diese Tätigkeit herangehen lässt? Nun, mein Freund András Böhm ist krank. Operationen, Besserung, wieder Operationen – ein Schicksal, wie es härter nicht sein könnte für Andreas! Für ihn, der voller Energie war, der durch seine Tatkraft auch uns alle mitriß. Ohne ihn eine Veranstaltung in seinem geliebten Agendorf – was für eine Vorstellung! Und nun ist er ein wenig in Ruhestellung gegangen, wird sich ausruhen und hoffentlich erholt noch viele Jahre mit uns erleben. Wir alle wünschen es ihm von ganzem Herzen!
Die Generalversammlung des Ödenburger Kulturklubs am 8. Februar 2014 war also zum ersten mal ohne András. Eine neue Musikgruppe, die „Gestitzer Kerle“, spielte zum ersten mal auf. Die langjährigen musikalischen Begleiter dieses Balles, Ernst Kostevc und Franz Horváth, versuchen langsam, die Vorteile des Ruhestandes zu entdecken. Bis um Mitternacht unterhielten sich alle Gäste hervorragend. Die Ankündigung, dass auch bald das Vereinseigene Begegnungshaus am Varkörulet seiner Bestimmung übergeben werden kann, freute alle ganz besonders. Doch – es war trotzdem auch ein wenig traurig, András fehlte!
Bei der Narrenhochzeit und dem begraben des Faschings vertrat Christa Csernusz András. Ein Umzug wie alle Jahre, einige Akteure sind neu dazugekommen, viele Besucher konnten registriert werden, das Wetter war auch zu schön, um daheim hocken zu bleiben. Wie alle Jahre – nicht ganz, es fehlte halt einer!
Dann kam der Termin des Schulballes der Nationalitätenschule. Eine tolle Veranstaltung, voller Schwung und Fröhlichkeit. András fehlte hier wieder, auch Frau Direktor Rita Barilich mußte diesmal mit ihren Kräften haushalten. Eine Verletzung des linken Knies zwang sie dazu, vorsichtig mit der Krücke zu hantieren, tanzen war leider diesmal abgesagt. Doch wie diese Frau durchhielt, erst nach Mitternacht das Ballgeschehen verließ, da mußte ihr schon Bewunderung gezollt werden. Das Lehrerinnenkollegium bescherte ihrer Chefin eine fantastische Mitternachtsshow. Gebe Gott, dass die Schule und ihre Direktorin den bewährten Kurs mit dieser Besatzung fest und sicher halten kann.
Beim Regionalfinale in Mosonmagyarovar im März schnitten fast alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler positiv ab. Aus der Agendorfer Grundschule ebenso wie von der Nationalitätenschule am Fenyö tér fahren viele nun zum Finale nach Budapest. Unter anderem fahren nun Nóra Skala, Nóra Varga, Cynthia Pfandler zum Finale. Davon wird natürlich berichtet werden.
Über die Gedenkfeier zur Vertreibung im Jahre 1946 haben Claudia und Thorsten schon ausführlich berichtet. Ohne András ging sie über die Bühne, doch jeder erwähnte ihn, dachte an ihn, im Geiste war András gewiß dabei.
So wünsche ich Dir András, im Namen aller Deiner unzähligen Freunde, baldige Besserung und so Gott will, auch baldige Genesung.
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Euer rasender Reporter |