Übergangszeit: Lutherisch oder Papistisch? I
Angesichts der weiträumigen Handelsverbindungen der Stadt Ödenburg ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Nachrichten über das Auftreten und die Anliegen Luthers die Stadt schon früh erreichten. Bücher und Druckschriften fanden in der Stadt Eingang, sie wurden in Wien erworben, aber auch in der Stadt selbst verkauft. Der ungarische Landtag befasste sich mit der lutherischen Ketzerei und bedrohte ihre Anhänger mit dem Verlust von Vermögen und Kopf. 1524 verbot König Ludwig erneut die Verbreitung lutherischer Schriften. 1524 bereits informierte der damalige Stadtpfarrer Christoph Peck den Raaber Archidiakon und Domherrn Kajari darüber, dass die neue Lehre in Ödenburg Eingang gefunden habe. „Es ist allgemein bekannt, dass die Bürger die lutherischen Bücher kaufen und lesen, dann schimpfen sie über den Papst, die Kardinäle und andere los, dass es eine Schande ist.“